Mal wieder Ärger im App Store

App aus homophoben Gründen verweigert?

Dass die App-Store-Kontrolleure, vorsichtig ausgedrückt, recht ominöse Standards haben was die Verweigerung der Aufnahme von Programmen angeht, dürfte inzwischen bekannt sein. Seit dem iPhone OS 3.0 hat Apple jedoch ein Rating-System eingeführt, das Programme mit 'nicht jugendfreiem' Inhalt auf Wunsch des Anwenders blockieren soll. Nun berichtet ein Entwickler, dass sein Programm nicht akzeptiert wurde - angeblich aus homophoben Beweggründen. 

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iGaydar, so der Names des Programms, misst durch einen angeblichen Scan, wie 'schwul' eine bestimmte Person ist. Mit einem scherzhaften Spruch als Antwort kann das Programm also weder ernst genommen werden, noch mit dem Label "anstößiger Inhalt" versehen werden.

Gleichzeitig wurde auch die App Bruno (iTunes-Link) abgelehnt, jedoch nach Protesten des Filmstudios in den App Store aufgenommen. In dieser App kann der Nutzer die Filmfigur Bruno ausziehen und durch Antippen von Körperteilen anstößige Reaktionen erhalten.

Eine grundsätzlich homophobe Haltung Apples ist sehr unwahrscheinlich, finden sich doch im App Store auch zahlreiche andere Programme mit gleichgeschlechtlichem Inhalt. Zudem spendete Apple noch vor einem halben Jahr 100.000 US-Dollar an eine Kampagne gegen Proposition 8. Dieser im November 2008 angenommene Volksentscheid definiert die Ehe verfassungsrechtlich als ausschließliche Verbindung zwischen Mann und Frau.

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Ich würde so ein Schrott höchstens wegen einer Müllgrenze aussortieren.
Ansonsten langweilen die doofen Jammermeldungen was Apple alles aussortiert langsam. Geht woanders heulen. Ist eine Firma, und die können auf ihrem Server tun und lassen was sie wollen. Entweder man kauft ihren Kram, oder nicht.

Ganz so einfach ist es nun auch wieder nicht. Apple stellt dem Entwickler eine Plattform zur Verfügung. Für das Recht zum Entwickeln wird, wie bei vielen Systemen (nicht nur Handy und Computer, sondern auch Spielkonsolen und der Gleichen), vom Entwickler Geld verlangt. Er zahlt also eine Lizenz zum Entwickeln. An diese Lizenz sind gewisse Pflichten verbunden (NDA, sich an allg. Bedingungen halten u.s.w.). Aber er kauft sich primär auch das Recht, seine Software für die Plattform zu entwickeln. Wenn also eine Software sämtliche Punkte erfüllt (kein Verstoss gegen AGB, geltendes Recht, Moral und Sitte...), dann gibt es keinen Grund, dass sie abgelehnt wird. Immerhin hat der Entwickler dafür Zeit und Geld investiert! Er muss vielleicht seinen Angestellten Löhne zahlen, Miete für die Wohnräume müssen bezahlt werden, Abschreibungen der Infrastruktur müssen finanziert sein u.s.w. Es ist also überhaupt nicht gut, wenn Apple willkürlich Apps ablehnt, wenn kein sachlicher Grund vorliegt. Wenn dann noch nicht einmal eine Erklärung folgt und Apple auch auf Anfragen des Entwicklers nicht reagiert, ist das mehr als nur frustrierend. Zu behaupten, dass sie "auf ihrem Server tun und lassen" können "was sie wollen", ist also nicht nur allzu simpel, sondern ganz einfach falsch!

Also ....ich bin ja nur froh, daß Apple so radikal diesen ganzen Schrott aussortiert !!!!
Würden die es nicht machen, wäre diesen "tollen" Entwicklern ja nun wirklich Tür und Tor
geöffnet und man würde mit tausenden von "Schrottapps" zugemüllt !!!!!

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