Herzuntersuchung

Apple will EKG in Apple Watch einbauen

Apple will die Apple Watch 2 wesentlich stärker zur Überwachung der Körperfunktionen einsetzen als erwartet. Eine Patentanmeldung zeigt, dass eine Untersuchungsmethode eingebaut werden soll, die man bisher eher vom Arzt kennt. Ein EKG (Elektrokardiographie) überwacht dabei das Herz des Uhrenträgers.

Von   Uhr

Apple hat in den USA ein Patent für eine EKG-Funktion in der Apple Watch, einem Ring oder in einer Brosche angemeldet, doch am ehesten wird dieses Untersuchungsmethode des Herzens natürlich in die Smartwatch des Unternehmens integriert werden. Das könnte vielen Menschen mit Herzproblemen das Leben retten.

Wie gut ein EKG funktioniert, ist von der Zahl der Elektroden anhängig, die in einem gewissen Abstand von einander und vom Herz entfernt am Körper platziert werden können. Ein Uhrarmband ist denkbar ungeeignet dafür.

Apple will es dennoch versuchen. Der Nutzer müsste dabei einen Finger auf die Uhr legen. Im Patent wird beschrieben, dass die Uhr selbst erkennt, wenn sie links oder rechts getragen wird.

EKGs für die Apple Watch sind dabei nichts neues. Das Armband AliveCor Kardia soll ebenfalls eine solche Messung ermöglichen. Angeblich sind zwei Elektroden in das Band eingearbeitet, was für die Möglichkeit einer Zweikanal-Messung spricht. Dabei wäre es jedoch wichtig, dass die Messpunkte weit voneinander entfernt sind. Selbst ein Einkanal-EKG wäre nach Auskunft eines von Maclife.de befragten Mediziners aber noch nutzbar, wenn auch etwas ungenauer. Selbst mit einem Einkanal-EKG lassen sich Arrhythmien oder ein Kammerflimmern nachweisen - gut für den Patienten.


Erste Meldungen zum EKG-Uhrenarmband gab es schon im Oktober 2015. Die Daten werden von der Apple Watch und der Gesundheits-App von AliveCor ausgewertet. Die Messung dauert etwa 30 Sekunden und erfolgt auf Knopfdruck - etwa wenn sich der Anwender nicht wohlfühlt. Während der Messung läuft auch das Mikrofon der Apple Watch für eine Sprachaufzeichnung. Diese wird zusammen mit den EKG-Daten dann an den behandelnden Arzt geschickt. Die AliveCor-App speichert ihre Daten übrigens auch in Apple Health zur Langzeitbeobachtung und Trendermittlung.

Die Datenübertragung erfolgt beim AliveCor Kardia Band nicht etwa per Bluetooth oder den versteckten Port der Smartwatch sondern über Ultraschall. Deshalb wird das Mikro der Apple Watch benötigt. Die Datenübertragung ist unhörbar und funktioniert ähnlich wie bei einem Morsesignal. Das System hat einen großen Vorteil: Es spart Energie.

Bild: Rosmarie Voegtli / CC BY 2.0

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