Meta wirbt ab

Apple verliert KI-Chef an Meta – für über 200 Millionen US-Dollar

Meta zahlt über 200 Millionen US-Dollar für Apples KI-Chef Ruoming Pang – ein Schlag für Apple im härter werdenden Kampf um KI-Talente.

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Meta hat mit einem Gehaltspaket von über 200 Millionen US-Dollar erfolgreich Ruoming Pang, den Leiter von Apples Foundation-Models-Team, abgeworben. Der Wechsel des KI-Experten zu Mark Zuckerbergs Meta Superintelligence Labs zeigt, wie intensiv der Kampf um die besten Talente in der KI-Branche geworden ist. Das berichtet Bloomberg.

Quickread: Auf einen Blick
  • Meta wirbt Apples KI-Chef Ruoming Pang mit über 200 Millionen US-Dollar Gehaltspaket ab.
  • Pang leitete ein 100-köpfiges Team, das die Sprachmodelle für Apple Intelligence entwickelte.
  • Der Verlust trifft Apple hart, da die Moral in den KI-Teams bereits angeschlagen ist.

Meta zahlt Rekordsumme für Apple-KI-Experten

Ruoming Pang leitete bei Apple ein Team von etwa 100 Mitarbeitenden, das für die Entwicklung der großen Sprachmodelle zuständig war, die Apple Intelligence antreiben. Diese Modelle stecken hinter Funktionen wie E-Mail-Zusammenfassungen, Priority Notifications und Genmoji. Sein Weggang bedeutet einen erheblichen Verlust für Apple, das bereits unter Druck steht, im KI-Rennen mit Konkurrenten wie Google und Samsung mitzuhalten.

Das Gehaltspaket von über 200 Millionen US-Dollar zeigt, zu welchen extremen Mitteln Tech-Konzerne greifen, um sich die besten KI-Talente zu sichern. Meta hat in den vergangenen Monaten eine aggressive Rekrutierungsstrategie verfolgt und Experten von OpenAI, Anthropic und Scale AI abgeworben. Mark Zuckerberg kontaktiert potenzielle Kandidaten oft persönlich über E-Mail oder WhatsApp und bietet ihnen Gehaltspakete im acht- bis neunstelligen Bereich.

Schwierige Zeiten für Apples KI-Teams

Die Moral in Apples KI-Abteilungen soll bereits angeschlagen sein. Berichte deuten darauf hin, dass Apple erwägt, für eine zukünftige Version von Siri auf Technologie von Anthropic oder OpenAI zu setzen, anstatt die eigenen Modelle zu verwenden. Diese Diskussionen haben die Stimmung im Foundation-Models-Team beeinträchtigt, das Pang nun verlässt.

Die Abwerbung erfolgt zu einem kritischen Zeitpunkt für Apple. Das Unternehmen hat die für 2024 versprochenen Apple Intelligence Siri-Funktionen verzögert, was zu einer Umstrukturierung der KI-Teams führte. Die KI-Bemühungen stehen nun unter der Aufsicht von Apples Software-Chef Craig Federighi und Mike Rockwell, der zuvor die Vision Pro-Entwicklung leitete.

Foundation Models erklärt!

Foundation Models sind große KI-Modelle, die als Grundlage für verschiedene Anwendungen dienen. Sie werden mit enormen Datenmengen trainiert und können dann für spezifische Aufgaben wie Textgenerierung oder Spracherkennung angepasst werden. Bei Apple bilden diese Modelle das Fundament für Apple Intelligence-Funktionen wie Siri, E-Mail-Zusammenfassungen und Genmoji.

Zuckerbergs Milliarden-Offensive

Meta investiert massiv in KI-Talente und -Technologie. Neben der Abwerbung von Pang hat das Unternehmen kürzlich 14,3 Milliarden US-Dollar für 49 Prozent von Scale AI bezahlt und dessen CEO Alexandr Wang eingestellt. Wang soll ein neues KI-Labor bei Meta leiten, das sich mit „Superintelligenz“ beschäftigt.

Die Rekrutierungsstrategie von Meta geht weit über normale Abwerbungen hinaus. Zuckerberg führt persönlich Gespräche mit potenziellen Kandidaten und hebt dabei die Freiheit hervor, die sie bei riskanten Projekten haben werden, sowie die Größe von Metas Produktpalette und die Investitionen in die Infrastruktur.

Auswirkungen auf die KI-Landschaft

Der Wechsel von Pang ist Teil eines größeren Trends in der Tech-Branche, bei dem Unternehmen um die besten KI-Talente konkurrieren. Diese Entwicklung führt zu einer Inflation der Gehälter in der KI-Branche und könnte kleinere Unternehmen benachteiligen, die sich solche Summen nicht leisten können.

Für Apple bedeutet der Verlust eines so wichtigen KI-Experten einen weiteren Rückschlag in den Bemühungen, im KI-Rennen aufzuholen. Das Unternehmen muss nun nicht nur neue Talente finden, sondern auch die Moral der verbleibenden Teams stärken, die möglicherweise ebenfalls Angebote von anderen Unternehmen erhalten.

Die Situation verdeutlicht, wie wichtig KI-Expertise für die Zukunft der Tech-Konzerne geworden ist. Meta zeigt mit seinen massiven Investitionen, dass es bereit ist, jeden Preis zu zahlen, um in der KI-Entwicklung führend zu werden. Apple hingegen steht vor der Herausforderung, seine KI-Strategie zu überdenken und gleichzeitig seine besten Talente zu halten.

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