Apple vor Gericht

Apple-Aktionär verklagt Konzern wegen verzögerter Siri-Features

Ein Aktionär wirft Apple vor, mit falschen Versprechen über Siri-KI-Features den Aktienkurs manipuliert zu haben. Die Sammelklage könnte teuer werden.

Von   Uhr
3 Minuten Lesezeit

Apple steht erneut im Fokus der Justiz: Ein Aktionär hat das Unternehmen wegen der verzögerten Siri-Funktionen verklagt und behauptet, dass die Verspätungen den Aktienkurs negativ beeinflusst haben. Die Klage wirft Apple vor, gegen US-Wertpapiergesetze verstoßen zu haben.

Quickread: Auf einen Blick
  • Apple-Aktionär Eric Tucker verklagt das Unternehmen wegen verzögerter Siri-KI-Features und behauptet Verstöße gegen Wertpapiergesetze.
  • Die Klage wirft Apple vor, bei der WWDC 2024 Siri-Funktionen beworben zu haben, ohne einen funktionsfähigen Prototyp zu besitzen.
  • Apples Aktienkurs fiel um fast 13 Prozent nach Bekanntgabe der Verzögerung, die personalisierten Siri-Features kommen erst 2026.

Aktionär verklagt Apple wegen Siri-Verzögerungen

Der Apple-Aktionär Eric Tucker hat eine Sammelklage gegen das Unternehmen eingereicht. Im Mittelpunkt stehen die personalisierten Siri-Funktionen, die Apple während der WWDC 2024 vorgestellt, aber bis heute nicht ausgeliefert hat. Die Klage richtet sich neben Apple auch gegen CEO Tim Cook, den ehemaligen CFO Luca Maestri und den aktuellen CFO Kevan Parekh.

Tucker behauptet, Apple habe falsche Aussagen über die erweiterten KI-basierten Siri-Features gemacht. Laut der Klage verfügte Apple zum Zeitpunkt der WWDC 2024 über keinen funktionsfähigen Prototyp dieser Funktionen und hatte keine vernünftige Grundlage zu glauben, dass die beworbenen Features innerhalb des iPhone 16-Produktzyklus ausgeliefert werden könnten.

Wertpapierrecht im Fokus der Anklage

Anders als frühere Klagen konzentriert sich diese auf Verstöße gegen US-Wertpapiergesetze. Die Klage behauptet, dass Apples Aktionäre durch die falschen Aussagen geschädigt wurden, da der Aktienkurs nach der Bekanntgabe der Verzögerung um fast 13 Prozent fiel.

Sammelklage erklärt!

Eine Sammelklage ermöglicht es einer Gruppe von Personen mit ähnlichen Beschwerden, gemeinsam gegen ein Unternehmen zu klagen. Statt dass jeder Einzelne separat vor Gericht geht, wird ein Vertreter bestimmt, der für alle Betroffenen handelt. Bei Erfolg erhalten alle Mitglieder der Gruppe eine Entschädigung.

Die Klage zitiert einen Beitrag von John Gruber auf Daring Fireball, der die Siri-Features als bloße „Konzeptvideos“ bezeichnete, als sie erstmals angekündigt wurden. Auch die zurückgezogene Werbekampagne mit Schauspielerin Bella Ramsey wird als Beleg für Apples irreführende Darstellung angeführt.

Zeitplan für Siri-Features verschiebt sich auf 2026

Apple hatte im März 2025 mitgeteilt, dass die verzögerten Siri-Funktionen „im kommenden Jahr“ ausgerollt werden sollen. In einem kürzlichen Interview präzisierte Marketingchef Greg Joswiak, dass sich „das kommende Jahr“ auf 2026 bezieht. iOS 26.4 gilt derzeit als wahrscheinlichstes Ziel für die Veröffentlichung der Features.

Die angekündigten Funktionen sollten Siri ein besseres Verständnis für den persönlichen Kontext der Nutzenden, Bildschirm-Bewusstsein und tiefere App-Integration ermöglichen. Beispielsweise zeigte Apple während der WWDC 2024, wie Nutzende Siri nach den Flug- und Restaurantplänen ihrer Mutter fragen könnten, basierend auf Informationen aus Mail- und Nachrichten-Apps.

Weitere Klagen bereits anhängig

Diese Klage reiht sich in eine Serie von rechtlichen Auseinandersetzungen ein. Bereits im März und April 2025 wurden mehrere Sammelklagen gegen Apple eingereicht – sowohl in den USA als auch in Kanada. Diese früheren Klagen konzentrierten sich hauptsächlich auf Vorwürfe falscher Werbung und unlauteren Wettbewerbs.

Die verschiedenen Klagen könnten möglicherweise zusammengelegt werden, falls sie vor Gericht zugelassen werden. Apple hat bislang noch keine öffentliche Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben und die Anwälte des Unternehmens haben noch nicht auf die Klagen reagiert.

Die rechtlichen Probleme verdeutlichen die Herausforderungen, denen sich Apple bei der Entwicklung seiner KI-Strategie gegenübersieht. Das Unternehmen steht unter Druck, mit Konkurrenten wie OpenAI und Google im Bereich der künstlichen Intelligenz Schritt zu halten, während es gleichzeitig seine hohen Qualitätsstandards aufrechterhalten möchte.

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "Apple-Aktionär verklagt Konzern wegen verzögerter Siri-Features" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Zum Verfassen von Kommentaren bitte mit deinem Mac-Life-Account anmelden.

oder anmelden mit...