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Apple verbannt 256 Apps aus dem iOS App Store

Apple hat zusammen mit dem App-Analyse-Unternehmen SourceDNA mehr als 250 Apps im iOS App Store entdeckt, die Daten über die Nutzer sammeln. Damit verstoßen diese Apps gegen die Richtlinien Apples für den iOS App Store. Wie diese Apps durch Apples App Review-Prozess kommen konnten ohne aufzufallen ist unklar. Apple wird in Zukunft allerdings diesen eigentlich recht strengen Review-Prozess überarbeiten müssen.

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Vor einigen Wochen wurden im iOS-App Store mehrere tausend Apps entdeckt, die mithilfe einer korrupten Version von Xcode namens Xcode Ghost erstellt wurde. Diese Apps konnten vertrauliche Daten des Nutzers eines iPhones oder iPads an anonyme Server senden und stellten den bisher größten Fall von Schad-Software in der rund achtjährigen Geschichte des iOS-App Store dar.

Während Apple versucht hat, die betroffenen Apps zu identifizieren, ist dem Unternehmen jedoch noch etwas anderes aufgefallen: Offenbar gab es im iOS App Store 256 Apps, die persönliche Daten der Nutzer speichern. Alle 256 Apps nutzten die chinesische Werbe-SDK Yuomi und sammelten Daten, um das Gerät beziehungsweise den Besitzer des Geräts eindeutig identifizieren zu können – darunter beispielsweise die Seriennummer des Geräts, Informationen über die auf dem Gerät installierten Apps oder Apple ID-E-Mail.

Apple hat diese Apps in Zusammenarbeit mit dem App-Analyse-Unternehmen SourceDNA entdeckt und die Apps bereits aus dem App Store entfernt.

In erster Linie waren chinesische Apps betroffen. Allerdings ist es nicht undenkbar, dass auch andere Apps gegen Apples Richtlinien für iOS-Apps verstoßen und Daten über iPhone- und iPad-Nutzer sammeln. Es könnten sich also noch viele weitere Apps im App Store verstecken, die eine ähnlich Datensammelwut besitzen.

Neuer App Review-Prozess?

Das Unternehmen verlangt von App-Entwicklern, dass sie sich an die strengen Richtlinien des App Stores halten müssen, andernfalls lässt Apple die App nicht im App Store zu. Den Richtlinien zugrunde liegt unter anderem die Philosophie, dass die Daten des Nutzers geschützt werden müssen. Nun scheint der aktuelle App Review-Prozess jedoch nicht alle Verstöße gegen Apples Richtlinien entdecken zu können. Apple wird seinen App-Review-Prozess wohl deshalb überarbeiten müssen.

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