Apple hat sein Musik-Transfer-Tool deutlich erweitert und macht damit den Wechsel von Spotify zu Apple Music für Millionen von Nutzenden einfacher. Das Tool, das ursprünglich nur in Australien und Neuseeland verfügbar war, steht nun in neun Ländern zur Verfügung – darunter auch in den USA und Deutschland.
- Apple Music Transfer-Tool ist jetzt in neun Ländern verfügbar, darunter USA und Deutschland.
- Nutzende können Playlists und Musik von Spotify direkt zu Apple Music übertragen.
- Das Tool arbeitet mit SongShift zusammen und überträgt nur selbst erstellte Playlists.
Transfer-Tool erreicht wichtige Märkte
Das im Mai 2025 gestartete Transfer-Tool von Apple Music ist jetzt in Brasilien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Mexiko, Großbritannien und den USA verfügbar. Diese Expansion zeigt, dass Apple das Tool offenbar für eine weitere internationale Einführung vorbereitet.
Der Service ermöglicht es Nutzenden, ihre gespeicherte Musik, Alben und Playlists von konkurrierenden Streaming-Diensten wie Spotify direkt in Apple Music zu importieren. Apple arbeitet dabei mit SongShift zusammen, einem spezialisierten Anbieter für Playlist-Transfers zwischen verschiedenen Streaming-Plattformen.
So funktioniert der Musik-Transfer
Den Transfer können Nutzende auf zwei Wegen starten: Entweder über die Einstellungen der Apple Music App auf iPhone oder iPad (Einstellungen → Apps → Musik → Musik von anderen Musikdiensten übertragen) oder über die Website music.apple.com. Dort melden sie sich mit ihrer Apple-ID an und wählen im Profilmenü die Option „Musik übertragen“.
SongShift ist ein spezialisierter Service, der Playlists zwischen verschiedenen Musik-Streaming-Plattformen übertragen kann. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, die unterschiedlichen Kataloge und Formate der Streaming-Dienste miteinander zu verknüpfen. Apple arbeitet mit SongShift zusammen, um die Transfer-Funktionalität direkt in die Apple Music App zu integrieren.
Apple Music versucht automatisch, passende Songs in seinem Katalog zu finden. Gibt es keine exakte Übereinstimmung, markiert das System diese Titel als „Überprüfung erforderlich“ und schlägt alternative Versionen vor. Wichtig zu wissen: Nur selbst erstellte Playlists lassen sich übertragen, nicht die von den Streaming-Diensten automatisch generierten Listen.
Strategischer Schachzug gegen Spotify
Die Einführung des Transfer-Tools kommt zu einem interessanten Zeitpunkt. Spotify hat kürzlich ein eigenes Mixing-Feature für Premium-Abonnenten eingeführt, das nahtlose Übergänge zwischen Playlist-Tracks ermöglicht – offenbar als Antwort auf Apples geplante AutoMix-Funktion in iOS 26.
Während Spotify sich auf playlist-spezifische Anpassungen konzentriert, plant Apple mit AutoMix DJ-ähnliche Übergänge für die gesamte Musikbibliothek. Die beiden Ansätze zeigen unterschiedliche Philosophien: Spotify setzt auf manuelle Kontrolle, Apple auf automatische Intelligenz.
Vereinfachter Wechsel als Wettbewerbsvorteil
Für Apple könnte das Transfer-Tool ein entscheidender Wettbewerbsvorteil werden. Viele Nutzende zögern beim Wechsel zwischen Streaming-Diensten, weil sie ihre mühsam kuratierten Playlists nicht verlieren möchten. Mit dem neuen Tool entfällt diese Hürde weitgehend.
Die Expansion in wichtige Märkte wie die USA und Deutschland dürfte Apple dabei helfen, Marktanteile von Spotify zurückzugewinnen. Besonders interessant wird sein, wie Spotify auf diese direkte Herausforderung reagiert – möglicherweise mit eigenen Tools für den umgekehrten Transfer von Apple Music zu Spotify.
Das Transfer-Tool zeigt auch, wie wichtig Apple die Musiksparte nach wie vor ist, obwohl Services wie Apple TV+ mehr Aufmerksamkeit erhalten. Apple Music bleibt ein wichtiger Baustein im Services-Portfolio des Unternehmens und ein Mittel, um Nutzende langfristig im Apple-Ökosystem zu halten.