Messenger-Streit

Apple gegen Google: Android-Tapbacks erscheinen in der Nachrichten-App – oder auch nicht!

Nächste Runde im Messenger-Streit: Google Messages sendet Tapback-Reaktionen an iPhone-Nutzer:innen. Wie iMessage diese interpretiert, liegt allerdings bei Apple.

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Willkommen zur nächsten Runde im Karussell der Eitelkeiten zwischen den verschiedenen Messenger-Diensten. Als Hauptakteure einmal mehr an Bord: Apple und Google!

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Google Messages mag Tapbacks

Diesmal legt Google vor. Vor wenigen Tagen kündigte der Suchmaschinenriese in einem Artikel auf seinem Unternehmensblog „The Keyword“ die Unterstützung von Tapback-Reaktionen in Apples Nachrichten-App bei Unterhaltungen mit Nutzer:innen der Google-Messages-App an. Mit über 1 Milliarde Installationen ist Messages der wahrscheinlich verbreitetste Messenging-Dienst auf Android-Geräten – und somit so etwas wie das Gegenstück zu dem der Nachrichten-App zugrunde liegenden iMessage auf dem iPhone. 

Damit ergänzt Google eine weitere iMessage-Funktion mit dem eigenen Angebot, nachdem das Unternehmen bereits seit März dieses Jahres Tapbacks, also grafische Reaktionen auf eine Nachricht, vom iPhone in der Messages-App als echtes Emoji unterstützt. Vorher interpretierte das Chatprogramm diese lediglich mithilfe eines beschreibenden Textes („Kevin hat mit einem lachenden Gesicht geantwortet.“).

iMessage mag Tapbacks auch – aber nur die eigenen

Die Krux, wenn’s in die andere Richtung, also zum iPhone, geht: Die Nachrichten-App des iPhone, iPad oder Mac hängt bisher nicht etwa das gesendete Emoji an die Orginalnachricht an, sondern interpretiert dieses als separaten Text mit der Beschreibung des im Tapback gesendeten Symbols und der beantworteten Nachricht in Anführungszeichen (Kevin reagierte mit einem Herz auf „Wollen wir heute Abend ins Kino?“) – also genau so, wie Googles Messages dies umgekehrt noch einige Monate zuvor recht sperrig selbst gemacht hat. 

Dies ist aber nicht die Schuld von Google: Für die korrekte Darstellung eines Tapback-Emojis würde es einer entsprechenden Unterstützung innerhalb des iMessage-Dienstes bedürfen – und die kann nur seitens Apples erfolgen. Sprich: Der Ball liegt nun beim iPhone-Hersteller. Spannend, nicht wahr?

RCS vs. SMS: Das Kriegsbeil liegt tiefer begraben

Das Tapback-Gerangel stellt eine weitere Posse in einem tiefer gehenden Konflikt dar: Google setzt sich weiter für die Verbreitung des herstellerübergreifenden Rich-Communication-Services ein, Apple verweigert sich diesem jedoch weiter. Der auch von zahlreichen Mobilfunkanbietern favorisierte Kurznachrichtenstandard RCS ist ein Nachfolger des populären SMS-Dienstes, den Apple nach wie vor als „Fallback“-Technologie zur Kommunikation außerhalb des eigenen iMessage-Protokolls nutzt – also hauptsächlich mit Android-Smartphones.

Google verweist darauf, dass die Fähigkeiten von RCS mittlerweile weitestgehend denen von iMessage entsprächen und dank einer zuverlässigen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zudem für einen höheren Schutz der Privatsphäre nicht zuletzt von iPhone-Nutzer:innen bei der Kommunikation mit Android-Anwender:innen sorgen würden. Würde Apple RCS unterstützen, wären etwa auch Tapbacks zwischen beiden Plattformen problemlos möglich. 

Apple scheint jedoch das proprietäre iMessage-Protokoll proaktiv als Alleinstellungsmerkmal und Verkaufsargument für das eigene Ökosystem einzusetzen; eine Anbindung und somit Funktionsgleichheit mit Android-Geräten wäre aus dieser Sichtweise heraus eher kontraproduktiv – auch wenn dies auf Kosten der Sicherheit bei der Kommunikation mit einem Betriebssystem geht, das im Smartphone-Markt aktuell einen weltweiten Marktanteil von 72 Prozent besitzt.

Signal streicht SMS

Die Ansicht, dass SMS mittlerweile auf den Technikfriedhof gehört, teilen indes auch andere Anbieter. Der als besonders sicher geltende Messaging-Dienst Signal etwa kündigte Mitte Oktober in einem Blogpost an, SMS und MMS aus der Android-Version der eigenen App herausstreichen zu wollen. „Ein zutiefst unsicheres Nachrichtenprotokoll“ sei nicht mit den Werten des Unternehmens vereinbar.

Wir dürfen gespannt sein, wie sich das Armdrücken im Bereich der Messenger-Dienste zwischen Apple und Google weiter entwickelt.

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