Weise Worte in kurzen Hosen

Vor zehn Jahren: Jobs definiert Apple

Jenseits des ganzen Hypes um flachere Macs oder breitere iPhones, die erneuten Quartalszahlen-Rekorde und sich überschlagender Aktienkurse lohnt manchmal auch ein Blick zurück: Kat Hannaford hat auf Gizmodo eine Perle aus der Vergangenheit ausgegraben und lässt uns einen kurzen Blick auf Steve Jobs‘ Waden werfen.

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Nicht, dass seine Waden etwas mit der Aussage zu tun hätten, die er kurz nach seiner Rückkehr zu Apple vor Mitarbeitern gab. Das Video zeigt einen hochkonzentrierten Steve Jobs, der in sehr privater Atmosphäre seine Überzeugungen äußert. „Uns geht es nicht darum, irgendwelche Kisten zu bauen, auch wenn wir das gut können - besser als fast die gesamte Konkurrenz.“ Im Marketing geht es nach seiner Meinung um Werte, die transportiert werden müssten. Apple müsse klar unterscheidbar sein, denn „Apples Grundwert ist die Überzeugung, dass Menschen mit Leidenschaft die Welt verändern können.“

Das könnte direkt aus der berühmten „Think Different“-Kampagne stammen und fällt auch zeitlich mit ihr recht nahe zusammen. Gerade die informelle Art der Präsentation deutet aber darauf hin, dass (auch wenn er im Pluralis modestiae von „wir“ spricht) die geäußerte Überzeugung wirklich authentisch ist. Was Kritiker gerne als „Reality Distortion Field“ bezeichnen, ist (s)eine Weltanschauung. Und mit dieser hat Jobs in den letzten Jahren Apple sehr weit gebracht. Denn dass Steve Jobs mit Leidenschaft bei der Sache ist und Apple nicht nur eine Marke unter vielen ist, lässt sich kaum widerlegen.

Die Fähigkeit, in kurzen Hosen vor die Belegschaft zu treten und die Grundwerte eines Unternehmens zu definieren, besitzt allerdings nur Steve Jobs.

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"Die Fähigkeit, in kurzen Hosen vor die Belegschaft zu treten und die Grundwerte eines Unternehmens zu definieren, die noch viele Jahre später Gültigkeit haben, besitzt allerdings nur Steve Jobs."

Richtig, denn dazu gehören Dinge die den meisten Führungs-"Persönlichkeiten" seit langem abgehen. Charisma, Glaubwürdigkeit und gegenseitiger Respekt sind nur drei dieser Dinge.

... ich mag mir den Steve Ballmer gar nicht vorstellen.
http://www.youtube.com/watch?v=wvsboPUjrGc
Wie ein besoffener Footballfan dem sie ein paar Pillen Extasy in den letzten Drink gemischt haben. So Jemand könnte niemals in ähnlicher Weise vor seine Belegschaft treten. Was aber nur ein Extrembeispiel ist, denn an Führungspersönlichkeiten mit Qualitäten die über das lesen von Quartalsberichten und Chartanalysen hinausgehen sind Mangelware.

Ohne Zweifel hat sich mit Apple auch eine Lebenswelt entwickelt und begeistert, seien es professionelle Anwender und ihre Betriebe oder private Anwender. Ein Style, oder was auch immer. Man kann ohne jeden Zweifel mit einem Produkt Werte und Haltungen, gar Ethiken produzieren, transportieren und verteilen. Die Kritik der "Reality Distortion Field greift dem gegenüber erstaunlich kurz, denn sie ist pessimistisch. Auch und gerade auf die Daseinsweise des Menschen in dieser Lebenswelt gerichtet, die freilich nicht nur von APPLE gezeichnet und geprägt wird, sieht sie nur das Versagen der Utopien, der Werte, der Kampagnen, der Spots des Marketing. Sie ordnet alle ihre Blickwinkel unter eine Ökonomie eines CashFlow, der Unwirklich geworden ist.

Beide übersehen, Jobs wie die RDF, und vielleicht ist es auch besser so oder nur Trotz, dass diese Welt seit ihrer Zukunft vom Grunde ihres Impulses zugemüllt ist mit Blödsinn oder gar Bedeutungslosigkeiten, mit Illusionen und Betulichkeiten. Man muss nicht zum Fatalismus greifen, um das ertragen zu können. Man kann einfach schöne und manchmal hilfreiche Gadget bauen und verhökern. Why not...oder kaufen...wenn man die Grollos hat...

Danke, lieber Steve, dass Du nicht irgendwelche Kisten zu gebaut hast, dass Du immer Deinen Ideen nachgegangen bist und vor allem das Du nicht "Big Bill" die Computerwelt überlässt!
Bleib Deinem "Think Different"-Motto treu und das Du uns noch lange, lange erhalten bleibst!

"Das Geheimnis des Erfolgs? Anders sein als die anderen.” (Woody Allen)

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