IDE wird von SATA als Standard abgelöst

Stellt Seagate die IDE-Festplattenproduktion ein?

Die Nachrichtenseite the Inquirer berichtet, dass der Festplattenhersteller Seagate in Kürze die Produktion der IDE-Festplatten einstellen werde. Der Standard sei mittlerweile veraltet und müsse sich dem zunehmenden Druck des schnelleren Serial ATA beugen. Auf der Roadmap von Seagate sei IDE bereits "am Ende des langen Weges" angekommen, so the Inquirer.

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Die Seite geht sogar davon aus, dass weitere Festplattenhersteller dem Beispiel Seagates folgen und bis zum Jahresende die IDE-Festplatten fast gänzlich vom Markt verschwinden werden. Man ist sich sicher, dass sich im Laufe des Jahres in diesem Bereich noch einiges tun werde. The Inquirer beruft sich dabei auf "Quellen aus den verzweigten Vertriebskanälen" - was der Meldung nicht unbedingt viel Glaubwürdigkeit verleiht. Allerdings erscheint ein solcher Schritt von Seiten Seagates angesichts der abnehmenden Verbreitung der IDE-Platten sinnvoll; die neuen SATA-Platten übernehmen schließlich mehr und mehr den Markt.

SATA-Anschlüsse genießen eine immer größere Beliebtheit und stellen den Quasi-Standard bei aktuellen und schnellen Festplatten dar. Zu den Vorteilen gegenüber IDE zählen unter anderem schlankere Kabel, höhere Übertragungsraten und die Unterstützung für Hot-Plugging, dem Anstecken und Abziehen der Festplatte während des laufenden Betriebes. Mittlerweile verbaut auch Apple nur noch SATA-Festplatten in den eigenen Rechnern.

Der IDE-Standard hat im Gegensatz zum erst etwa fünf Jahre jungen SATA schon mehr als 20 Jahre auf dem Buckel - für die schnelllebigen Computerbranche eine schier unvorstellbar lange Zeitspanne. In dieser Zeit wurde der IDE-Standard aber stetig weiterentwickelt, von der Standardisierung 1989 bis zur letzten großen Aktualisierung 2005, die heute noch nicht ganz abgeschlossen ist.

Die Entwicklung in der Festplattentechnik selbst setzt sich ungehindert dessen kontinuierlich fort. So weiß etwa Golem von neuen, schnellen, 2,5-Zoll kleinen und 200 GB fassenden Festplatten des Herstellers Toshiba zu berichten, die - wie könnte es anders kommen - mit einer SATA-Schnittstelle ausgestattet sind. Aktuelle Platten kennen den IDE-Anschluss meist gar nicht mehr; ein solcher ist fast nur noch in älteren Modellen zu finden, deren Konstrukion schon etwas zurückliegt.

Doch gerade bei CD- und DVD-Laufwerken setzen die Hersteller noch immer auf einen IDE-Anschluss, der deshalb auch weiterhin Standard in den meisten Computern bleiben wird. Der Schritt in Richtung SATA, den der Festplattenhersteller Seagate anzustreben scheint, wird die Branche dennoch einen großen Schritt voranbringen. Und sollte sich das IDE-Geschäft für die Branchenriesen tatsächlich nicht mehr rechnen, gibt es immer noch genügend kleine Firmen, welche den dann entstehenden Nischenmarkt mit IDE-Platten bedienen können und werden.

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