Entschädigung nur gegen Schweigen

Geld oder Reden: Stillschweigen über iPod-Explosion

Es gibt keine schlechten Nachrichten, lautet eine alte Journalistenweisheit. Tatsache ist aber: Es gibt sie sehr wohl. Denn nicht umsonst zeigen aktuelle Begebenheiten, dass Apple mit verschiedenen Mitteln versucht, negative Berichterstattung zu verhindern. So darf die Öffentlichkeit zwar gerne Interesse an iPods zeigen, aber nicht dann, wenn diese in Flammen aufgehen - denn sonst gehen die Betroffenen leer aus.  

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Dass Benutzer eines iPods nicht nur im übertragenen Sinne Feuer und Flamme für ihren Musikspieler sein können, zeigt ein Blick in einen US-amerikanischen Untersuchungsbericht: In mindestens 15 Fällen hatten iPods wegen Akkufehlern Feuer gefangen. Auch in Japan und Südkorea, wo eigens über einen landesweiten Rückruf spekuliert wurde, überhitzten iPod-Akkus und fingen Feuer.

In einen Fall im britischen Liverpool bringt nun die Londoner Tageszeitung The Times mehr Licht: Unter Berufung auf die Besitzer eines explodierten iPod touch berichtet sie, dass Apple "der Familie eine Erstattung des Kaufpreises nur dann gewähren wollte, wenn diese einwilligten, einen Vertrag zu unterzeichnen." Inhalt: Die Verpflichtung, über das iPod-Problem und den Kontakt mit Apple sei Stillschweigen zu bewahren, andernfalls drohten rechtliche Konsequenzen.

"Ich hielt das für ein sehr verstörendes Schreiben", gab der Familienvater gegenüber der Times an. Er habe gegenüber Apple nur die Erstattung des Kaufpreises erbeten, aber keine weiteren Schadensersatzansprüche geltend gemacht. Die Unterzeichnung des Dokumentes lehne er ab: "Sie wollen mich, meine Tochter und deren Mutter für unser ganzes Leben verpflichten, niemals mit jemandem darüber zu reden. Wenn wir dennoch irgendetwas darüber verlauten lassen, egal was, würden sie uns rechtlich verfolgen. Ich halte das für absolut erschreckend."

Ob Apple nach der Publikation einlenken wird, ist unbekannt. Auf Nachfrage hieß es aus dem Unternehmen nur, man nehme zu diesem Fall keine Stellung, denn man habe den schadhaften iPod bislang nicht untersuchen können.

Bildnachweis: Steve Morgan/The Times

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Liebe maclife.de-Redaktion; jetzt kommt aber mal auf den Teppich der Realität zurück...
Welches Unternehmen macht dies nicht?

Gruss, nic

immer mehr technik auf immer kleinerem raum die leute wollen ja superflache schnelle devices, dass ist der preis; und erzählt mir nicht dass bei euch nicht das iphone/ipod touch warm wird am anfang hatte ich auch bedenken aber das ist "normal" :D

ob das jetzt jedes Unternehmen macht oder nicht, dass spielt hier keine Rolle. Ich finde solches vergehen sehr schlimm...solch ein Ipod kostet 150¤ und dafür soll man sein ganzes Leben lang schweigen?Nee nee...

.... finde auch, dass solche Methoden einer Firma wie Apple unwürdig sind. Aber mich beschleicht ja eh der Eindruck, dass die ehemalige Computerfirma Apple sich heutzutage mehr als Hersteller von Telefonen und Musik-Abspielgeräten sowie als Distributor von digitalisierter Musik versteht.
Und der ganze Lifestyle-Quark .... Im Übrigen kann ich mit Handys nix anfangen ....

Hallo.
Seid mir nicht böse,
keine Firma sollte dad tun,
wir/ihr alle müssen unser geld verdienen
und dafür arbeiten.
Das ist euere Kohle oder nicht.
Wenn Ihr als Privatperson mist macht
müsst Ihr auch dafür gerade stehen.
Warum soll eine Firma das nicht tun.
Es scheint ja nun so zu sein das man das
nicht möchte.
Egal von welcher Firma ich etwas kaufe,
wenn es nicht Ok ist muss es gerichtet werden.
Aber nicht auf meine Kosten bitte.
Wir sind Kunden und nicht die Hersteller.
Denn die verdienen die Kohle mit dem Kunden.
Mann sollte darüber nachdenken

Als ich heute morgen Nachrichten schaute, habe ich erfahren, dass es eine "kontrollierte Explosion" gegeben hat. "11 Arbeiter wurden verletzt" ist damit nicht wirklich vereinbar. Hoffentlich wird diese Explosion endlich das Ende für die Kernenergie bedeuten. Der Glaube an die Beherrschbarkeit einer Kettenreaktion ist entsetzt. Wir sehen im Fernsehen zu, wie ein Block nach dem anderen unkontrollierbar wird. Aber zum Glück sind ja unsere Kraftwerke sicher, wenn es keinen terrorischtischen Anschlag gibt - wenn es keinen Luftangriff oder Absturz auf diese Dinger gibt, denn sie sind ja sehr toll aus der Luft zu erkennen und wenn es kein größeres Erdbeben gibt.

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