Spotify und die Musikindustrie

Selbstmörderische Tendenzen

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Doch nicht einmal für die Majors sieht Nicolas Chevreux indes Hoffnung: „Da die Leute für Musik nichts mehr bezahlen wollen und Labels anscheinend selbstmörderisch genug sind, sie ihnen tatsächlich umsonst zur Verfügung zu stellen, und solange Firmen nicht bereit sind, in Werbung zu investieren, werden die einzigen Leute, die an Musik wirklich etwas verdienen werden, die Gerätehersteller und die Plattformen selbst sein.“

Ist es wirklich so schlimm? Der Musiker Steve Lawson, der in seinem Blog immer wieder faulen Online-Journalismus geißelt, liest die Lady-Gaga-Meldung ganz anders: „Die eigentliche Schlagzeile ist doch, dass es Lady Gaga scheinbar gelungen ist ihren Track, in einer Zeit, in der die Leute alles, was sie wollen, bei Torrents kostenfrei herunterladen können, 20.000 Mal als bezahlten Download zu verkaufen.“ Worauf Lawson hinaus will, ist, dass Spotify ein Teil einer breiten digitalen Strategie sein sollte, deren Gesamtwirkung den Kunden zum Kauf bewegt. Die Details einer solchen Strategie müssen noch ausformuliert werden, doch scheint es unwahrscheinlich, dass das uneingeschränkte Verfügbarmachen des gesamten Katalogs auf lange Sicht dazugehören wird.

Ganz egal, zu welchen Ergebnissen man diesbezüglich allerdings kommen mag – die Traumehe zwischen Spotify und den Labels wird in den kommenden Monaten auf jeden Fall auf eine harte Probe gestellt werden.

von Tobias Fischer

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