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Blutsauerstoff-Patente: Masimo-Chef erklärt seinen Kampf gegen Apple

In einem Interview mit dem Wall Street Journal erklärte Joe Kiani, CEO des Medizintechnikunternehmens Masimo, warum er trotz der erheblichen finanziellen Risiken entschlossen ist, seinen Rechtsstreit gegen Apple fortzusetzen.

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Kiani schätzt, dass Masimo seit Januar 2020 bereits rund 100 Millionen Dollar für den Kampf gegen Apple ausgegeben hat - fast so viel wie der Gesamtgewinn des Unternehmens im Jahr 2022.

Obwohl Freunde und Mitarbeiter Kiani davor gewarnt haben, ein Unternehmen mit praktisch unbegrenzten Ressourcen herauszufordern, bleibt er standhaft. "Niemand stellt sich ihnen entgegen. Wenn ich es schaffe, könnte es Apple zum Besseren verändern", so Kiani gegenüber dem Wall Street Journal.

Es ist nicht das erste Mal, dass Kiani in langwierige juristische Auseinandersetzungen zum Schutz der Masimo-Patente verwickelt ist. Im Jahr 2006 setzte sich Masimo nach sieben Jahren vor Gericht gegen den Konkurrenten Nellcor durch und erhielt fast 800 Millionen Dollar Schadenersatz.

Ein Jahrzehnt später erklärte sich Philips bereit, Masimo 300 Millionen Dollar zu zahlen und schloss nach einem weiteren Patentstreit ein lukratives Lizenzabkommen ab.

Gestärkt durch diese Erfolge in der Vergangenheit setzt Kiani darauf, dass auch der laufende Kreuzzug von Masimo gegen Apple irgendwann Früchte tragen wird. Bislang hat Apple jedoch kein Interesse an ernsthaften Vergleichsgesprächen gezeigt.

Für Kiani geht es bei dem Kampf um mehr als nur Geld. Für ihn geht es um eine moralische Haltung gegenüber einem mächtigen Unternehmen, das sich seiner Ansicht nach "schikanös" verhält. "Wenn ich das mächtigste Unternehmen der Welt davon abhalten kann, sich weiterhin schlecht zu verhalten, wird das mehr Einfluss auf die Welt haben als alles andere, was ich tue", sagte er im Interview.

In dem Streit geht es darum, dass Apple angeblich Patente von Masimo im Zusammenhang mit der Technik zur Blutsauerstoffsättigung in der Apple Watch verletzt. Während Masimo kurzzeitig ein Einfuhrverbot für Apple Watch-Modelle in die USA erwirken konnte, hat Apple mit einem Einspruch erst einmal Erfolg gehabt und kann die Uhren weiter verkaufen.

Angesichts der enormen Ressourcen von Apple räumt Kiani ein, dass der bevorstehende Kampf schwierig bleibt. Aber als kleineres Unternehmen, das wichtige Technik zur Gesundheitsüberwachung entwickelt hat, glaubt er, dass Masimo ungeachtet der Schwierigkeiten Stellung beziehen muss. "Ich habe das Gefühl, dass ich das tun muss", sagte er abschließend.

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