Luftgitarre war gestern ...

Guitar Hero III - Legends of Rock

Ran an die Saiten, ran an den Mac: Es kann gerockt werden! Das auf Spielekonsolen so erfolgreiche Musikspiel Guitar Hero III: Legends of Rock ist seit Kurzem auch als Mac-Version erhältlich. Aber macht das partytaugliche Videospiel auch am Computer Spaß?

Von   Uhr

Das Spielprinzip hinter Guitar Hero ist schnell erklärt. Auf dem Bildschirm ist ein vereinfachtes Abbild eines Gitarrenhalses zu sehen, auf dem beständig farbige Kreise auf den Spieler zulaufen. Erreichen diese Kreise den unteren Bildschirmrand, müssen die entsprechenden Tasten am Steg des mitgelieferten Gitarren-Controllers gedrückt und über einen Kippschalter die durch die Kreise repräsentierten Noten „angeschlagen“ werden. Wenn das Timing stimmt, erklingen die entsprechenden Gitarren-Klänge, haut man allerdings daneben, hört man hingegen nur ein Krächzen.

Was in der Theorie schwierig klingt, geht aber schon nach wenigen Minuten der Praxis in Fleisch und Blut über. Vereinfacht ausgedrückt geht es bei Guitar Hero also schlicht darum, den richtigen Knopf zur richtigen Zeit zu drücken. Dank verschiedener Schwierigkeitsstufen spricht das Spiel sowohl Gelegenheitsspieler wie auch Perfektionisten an. Allerdings steigt der Schwierigkeitsgrad bereits nach dem ersten von vier verfügbaren Modi extrem steil an. Das besondere Merkmal der Guitar-Hero-Spiele ist der spezielle Gitarren-Controller. Zwar bietet das Spiel auch einen alternativen Eingabemodus über Tastatur und Maus, richtig Spaß macht Guitar Hero aber nur mit dem mitgelieferten USB-Controller, der einer echten Gibson X-Plorer nachempfunden ist.

Der Soundcheck

Bei einem Musikspiel dreht sich natürlich vieles um die mitgelieferten Songs. Der Soundtrack beinhaltet sowohl Titel von bekannten Bands, etwa den Rolling Stones, den Beastie Boys und Pearl Jam, wie auch Material von eher unbekannten Künstlern. Lobens- und hörenswert ist die Tatsache, dass im dritten Teil der Serie überwiegend Original-Versionen der Songs zum Einsatz kommen: Auf Cover wird weitestgehend verzichtet. Eine Bewertung der Song-Auswahl fällt schwer, aber dank des großen Umfangs an Titeln sollte bei „Legends of Rock“ für jeden Geschmack etwas dabei sein.

Die Spielmodi

Neben einem Karriere-Modus, indem man durch möglichst genaues „Spielen“ der Songs nach und nach weitere Titel freischalten kann, bietet Guitar Hero auch diverse Mehrspieler-Modi. Neben Online-Duellen können auch zwei Spieler an einem Mac gleichzeitig in die Saiten greifen. Hierbei hat man die Wahl, ob man lieber gegeneinander spielen oder die Songs kooperativ angehen will. Im kooperativen Spiel übernimmt ein Spieler die Lead-Gitarre, der andere Spieler den Bass oder die Rhythmus-Gitarre. Für maximalen Spielspaß empfiehlt sich der Kauf einer zweiten Plastikklampfe, denn die gut gemeinte alternative Steuerung über Maus und Tastatur nimmt dem Spiel viel von seinem Rockstar-Flair.

Boxenstopp

Der große Guitar-Hero-Karton enthält eine Spiele-DVD (die sich zum Spielen im Laufwerk befinden muss), eine deutschsprachige Anleitung, den Gitarren-Controller mit Gurt und einen Satz an Aufklebern. Das Spiel nimmt nach der Installation rund sechs Gigabyte auf der Festplatte in Beschlag, ein freier USB-Port wird für den Anschluss der Gitarre benötigt. Treiber müssen nicht installiert werden.

Guitar Hero III setzt einen aktuellen Intel-Mac voraus. Aber selbst mit neuer Hardware hat man ab und an mit „Grafik-Schluckauf“ zu kämpfen – störend bei einem Spiel, das ein gewisses Timing voraussetzt und bei dem ein Ruckeln der Spielegrafik schnell zum Drücken der falschen Taste führen kann. Das von Aspyr zur Verfügung gestellte Update auf Version 1.1 konnte den Spielablauf auf unserem MacBook Pro immerhin etwas flüssiger gestalten. Wenig beruhigend ist da die Tatsache, dass die Windows-Version mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat.

Fazit

Guitar Hero III rockt auch auf dem Mac. Wer sein (aktuelles) MacBook Pro über einen Adapter mit seinem Fernseher verbindet, hat im Wesentlichen das gleiche Spielerlebnis wie mit einer der Konsolenversionen. Auf Geräten mit kleineren Bildschirmen macht das Spiel hingegen nur halb so viel Spaß: Guitar Hero ist einfach für „die große Bühne“ gemacht und kann seine ganze Faszination erst dann entfalten, wenn man im Kreis lieber Freunde mit der Plastikgitarre so richtig „abrocken“ kann. Die nicht weg zu diskutierenden technischen Schwächen, insbesondere das nicht so flüssige Scrolling, verhindern leider eine bessere Wertung.

Testergebnis
ProduktnameGuitar Hero III
HerstellerNeversoft
Preis85 €
Webseitewww.guitarherogame.com
Pro
  • Grafik
Contra
  • in höheren Spielstufen bockschwer
SystemvoraussetzungenMac OS X 10.4.10, Intel Core-2-Duo-CPU ab 2 GHz, Grafikkarte mit 128 MB VRAM, 1GB RAM, 6 GB HD
Bewertung
2,3gut

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "Guitar Hero III - Legends of Rock" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.