Blitzkrieg

Basis? Wer braucht schon eine Basis?

Der realistische Anspruch von Blitzkrieg zeigt sich in einer für das Genre sehr untypischen Eigenart: Es gibt keinen Basisbau. Man baut keine Rohstoffe ab, errichtet Gebäude oder konstruiert neue Einheiten, stattdessen bekommt der Spieler zu Beginn einer Mission ein festes Truppenkontigent, mit dem die Mission bestritten werden muss. Eventuell kann man im Verlauf des Gefechts noch die eine oder andere Einheit als Unterstützung anfordern, aber im Grunde genommen muss man die Schlacht mit den Mitteln gewinnen, die man zugewiesen bekommt. Upgrades, etwa bessere Panzer, bekommt man zwischen den Missionen, zudem können überlebende Einheiten mit in die nächste Mission genommen werden und werden durch gesammelte Erfahrung von Kampf zu Kampf besser.

Veraltetes Kriegsgerät

Blitzkrieg ist schon vor einigen Jahren auf dem PC erschienen, daher ist die Technik alles andere als taufrisch. Die Grafik ist zwar 3D, allerdings aus einer isometrischen, festen Kameraperspektive, was gelegentlich die Sicht etwas versperrt. Die Hintergründe sind hübsch und detailliert, die Einheiten reißen heute aber niemanden mehr vom Hocker, auch die Effekte sind nicht mehr aktuell, insgesamt erfüllt die Grafik noch ihren Zweck, kann sich aber nicht mit aktuellen Genrevertretern messen.

Ein grosses Problem hat die Grafik mit der Auflösung. Zwar unterstützt das Spiel die nativen Auflösungen aktueller Macs, allerdings tritt auf heute aktuellen Systemen ein Problem auf: Das Spiel ist nicht für hohe Auflösungen entwickelt worden. Die Grafik benutzt in allen Auflösungen dieselbe Größe für Einheiten und Umgebung, in höheren Auflösungen wird also der sichtbare Kartenausschnitt größer und die Einheiten immer kleiner. Zu allem Überfluss gibt es keine Zoomfunktion, und einige Einheiten, wie etwa Infanterie, sind schon in niedrigen Auflösungen nur wenige Pixel groß. In höheren Auflösungen, wie sie etwa die iMacs oder Apples Cinema Displays haben, wird es somit schon anstrengend, bei Panzern muss man sehr genau hingucken, und Infanterie verschwimmt endgültig zum Pixelbrei.

Für die Ohren gibt es solide Standardkost, die Hintergrundmusik ist martialisch, aber unauffällig, die Soundeffekte sind in Ordnung. Nett sind die Sprachsamples der Einheiten, die allesamt originalgetreu in Landessprache sind, so dass neben deutschen auch englische, französische und russische Befehle über das Schlachtfeld gebrüllt werden.

Kommentar:

Ja, eigentlich kann ich die ganzen Weltkriegsspiele auch nicht mehr sehen. Dementsprechend war ich bei Blitzkrieg skeptisch: Schon wieder Weltkrieg und dann noch technisch so bieder? Wenn man aber einmal angefangen hat, mit den Fähigkeiten herumzuspielen, entwickelt das Spiel seinen Charme. Hier eine Infanterieeinheit heranrobben lassen, dort noch ein paar Panzersperren aufstellen, da drüben müsste ich eigentlich noch Sperrfeuer legen, um meinen Vormarsch zu schützen und alles ganz ohne Hektik mit Pausenfunktion überdenken zu können hat was für sich …

Blitzkrieg erfindet im Strategiegenre das Rad nicht neu, ist aber eigen genug, um neugierig zu machen. Wer also Spaß am taktischen Ausprobieren hat, sollte ruhig mal einen Blick wagen.

Testergebnis
ProduktnameBlitzkrieg
HerstellerNival Interactive
Preis40 €
Webseitewww.rune–soft.com
Pro
  • Pausenfunktion für überlegtes taktisches Handeln
Contra
  • kommt nicht gut mit hohen Auflösungen zurecht
SystemvoraussetzungenMac OS X 10.4, Univeral Binary, 256MB RAM, 2.6GB HDD
Bewertung
2,7befriedigend
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