Papers 1.6

Hunderte PDF-Dateien in einem Ordner – da lässt sich trotz Spotlight und Cover-Flow-Ansicht leicht der Überblick verlieren. Die Shareware Yep wurde schon getestet, aber Yep hat bereits seit einiger Zeit bekannte und preisgekrönte (Apple Design Award 2007) Konkurrenz: Papers, eine PDF-Verwaltung mit Schwerpunkt auf wissenschaftlichen Texten – prinzipiell ist es dem Programm aber gleichgültig, ob es im Text um die Doppel-Helix oder den doppelten Rittberger geht.

Oberflächliches

Zu den üblichen Bestandteilen der Bibliothek, gefiltert nach den zuletzt importierten Dokumenten, den Autoren oder Magazinen, kommen die wissenschaftlichen Quellen für Dokumente, wie ADS, PubMed und Web of Science hinzu. Der Zugriff und die Suche in diesen Quellen ist sehr einfach; und sofern möglich, lässt sich auch gleich das passende PDF in Papers importieren, komplett mit allen Metadaten. Werden mehrere Dokumente angezeigt, setzt das Programm Tabs ein. Diese Tabs arbeiten wie in Safari und selbst der Online-Supportbereich wird auf diese Weise in die Anwendung integriert, mit schnellem Zugriff auf das Forum, Tipps & Tricks und die FAQ.Zum Importieren bereits vorhandener Dokumente reicht es, sie auf das Papers-Fenster zu ziehen.

Betrachten

Sowohl die Anzeige von Dokumentenlisten als auch das Betrachten der PDF-Dateien findet in einem einzigen Papers-Fenster statt. Eng ist auch die Verknüpfung mit dem Web: Ein Wechsel zum Webbrowser ist nicht erforderlich und Suchergebnisse bereitet Papers selbst in einer Liste auf, erst nach einem Doppelklick geht es in die Webansicht. Dabei kann der Platz schon knapp werden, aber mit „View Mode“ lässt sich das Programmfenster neu einteilen: Der Informations/Notiz-Bereich verschwindet dann.

In der Version 1.6 gibt es sieben Quellen, in denen gesucht werden kann. Die Entwickler haben allerdings für externe Plug-ins eine Hintertür offen gelassen, dass passende Entwicklungssystem zur Programmierung eigener Erweiterungen gibt es auf der Website des Programms. Der ideale Darstellungsmodus für die PDF-Dateien verzichtet auf Fenster und breitet sich auf dem ganzen Bildschirm aus. Im Vollbildmodus erscheint dann auch die Funktion sinnvoll, zwei Seiten nebeneinander darstellen zu lassen. Informationen und Notizen stehen in dem Modus weiter zur Verfügung.

Sortieren & Exportieren

Papers importiert nicht nur PDF-Dateien, sondern unterstützt auch die Formate BibTeX, CHM, Connotea, ENW, Endnote, RIS, WOS und iPapiers. Exportieren kann es BibTeX-, Bookends-, CSV-, Endnote- und RIS-Dateien. Wer bereits wissenschaftliche PDF-Dokumente auf der Festplatte liegen hat, kann die Matching-Funktion nutzen, um die passenden Metadaten aus einer der Quellen zu bekommen.

Die verschiedenen Angaben zu einem Dokument können wiederum die intelligenten Ordner nutzen, welche in Papers genauso funktionieren wie in iTunes oder iPhoto. Diese Ordner erscheinen nach dem Anlegen im Collections-Bereich unter den Quellen. In jeder Listen-Ansicht stehen Filter und eine Suchfunktion zur Verfügung. Unter der Liste wird dann die Datei angezeigt.

Fazit

An Papers begeistert vieles, ganz besonders die Integration des Webs und der verschiedenen Quellen. Noch unfertig wirkt, trotz einiger Einführungsvideos, die Hilfsfunktion. Sehr gut funktioniert hingegen das Lesen von PDFs im Vollbildmodus mit Doppelseitendarstellung – da wird die Display-Breite richtig ausgenutzt. Zwar wird nur derjenige alle Funktionen von Papers nutzen können, der mit wissenschaftlichen Texten arbeitet, aber es spricht nichts dagegen, es als reines Verwaltungsprogramm für „gewöhnliche“ Texte zu nutzen. Die dann nicht benötigten Quellen können in den Einstellungen entfernt werden.