Firefox 1.5

Der Erfolg von Firefox hat sogar Microsoft aufgeschreckt: Bevor aus Redmond jedoch der Internet Explorer 7 kommt, startet das erste große Update des Open-Source-Browsers.

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Für tierische Verwirrung hat der Firefox in den Medien gesorgt, denn der Firefox ist eigentlich ein kleiner Panda, der, ungefähr katzengroß, den ganzen Tag nicht viel anderes macht, außer drollig auszusehen, zu fressen und zu schlafen. Für das offizielle Logo wurde dann aber ein Fuchs verwendet. Unabhängig davon, welches Tier der Firefox nun darstellen soll, hat sich der Marktanteil des Browsers in den letzten Monaten stetig nach oben entwickelt. Gleichzeitig bildet der Browser auch die Basis für immer mehr andere Programme.

Moderne Zeiten

Der erste Programmstart zeigt keine optischen Veränderungen – Firefox sieht nicht unbedingt aus wie ein echtes OS-X-Programm, was allerdings auch bei einigen Apple-Anwendungen der Fall ist. Dafür kann das Aussehen weitgehend angepasst werden, vom Aussehen der Dialoge bis zu einzelnen Bedienelementen können Browser-Themen alles mögliche ändern. Neu auf der Mac-Seite ist ein Importassistent, der Lesezeichen, Passwörter und Einstellungen von Safari und dem Internet Explorer übernimmt. Erstaunlicherweise wird beim Import der eigentlich Firefox viel ähnlichere Camino-Browser nicht unterstützt. Weitere Mac-spezifische Anpassungen ist die Einstellung des bevorzugten Browsers, eine bessere Integration mit Apple Mail und die Möglichkeit, ein Bild von der Webseite direkt als Schreibtischhintergrund zu verwenden. Von diversen Mac-Browsern bereits bekannt, lassen sich die Tabs durch Ziehen umgruppieren. Die Geschwindigkeit hat beim Vor-/Zurückblättern deutlich zugenommen. Der Grund: Firefox merkt sich nicht nur den Quelltext der zuvor aufgerufenen Seite, sondern auch deren Formatierung.

Unter der Haube

der Browser ordentlich zugelegt und unterstützt einige neue Web-Technologien. Als erstes wäre da SVG, ein von der W3C standardisiertes Vektorgrafikformat, welches von Firefox ohne Zusatzprogramme dargestellt werden kann. Vektorgrafiken machen gerade auf Webseiten Sinn, denn sie lassen sich bequem skalieren und im Falle von SVG sogar über Skriptsprachen dynamisch verändern. Wirklich vollständig ist die SVG-Implementation allerdings nicht, gerade bei animierten SVG-Dateien hat der Browser noch Schwierigkeiten. SVG ist zwar ein Format, welches notfalls auch im Texteditor bearbeitet werden könnte, aber ein Vektorgrafikprogramm ist empfehlenswerter: Inkscape finden Sie auf der Heft-CD, ebenso wie hunderte SVG-Clip-Arts im Ordner Highlights/Firefox/openclipart.

Bei der Unterstützung von Stylesheets, die modernen Webseiten Form und Farbe geben, unterstützt der Browser bereits den CSS3-Entwurf. CSS3 bringt einige Funktionen, die sich viele Web-Entwickler gewünscht haben: Mehrspalten-Layouts und abgerundete Ecken. JavaScript ist im neuen Firefox bei Version 1.6 angelangt und bietet eine bessere Integration mit XML. Über JavaScript darf nun sogar gezeichnet werde, der Browser stellt dazu quasi eine virtuelle Leinwand zur Verfügung.

Probleme

Große Unterschiede zur Vorgängerversion sind nicht festzustellen, und sofern man nicht gerade spezielle Web-Entwicklerseiten aufruft, ist auch von SVG und den anderen Neuerungen nichts zu sehen. Wer in Firefox Erweiterungen installiert hat, muss diese eventuell aktualisieren: Firefox 1.5 ist mit vielen der Erweiterungen und sogar mit einigen Themen inkompatibel. Die meisten Programmierer haben inzwischen allerdings ihre Erweiterungen aktualisiert.

Fazit

Wer bisher Firefox benutzt hat, sollte unbedingt umsteigen, aber der Browser wird es schwer haben, von der Mac-Konkurrenz Nutzer abzuwerben, denn dafür hat sich im Bereich Mac-Anpassung zu wenig getan, und von den meisten Änderungen im Bereich Web-Standards ist im Alltag (noch) nicht viel zu bemerken. Ein Vorteil für Firefox: Da er mittlerweile einen nennenswerten Marktanteil erreicht hat, wird er von vielen Seitenbetreibern neben dem Internet Explorer besonders unterstützt.

Testergebnis
ProduktnameFirefox 1.5
HerstellerMozilla Foundation
PreisFreeware
Webseitewww.mozilla.com
Pro
  • flexibel
Contra
  • Mac-Anpassung noch verbesserungswürdig
SystemvoraussetzungenMac OS X
Bewertung
2,3gut

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