Hält es, was Phil Schiller versprach?

iPhoto ’09 im Intensivtest

 Die Philnote ist Geschichte, iPhoto ’09 veröffentlicht und bei vielen Anwendern bereits im Einsatz: Zeit für einen Intensivtest. Was leistet das Programm im Alltag, was könnte Apple für die nächste Version auf dem Zettel haben?

Von   Uhr

Der erste Schritt vor dem Installieren des neuen iPhoto sollte eine Sicherung der alten iPhoto-Bibliothek sein. Zwar gab es mit der Aktualisierung der alten Bibliothek im Test keine Probleme, aber Risiken sollten mit der eigenen Fotosammlung möglichst vermieden werden.

Die Fotosammlung in diesem Test ist die private des Autors und enthält 14 000 Fotos, von denen 4000 schon vor dem Umstieg auf iPhoto ’09 Geoinformation enthielten. Insgesamt musste sich iPhoto ’09 durch 35 GB Fotodaten wühlen – es gibt sicherlich Fotosammlungen, die umfangreicher, und Leser, die weiter gereist sind.

Vorbereitung

Nach der Konvertierung der alten iPhoto- Bibliothek beginnen die beiden neuen Funktionen Gesichter und Orte mit der Analyse der Fotodaten. Für letztere muss iPhoto mit dem Apple-Server Kontakt aufnehmen, schickt diesem die in den Metadaten enthaltenen Positionsdaten und bekommt dann eine passende Ortsbezeichnung zurück. Insgesamt hat dieser Vorgang eine halbe Stunde gedauert.

Die Suche nach Gesichtern ist aufwändiger und mit einer längeren Wartezeit verbunden. Es mag vielleicht nicht so von iPhoto gemeint sein, aber die Zeitangabe „Noch ungefähr 500 Minuten“ wurde vom Autor als Aufruf verstanden, aufzubrechen und weitere Fotos zu schießen – insgesamt war iPhoto etwa fünf Stunden beschäftigt.

Gesichter

Die Technologie für die Gesichtserkennung hört auf den Namen Okao Vision und wurde von Apple von der Firma Omron eingekauft. Der erste Schritt, der im Test fünf Stunden angedauert hat, analysiert, in welchen Fotos überhaupt Gesichter enthalten sind. Das Zuordnen von Namen zu Gesichtern erfolgt wesentlich schneller. Durch sie lernt iPhoto – ein nötiger Vorgang, denn so einfach wie bei den perfekt ausgeleuchteten Fotos von der Macworld- Keynote ist es nicht: Stolpersteine für die Gesichtserkennung können bereits Sonnenbrillen, Kopfbedeckungen oder einfach der Umstand sein, dass die Person nicht direkt in die Kamera schaut. Hat iPhoto genug gelernt, fragt das Programm nach, ob es sich bei dem markierten Gesicht um die vermutete Person handelt.

Schnell geht es mit der Funktion Name bestätigen: iPhoto vergrößert dann bei allen Fotos, in denen es die gesuchte Person vermutet, auf das Gesicht. Diese Funktion sorgt immer wieder für unfreiwillige Komik – so reichten acht Frontalbilder eines Mittvierzigers noch nicht aus, um den Mann nicht mit einem Flaggenmast, zwei Stoffhunden und koreanischen Kritzeleien zu verwechseln. Trotz dieser amüsanten Fehlgriffe artet Gesichter nicht unnötig in Arbeit aus.

Das ändert sich bei Gruppenfotos, wenn sich die unbekannten Gesichter dicht an dicht drängeln. Dann kann es mitunter sehr hakelig werden, in dem Haufen das richtige Gesicht zu erwischen. Am besten funktioniert in diesem Fall das Durchblättern mit der Tab- und das Editieren mit der Eingabe-Taste.

Dass es eine gute Idee ist, viele Personen namenlos zu lassen, zeigt ein Blick auf die Übersicht der benannten Gesichter, denn auf dem Korkbrett wird es schnell zu voll, ohne eine Möglichkeit – von intelligenten Alben einmal abgesehen –, die Inhalte zu sortieren. Mit anderen Worten: Wer die gesamten alten Klassenkameraden hinzufügt, wird später Schwierigkeiten haben, die eigene Verwandschaft wiederzufi nden.

Wie ein Ereignis hat jeder Stapel ein Schlüsselfoto. Während es sich bei Ereignissen einfach über das Kontextmenü festlegen lässt, geschieht das bei Gesichtern immer über einen Info-Dialog.

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