China

Tim Cook rechtfertigt sich für Hong-Kong-App-Entscheidung

In einem Memo an die Mitarbeiter bei Apple rechtfertigt Tim Cook die Entscheidung, die App HKmap.live aus dem App Store in Hong Kong entfernt zu haben. Allerdings wirft die interne Mitteilung einige Fragen auf, denn der Apple-CEO nimmt darin chinesische Positionen ein. Zudem dürfte Tim Cook damit rechnen, dass derart „politische“ Statements öffentlich werden und letztlich belegen: China kann seine (Markt-)Macht spielen lassen. 

Von   Uhr

Apple beugt sich offensichtlich dem Druck aus China. Die App HKmap.live ist in Hong Kong nicht mehr für Nutzer im App Store erhältlich. In einer Karten-Ansicht sind, wenn auch mit zeitlicher Verzögerung, Positionen von Einsätzkräften der Polizei dargestellt. Die App nutzt öffentliche Quellen wie Telegram, Facebook und Twitter. Laut Tim Cook ginge von der App eine Gefahr für einzelne Polizisten aus, die zur öffentlichen Ordnung in der Millionen-Metrolpole Hong Kong eingesetzt werden. Seit 18 Wochen wird in der Stadt Hong Kong öffentlich demonstriert – anfänglich konkret gegen ein Gesetz, mit dem inhaftierte Personen auch nach Festland-China hätten ausgeliefert werden können.

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Team,
 
You have likely seen the news that we made the decision to remove an app from the App Store entitled HKmap.live. These decisions are never easy, and it is harder still to discuss these topics during moments of furious public debate. It’s out of my great respect for the work you do every day that I want to share the way we went about making this decision.
 
It is no secret that technology can be used for good or for ill. This case is no different. The app in question allowed for the crowdsourced reporting and mapping of police checkpoints, protest hotspots, and other information. On its own, this information is benign. However, over the past several days we received credible information, from the Hong Kong Cybersecurity and Technology Crime Bureau, as well as from users in Hong Kong, that the app was being used maliciously to target individual officers for violence and to victimize individuals and property where no police are present. This use put the app in violation of Hong Kong law. Similarly, widespread abuse clearly violates our App Store guidelines barring personal harm.
 
We built the App Store to be a safe and trusted place for every user. It’s a responsibility that we take very seriously, and it’s one that we aim to preserve. National and international debates will outlive us all, and, while important, they do not govern the facts. In this case, we thoroughly reviewed them, and we believe this decision best protects our users.
 
Tim

Hong Kong profitiert von Freiheiten, die in China undenkbar sind. So ist das Internet nicht zensiert. In China gesperrte Dienste wie Twitter und New York Times sind zugänglich. 2017 entfernte Apple zahlreiche VPN-Apps und auch die App der New York Times aus dem chinesischen Angebot. Jetzt wird erstmals eine offensichtlich chinesische Anweisung für den Bereich von Hong Kong umgesetzt. 

Am 1. Juli 1997 wurde Hong Kong in chinesische Verwaltung übergeben, nachdem sich China bereit erklärte, die Freiheiten in der Stadt Hong Kong als Sonderverwaltungszone zu erhalten. Zum 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China stehen in Peking allerdings andere Themen auf der Agenda. Die Bürger in Hong Kong wehren sich mehrheitlich gegen den wachsenden Einfluss der kommunistischen Führung in Peking auf ihre Metropole.

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Damit untergräbt er dann auch noch die klare Position was staatliche Stellen anbelangt. Damit dürfte die Hintertür für NSA und Co. auch nicht mehr weit sein. Ein Grund mehr, sich langsam nach Alternativen umzuschauen.

Was soll er auch sagen. Es geht um unvorstellbar viel Geld und die Aktionäre. Er würde alles tun, und er tut es, um das Geschäft in China nicht zu gefährden.

Wir haben China, nicht nur mit iPhones, groooooss gemacht. Wir werden noch alle gewaltig unter chinesischen Einfluss geraten. Nicht nur Apple.

Naja, irgendwie war das zu erwarten. Für Apple ist China der zweitwichtigste Markt überhaupt - und evtl. bald der wichtigste.
Da knickt man schon mal ein und stellt sich auf die Seite des "stärkeren" auch wenn dieser die Moral nicht auf seiner Seite hat.
Aple ist halt keine moralische Instanz sondern ein Wirtschaftsunternehmen. Ich hätte mich auch gefreut wenn Apple dem Druck Chinas stand gehalten hätte, habe es aber nicht erwartet.

... alte schmierige Scheibenwischer machen das gleiche...

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