Audiobearbeitung und Mastering unter macOS

Test: WaveLab Pro 9 für den Mac

WaveLab für macOS im Test: Mit einer neuen Bedienoberfläche erstrahlt Steinbergs Audio-Editing- und Mastering-Software WaveLab in neuem Glanz. Umso gespannter waren wir, wie sich das Werkzeug in der Praxis schlägt.

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WaveLab feierte im letzten Jahr bereits seinen 20. Geburtstag. In Version 9 wartet die Software mit einer lückenlosen Ausstattung an Editing-, Analyse-, Restaurations- und Mastering-Tools auf. Der Audioeditor sowie der Audiomontage-Bereich präsentieren sich bis ins Detail durchdacht und gestatten nun die M/S-Bearbeitung. Äußerst nützlich ist auch der Meta Normalizer, der das Angleichen der Lautheit mehrerer Dateien automatisch erledigt. Klasse! Darüber hinaus integriert WaveLab für jede Aufgabe das passende Analysewerkzeug, darunter ein FFT-Spektrometer sowie ein EBU-R128-kompatibles Lautheitsmeter. Auch Clipping und andere Audioartefakte werden zuverlässig angezeigt. Dank leistungsstarker Werkzeuge zur Fehlerkorrektur und Restauration sowie pfiffiger Spektraleditierfunktionen lassen sich solche Probleme komfortabel beseitigen. Besonders hilfreich ist die automatisierte Fehlerkorrektur. Neben WaveLab Pro bietet Steinberg auch die Einsteigerversion WaveLab Elements an, deren Funktionsumfang für viele Heimstudios sicher ausreichen sollte.

WaveLab für den Mac - die Eckdaten:
  • für Editing & Mastering
  • Sample-Raten bis 384kHz
  • umfangreiche Monitor-, Editing-, und Analysefunktionen
  • unbegrenztes Undo/Redo
  • neue Bedienoberfläche mit Fenster-Docking-System
  • neuer Master-Bereich mit 12 Effekt-Slots
  • M/S-Funktionen
  • hochwertige Plug-in-Ausstattung inklusive MasterRig
  • EBU-R128 Metering
  • Lautsprecher-Management

WaveLab: Auch am Mac Meister des finalen Schliffs

Beim ersten Testflug mit WaveLab fällt zunächst der überarbeitete Master-Bereich auf, der nun zwölf Insert-Slots, ein flexibles Channel Processing und erweiterte Metering- und Monitoring-Funktionen bietet. Die individuelle Bearbeitung des Mitten- und Seitenkanals ist nicht nur mit den mitgelieferten Plug-ins, sondern auch mit jedem VST2- oder VST3-Effekt möglich. Eine Sampleraten-Konvertierung in exzellenter Qualität ist dank des neuen SoX-Resamplers eine leichte Übung. Auch beim Zusammenstellen von Titeln inklusive Crossfades und präzisem PQ-Editing überzeugt Steinbergs Applikation auf ganzer Linie. Dabei können Sie sogar CD-Images mit einer Master-CD vergleichen, wobei sich auftretende Fehler korrigieren lassen. Neben dem Rendern von Audiodateien in über 15 gängigen Formaten sind auch das Erstellen von DDP-Images sowie das Brennen einer Audio-CD möglich. Eine tolle Funktion ist ferner der Encoder Checker, mit dem Sie in Echtzeit zwischen MP3, OGG und AAC in verschiedenen Qualitätsstufen vergleichen können.

Werkzeugarsenal

In Version 9 wurden die Mastering-Funktionen von WaveLab mit zahlreichen Detailverbesserungen und dem neuen, exzellent klingenden MasterRig konsequent ausgebaut. Dieses Mastering-Werkzeug bietet sechs Multiband-Module: Imager, Limiter, Dynamic EQ, Compressor, EQ und Saturator. Die letztgenannten vier Module erlauben dabei eine individuelle Bearbeitung des Mitten- und Seitensignals. Mit den aus Cubase Pro 8 bekannten Plug-ins Multiband Expander und Multiband Envelope Shaper sind zudem zwei mächtige Dynamikprozessoren an Bord. Die Effektausstattung von WaveLab ist damit auf über 45 Plug-ins angewachsen, inklusive eines Brickwall-Limiters, des Voxengo Curve EQ, des Dithering-Plug-ins iZotope MBIT+ sowie drei Restaurations-Tools aus dem Hause Sonnox.

WaveLab für Mac: Evolution im Detail

Die Bedienung von WaveLab gestaltet sich erfreulich intuitiv, auch Einsteiger finden sich schell zurecht. Bei der überarbeiteten Single-Window-Oberfläche steht eine komfortable Anpassbarkeit an Ihre jeweiligen Bedürfnisse im Vordergrund. Dank des durchdachten Fenster-Docking-Systems ist die Anwendung bestens für den Betrieb mit mehreren Monitoren gewappnet. Der komfortable Batch Processor erlaubt das Automatisieren von Arbeitsschritten wie der Dateikonvertierung und sämtlicher Bearbeitungsaufgaben für eine Vielzahl von Audiodateien. So können Sie beispielsweise den DC-Versatz mehrerer Aufnahmen entfernen und diese anschließend mit ihrer bevorzugten Plug-in-Signalkette bearbeiten. Eine Funktion zum individuellen Gruppieren von Audiodateien sowie der neue Projekt-Manager sorgen für eine bessere Übersicht bei großen Projekten. Äußerst praktisch ist außerdem die Möglichkeit, Audiomaterial direkt mit Cubase (und in Kürze Nuendo) auszutauschen.

Fazit

Mit mächtigen Funktionen zur Audioaufnahme, -bearbeitung und -montage, leistungsfähigem M/S-Processing und einem hohen Bedienkomfort leistet sich WaveLab Pro 9 keine Schwäche.

Seine leistungsfähige, hervorragend klingende Plug-in-Ausstattung macht das Programm zur ersten Wahl für Mastering-Anwendungen, aber auch in den Bereichen Audiorestauration, Broad- und Podcasting, Field Recording und Sounddesign ist es unschlagbar. Falls Sie neben den mitgelieferten Signalprozessoren noch ein spezialisiertes Werkzeug benötigen, können Sie dieses einfach als VST-Plug-in einbinden. Angesichts dieser Stärken ist auch der auf den ersten Blick etwas hohe Preis angemessen.

Testergebnis
ProduktnameWaveLab Pro 9
HerstellerSteinberg
Preis579 €
Webseitewww.steinberg.net
Bewertung
1,3sehr gut

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