Geringe Prognosen verwirren Analysten

Wieso Apple für das nächste Quartal nicht schwarz sieht

Buy on rumors, sell on facts: So gesehen ist die Bekanntgabe von Quartalsergebnissen, wie jüngst von Apple getätigt, für die Börse Gift. Wäre da nicht der Ausblick auf das, was ein Unternehmen im nächsten Quartal an Umsätzen erwartet - traditionell genau die rumors, also Gerüchte, auf welche die Spekulanten auf dem Börsenparkett setzen. Doch genau hier enttäuscht der kalifornische Computer-, iPod- und iPhone-Hersteller ein ums andere Mal und setzt zu niedrige Werte an.

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Steckt diesmal aber mehr dahinter?

Für das anstehende vierte Quartal von Anfang Juli bis Ende September will Apple 7,8 Milliarden US-Dollar umsetzen und einen Gewinn von einem US-Dollar pro Aktie erwirtschaften. Analysten indes hatten sich auf 1,24 US-Dollar pro Aktie und 8,3 Milliarden US-Dollar eingeschossen. Kein Wunder also, dass das Apple-Wertpapier nach der Bekanntgabe auf Tauchstation ging und gut 10 Euro verlor. Geld, das die Aktie zwischenzeitlich zwar wieder wettgemacht hat; dennoch bleibt eine gewisse Katerstimmung zurück - woran liegt es, dass Apple für das nächste Quartal trotz des Verkaufsstartes des iPhone 3G nur moderaten Zuwachs erwartet?

Das Vorjahresquartal 4.2007 spülte 6,22 Milliarden Euro und 1,01 US-Dollar Gewinn pro Aktie in die Kasse des Unternehmens. Ein Grund könnten deutliche Preissenkungen sein, welche zwar die Zahl der abgesetzten Geräte, nicht aber den Gewinn erhöhen würden. "[Wir werden] unsere Marge nicht so hoch ansetzen, dass wir unseren Konkurrenten Raum geben", hatte Apples Finanzchef Peter Oppenheimer während es Quartalszahlen-Konferenz bekannt gegeben und angedeutet, dass die derzeit 34,8 Prozent betragende Marge künftig sinken könnte.

Mit 2,1 Prozent Zuwachs zum US-Marktanteil hat Apple in den Vereinigten Staaten mit insgesamt 8,5 Prozent Anteil eine gute Position. Spürbare Preissenkungen könnten Platz für Verkaufssteigerungen schaffen, um sich Kampagnen wie der jüngst von Microsoft ins Leben gerufenen zu erwehren. Doch egal, ob der angeklungene mysteriöse Start eines neuen Produktes signifikanten Einfluss auf Umsatz und Gewinn haben wird: Niedrige Zahlen zu prognostizieren und sie dann deutlich zu übertreffen, war schon immer Apples Strategie. Eine Strategie, die sich - betrachtet man den Zuwachs des Wertpapieres in den letzten Jahren - für Langzeitinvestoren ausgezahlt hat. 

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