Einigen mögen diese Vorteile bereits bekannt vorkommen. Klingt das nicht ein wenig nach Bonjour? Das könnte zum Beispiel daran liegen, dass Apple bereits mit IPv6 arbeitet. Nicht nur wird das neue Protokoll von Mac OS X seit der Version 10.3 unterstützt, auch Apples WLAN-Router nutzen es bereits. Unter Windows wird IPv6 seit XP SP1 ebenfalls unterstützt. Allerdings findet das Protokoll bei Microsoft bisher kaum Anwendung.

Eine Studie hat kürzlich ermittelt, dass nur 0,002 Prozent des gesamten Internet-Verkehrs über IPv6 geschieht. Der Trend hat jedoch eine eindeutige Richtung. Für die Olympiade hat China Milliarden ausgegeben, um einen IPv6-Backbone aufzubauen. Über diesen läuft jeglicher Datenverkehr während der Spiele. Für US-Behörden lief 2005 eine Frist zur Umstellung auf IPv6 ab und andere Gruppen bieten kostenlose Inhalte über das Protokoll an.

Das allein kann den Wechsel allerdings nur schleppend vorantreiben. Was das neue System braucht, ist ein Schwung Nachfrage. Apple könnte diese Nachfrage erzeugen und IPv6 auf den Markt "drücken", wie es bereits mit MPEG AAC auf dem iPod oder dem H.164 Video-Standard geschehen ist. Für IPv6 kommt Back To My Mac als Schubkraft in Frage. Dieser vergleichsweise unbekannte Teil von MobileMe ermöglicht eine Verbindung direkt von irgendeinem Leopard-Mac im Internet zu einem Mac zu Hause hinter dem Router. Die Verbindung wird über IPv6 hergestellt und ist daher bestens gesichert.

Eine Aktualisierung der MobileMe WebApps auf IPv6 könnte den Verkauf entsprechender Hardware darüber hinaus ankurbeln. Ein AirPort Extreme, der das Protokoll unterstützt, ist dann nicht nur ein Gesprächsthema unter Technik-Interessierten, sondern auch eine Investition in die Zukunft. Außerdem wäre Apple dann die Beschwerden über unsicheren Datenverkehr mit den WebApps los und die ganze Welt auf Jahrhunderte hin mit IP-Adressen versorgt.

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