Die neun Leben des Steve Jobs

Forbes: Falschmeldung über Jobs-Herzinfarkt hat ein Nachspiel

Gestern machte ein Gerücht die Runde, dass Steve Jobs mit einem Herzanfall in eine Notaufnahme eingeliefert wurde. Die dubiose Quelle der angeblichen Hiobsbotschaft war ein anonymer Beitrag in dem Laien-Jounalisten-Portal iReport - das ist pikant, denn iReport gehört zu dem Nachrichtensender CNN.

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Dort war man nun um Schadensbegrenzung bemüht: Der "betrügerische" Inhalt sei entfernt worden, der hierfür genutzte Benutzer-Account sei, so CNN-Sprecherin Jennifer Martin, stillgelegt. Zudem wären keine CNN-Reporter an der Falschmeldung beteiligt gewesen. Das Cable News Network kooperiere nun mit der Aufsichtsbehörde SEC, denn die United States Securities and Exchange Commission (die staatliche Wertpapierhandel-Kontrollinstanz) hat erste Ermittlungen aufgenommen. Sollte die Falschinformation etwa in Absicht einer Manipulation des Apple-Aktienkurses gestreut worden sein?

Es sieht fast so aus, zumindest dann, wenn man den Zahlen in dem Bericht von Forbes glauben schenkt: Nach der Veröffentlichung der Ente brach AAPL um fast 10 Prozent ein (von 105,04 US-Dollar auf 94,65 US-Dollar), was in etwa einem Verlust an Marktwert in Höhe von 9 Milliarden US-Dollar entspricht. Nach dem Dementi seitens Apple hat sich der Kurs aber wieder gefangen.

Was ist nun die Moral aus der Geschichte? Zweierlei:

  • "Steve Jobs ist Apple". Stösst dem Firmenchef etwas zu, hat das unmittelbare Auswirkungen auf den Aktienkurs und den Börsenwert des Unternehmens - zumindest temporär und nicht zuletzt aufgrund der unbeantworteten Frage nach einem möglichen Nachfolger.
  • CNN hat ein Imageproblem, denn schließlich wurde die Meldung durch eine ihrer Tochter-Websites verbreitet. Der Nachrichtensender hätte schneller auf die Falschmeldung reagieren müssen.

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Wie schon des öffteren an solchen Beiträgen erwähnt: Es ist mehr als beunruhigend, das der Aktienkurs einer Firma von einer Person, einem kleinen Fehler, oder gar von nicht greifbaren Zahlen wie "registrierte Nutzer" (google, Facebook etc) abhängig ist.
Es mag sein, dass Jobs einen großen Einfluss auf Apple hat aber es wird auch ohne ihm weiter gehen. Mich kotzt diese ganze Aktienscheisse *sorry* und die damit verbundenen Spekulation dermassen an... funktionierende Unternehmen kommen in Schwierigkeiten nur weil einer Fehlinfomationen streut. Klasse!!! Na ja, ich werd's nicht ändern, was soll's. Trotzdem mehr als pervers!!

Solche Leute sollte man besser selber einliefern, aber in eine Klappse :-)
Apples Aktienkurs, würden sicherlich einige sehr gerne sinken sehen, ich hoffe, das Gegenteil wird bald wieder passieren.

Das Problem ist, dass jeder und alle(s) solche Fake-Meldungen rasend schnell weiterverbreiten. Im Übrigen ist das auch der größte Nachteil und der größte Vorteil des Internets.

Ich habe jetzt auf mehreren Webseiten gelesen, dass diese die Nachricht eigentlich nicht weiterverbreiten wollten, es dann aber doch getan haben - wohl, weil sie es müssen. Denn würden besagte Websites das nicht tun, dann würden wieder entsprechend dumme Kommentare von den Lesern kommen.

Ein Teufelskreis, der für Apple tatsächlich eine Gefahr darstellen könnte.

... sind den die Anleger wirklich nur von Dummheit und Spekulation getrieben... wo bleibt die Einschätzung bezüglich der wirklichen Inhalte? Es gab seit Langem keinen so günstigen Einstieg für Apple Aktien wie jetzt!

...die kleinen Anleger sind nicht das Problem. Es sind die Spekulanten direkt am Parkett. Da werden Aktien im Nano-Sekundenbereich gekauft und verkauft. Meldungen bei Reuters von Computern ausgelesen und auch diese reagieren im schlimmsten Fall.
Man fragt sich warum man als Aktien-Makler noch z.B. direkt an der Wall Street vor Ort sein muss, wenn doch eigentlich alles über Internet möglich ist. Der Grund, Rechner vor Ort haben einen Geschwindigkeitsvorteil beim eBroking gegenüber Rechnern die nicht vor Ort sind.
So sieht die perverse Realität aus.

Schaut euch an was mit dem Aktionkurs von Apple während einer Keynote passiert und schaut wo er danach steht, wenn Jobs die Analysten nicht mit Neuigkeiten überrascht die nun noch wirklich keiner weiss.

Fazit: Die Zeiten sind vorbei in denen Unternehmen an ihrem wirklichen Wert bemessen werden. Nähmlich an ihren Produkte. Das einzige namhafte Unternehmen das versucht diesem Kreis zu entfliehen ist Porsche in dem es keine Quartalsberichte vor legt.

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