Zusammenprall der Kulturen

Apple und China passen nicht zusammen

Auf dem begehrten chinesischen Markt konnte Apple bisher nicht Fuß fassen und es sieht nicht so aus, als ob dies bald gelingen würde. Aber Apple ist ambitioniert. Erst vergangenen Sonnabend hat das kalifornische Unternehmen den ersten chinesischen Apple Store in Peking.

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Die Zahl der Mac-Geschäfte nimmt seit letztem Jahr in China deutlich zu und auch das iPhone ist ein Riesenerfolg in China.

So sollen bereits über eine Million iPhones in China in Gebrauch sein, allerdings mit dem Manko, dass Apple das Mobiltelefon in China gar nicht anbietet; die Gespräche zwischen Apple und dem Mobilfunkunternehmen China Mobile wurden im Januar ergebnislos beendet. Allerdings scheinen sich die beiden Unternehmen in späteren Gesprächen geeinigt zu haben, so dass das Telefon auch bald offiziell in China erhältlich sein sollte.

Schwieriger sieht das Umfeld jedoch für Macs aus: Diese erreichen laut Angaben von Datamation etwa ein Prozent Marktanteil. Sogar für den ansonsten sehr erfolgreichen iPod sieht es in China eher mau aus: lediglich acht Prozent Marktanteil. Autor Mike Elgan will vier Gründe ausgemacht haben, warum Apple in China bisher keinen Erfolg haben konnte:

  • Apple ist eine Luxusmarke für den Massenmarkt: In China würden sich billige Massenprodukte und sehr teure Luxusartikel gut verkaufen, aber Apple adressiere den Luxus-Massenmarkt, den es in China nicht gäbe. Bei Apple liefen die Verkäufe auch stark über die Coolness der Marke, allerdings bedeuteten Marken in China nicht soviel.
  • China hat eine autoritäre Regierungsform: Apple werde wahrscheinlich gezwungen sein, die eigenen Produkte zu beschneiden, um die strengen Vorgaben der Regierung einzuhalten. Spürbar wurde das bereits beim Internetdienst .Mac.
  • Es gibt kein chinesisches iTunes: Ohne iTunes oder zugehörigem Music Store könne der iPod beispielsweise seinen Zauber nicht zur Gänze entfalten. Warum es kein chinesisches iTunes gibt, sei nicht klar; vermutlich läge es am Misstrauen der Musikkonzerne dem chinesischen Markt gegenüber.
  • China ist die Nummer Eins im Diebstahl geistigen Eigentums: Apples Geschäftsmodell basiere auf Wertschöpfung durch einzigartiges Design, Marken-Emotion und kreativen geistigen Produkten. In China sei der Gedanke des geistigen Eigentums nicht so verbreitet, beispielsweise läge der Anteil der Musikpiraterie - je nach Quelle - zwischen 90 und 99 Prozent. Die Behörden seien bei der Bekämpfung der Piraterie nicht sehr engagiert. Gefälschte iPods und iPhones seien quasi an der Tagesordnung.
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    Wenn die Chinesen erstmal die Books und Pods haben, wird es nicht lange dauern bis es "Chinapples" geben wird. In der Autobranche haben die ja das gerade vorgeführt. Denn bei denen gibt es nur ein Wirtschaftsgesetz. KSNV=Kaufen, schauen, nachbauen,verkaufen!

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