Arbeitsrecht in den USA

Apple-Store-Mitarbeiter:innen in Oklahoma City organisieren sich gewerkschaftlich

Mitarbeiter:innen des Apple Store in Oklahoma City haben sich mehrheitlich für den Beitritt in eine Gewerkschaft ausgesprochen. Dies ist die zweite Belegschaft, die diesen Schritt unternimmt.

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Gemäß einer vorläufigen Auszählung vom Freitagabend votierten 64 Prozent der an der Abstimmung teilnehmenden Mitarbeiter:innen des Apple-Ladengeschäfts im „Penn Square“-Einkaufszentrum in Oklahoma City für einen Beitritt in eine Gewerkschaft. Dies entspricht 56 Mitarbeiter:innen, 32 stimmten dagegen. Die Wahlbeteiligung war hoch: 85 von 95 Angestellten nahmen teil. Die Belegschaft lässt sich künftig von der Organisation „Communication Workers of America“ vertreten, einer US-amerikanischen Gewerkschaft mit etwa 700.000 Mitgliedern in den USA, Kanada und Puerto Rico.

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Amazon- und Starbucks-Arbeiter:innen als Vorbilder

Der Entscheid für eine organisierte Arbeiter:innenschaft kommt vier Monate nachdem die Beschäftigten des Apple Store in Towson im US-Bundesstaat Maryland Geschichte geschrieben haben, indem sie für die Gründung des ersten gewerkschaftlich organisierten Apple-Standorts in den USA votierten. Die Beschäftigten an beiden Niederlassungen erklärten gegenüber Medien, dass sie sich gewerkschaftlich organisieren wollen, um mehr Mitspracherecht bei der Führung der Ladengeschäfte zu erlangen. Vergleichbare Gewerkschaftsbestrebungen bei Unternehmen wie Amazon und in über 200 Starbucks-Filialen in den USA dienten demnach als Inspiration. Beim Google-Mutterunternehmen Alphabet organisieren sich Mitarbeiter:innen seit 2021 sogar in einer eigenen Gewerkschaft, der „Alphabet Workers Union“.

Christie Pridgen, eine technische Expertin im Apple Store in Oklahoma City, erklärte am Freitag in einem Interview mit dem US-Nachrichtensender „CNN“: „Apple ist ein Vorreiter in technologischer Hinsicht und könnte ebenso neu definieren, wie Arbeit aussieht und dass Mitarbeiter:innen ein Mitspracherecht besitzen müssen. Apple könnte so beweisen, was dem Unternehmen seine Angestellten bedeuten würden.“ Pridgen sprach weiter von massivem Druck seitens Apple auf die Beteiligten im Vorfeld der Abstimmung. Ähnlichen Bewegungen in anderen Apple-Ladengeschäften machte die Mitinitiatorin Mut: „Ihr könnt es tun – und ihr solltet es tun!“ 

Apple bleibt verhalten – und bestraft

Apple äußerte sich bisher nicht direkt zu den Abstimmungsergebnissen vom Freitag, sondern blieb in einer Erklärung allgemein: „Wir glauben, dass die offene, direkte und kooperative Beziehung, die wir mit unseren geschätzten Teammitgliedern haben, der beste Weg ist, um unseren Kund:innen und Teams ein hervorragendes Erlebnis zu bieten“, so Apple. Und weiter: „Wir sind stolz darauf, unseren Teammitgliedern eine gute Vergütung und außergewöhnliche Leistungen zu bieten. Seit 2018 haben wir unsere Einstiegsgehälter in den USA um 45 Prozent erhöht und unsere branchenführenden Leistungen weiter deutlich verbessert.“

Allerdings blieben gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter:innen aktuell gewährte Vorteile offenbar verwehrt. In der vergangenen Woche kündigte Apple etwa verbesserte Fortbildungsmöglichkeiten und Gesundheitsvorsorgepläne für seine Angestellten in den USA an. Angestellte des Apple Store in Towson, Maryland, scheinen davon jedoch ausgenommen zu sein – eine offensichtliche Bestrafung für den Gewerkschaftsbeitritt im Juni dieses Jahres.

Laut der Website des Unternehmens verfügt Apple über 272 Ladengeschäfte in den Vereinigten Staaten.

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