iOS 12 wirkt Wunder

Apple sperrt Spione aus: GrayKey bei iPhone und iPad nur noch Black Box

GrayKey bei iPhone und iPad mit iOS 12 nur noch Black Box. Spione und Regierungsbehörden schauen mittlerweile in die Röhre. Das Wirtschaftsmagazin Forbes berichtet, Apple habe es mit iOS 12 geschafft, die GrayKey-Box auszusperren. IT-Forensiker sind bislang ahnungslos, wie Apple es genau angestellt hat.

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Die allermeisten privaten Daten sind nun wieder vor dem Zugriff durch Regierungsbehörden geschützt. Mit iOS 12 gelang es Apple offenbar, die GrayKey-Box von Anbieter GreyShift auszusperren.

Apple sperrt GrayKey aus

Gleich mehrere anonyme Tippgeber bestätigten Forbes, dass es nicht mehr möglich sei, Zugriff auf iPhones oder iPads zu erhalten. Zumindest nicht, wenn auf ihnen das neue iOS 12 installiert ist.

Zudem kommentierte der Chef von ElcomSoft, dessen Unternehmen ebenfalls eine Lösung zum Hacken von iOS-Geräten anbietet, dass er nicht wisse, wie es Apple gelungen sei, GrayKey auszusperren. Apple könnte vielleicht den Kernel besser geschützt haben oder auch stärkere Regularien für die Installation von Konfigurationsprofilen anwenden.

GrayKey jetzt Black Box?

Über die GrayKey Box konnten Strafverfolgungsbehörden und andere auf die Daten von iOS-Geräten zugreifen. Derzeit erhalten diese nur noch Zugriff auf ein paar unverschlüsselte Dateien und Metadaten, die aber nicht den Inhalt, sondern nur die Größe einer Datei oder deren Ordnerstruktur beschreiben.

Details seit März bekannt

Seit März dieses Jahres wurden mehr Details zu GrayKey publik. Es handelt sich um eine kleine Box, an die zwei iOS-Geräte per Lightning-Kabel angeschlossen werden. Es soll zwei Varianten der Box geben, die zwischen 15.000 und 30.000 US-Dollar kosten. Für einen sechsstelligen iPhone-Passcode brauchte das System rund 11 Stunden. Vierstellige Passwörter aus einfachen Zahlenkombinationen wurden aber auch schon mal in nur sechseinhalb Minuten entschlüsselt.

Schon mit iOS 11 verschärfte Apple den USB Restricted Mode beim Anschluss per Kabel. Es war dann Eile geboten, je nachdem, wann das Gerät zum letzten Mal entsperrt wurde.

Kampf gewonnen, Schlacht nicht vorbei

John Sherwin von der Rochester-Polizeibehörde betonte gegenüber Forbes, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis wieder eine neue Möglichkeit gefunden wird, die Sicherheitsmechanismen zu umgehen.

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[quote]IT-Forensiker sind bislang ahnungslos, wie Apple es genau angestellt [/quote]

Viel interessanter wäre zu wissen, wie die GreyKey Hansel da reingekommen sind. Apple wird seinen eigenen Programmcode ja wohl kennen.

Das werden nur wir vermutlich jetzt nicht erfahren. Manchmal gibt es ja "Leaks" oder so Momente, in denen 30 Jahre nachdem was passierte, jemand mal aus dem Nähkästchen plaudert, weil das "dann" keine Relevanz mehr hat. Nur dann müssen wir noch 30 Jahre warten, bis wir erfahren, wie das "in the first place" funktionierte.

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