Massenhaft gefälschtes Zubehör im Umlauf

Apple jagt gefälschtes Zubehör und Du profitierst davon

Wer sich für ein iPhone oder ein iPad entscheidet, greift nicht nur bei der Hardware tief in die Tasche. Der Premiumanspruch macht sich auch bei den Zubehörpreisen bemerkbar. Besonders deutlich zeigt sich das beim Originalzubehör von Apple. Aus diesem Grund hat sich ein breiter Markt an (günstigeren) Drittanbietern gebildet und dennoch gibt es immer noch schwarze Schafe, die gefälschtes Zubehör verkaufen. Dem möchte Apple nun auf ungewöhnlichem Wege einen Riegel vorschieben.

Von   Uhr

Hand aufs Herz, nahezu jeder hat sich schon einmal über den Preis des aktuellen MagSafe-Charger geärgert und zumindest mit einer billigen Alternative geliebäugelt. Doch das ist gar nicht so ungefährlich, wie einige Beispiele aus der Vergangenheit zeigten - wer erinnert sich noch an das explodierende iPhone eines chinesischen Users, weil er ein gefälschtes Lightning-Kabel genutzt hatte? 

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Nicht mehr nur Amazon oder eBay

Dabei gibt es zwei Herausforderungen, die es auch für Kunden besonders schwierig machen. Einerseits haben Betrüger schlicht die Verkaufsplattform gewechselt. Wo früher Amazon und eBay Trumpf waren, werden heute die Verkäufe über den Marketplace bei facebook.com oder über Instagram abgewickelt. Speziell das soziale Foto-Netzwerk hat sich in den letzten Monaten ganz stark zu einer Verkaufsplattform verändert, was Betrüger genauso anzieht wie das Licht die Motten. Andererseits lassen sich Fälschungen nicht immer ohne Weiteres erkennen.

Lohnendes Geschäft

Doch warum ist das so? Es lohnt sich schlicht und ergreifend. Eine von Bloomberg beauftragte Untersuchung des Ghost Data Teams ergab, dass alleine im vergangenen Monat 163 Verkäufer mit gefälschtem Apple-Zubehör nur auf Instagram aktiv waren. Die meistverkauften Produkte dort? Billige Nachbauten der AirPods Pro und MagSafe-Charger. Die Betrüger boten diese Artikel für knapp 30,00 Euro respektive 6,00 Euro an, Apple verkauft diese Produkte für umgerechnet 279,00 Euro bzw. 45,00 Euro. Das sind gigantische Margen, bei denen selbst Apple neidisch werden dürfte: 

Die Instagram-Konten in der Studie haben im letzten Jahr 50.000 Verkaufspostings hochgeladen, die etwa 600.000 Likes und Kommentare einbrachten. Der Bericht enthält Rechnungen, die von Anbietern gefälschter Waren ausgestellt wurden, darunter ein Verkäufer, der an einem einzigen Tag Online-Verkäufe über sein persönliches HSBC-Bankkonto  im Wert von 140.000 US-Dollar verbuchen konnte. 

Zitat aus der Studie von Ghost Data

Macht es Facebook zu einfach? 

Es darf aber eine Tatsache nicht unterschlagen werden. Facebook macht es sowohl im Marketplace auf facebook.com als auch bei Instagram überraschend einfach, gefälschte Ware im Umlauf zu bringen. Die größte Hürde ist nämlich die Erstellung eines Shops, anschließend können Anbieter schalten und walten wie es ihnen beliebt.

Auf Anfrage erklärte das Unternehmen, dass die Richtlinien sowohl auf Instagram als auch Facebook eindeutig sind: Der Verkauf gefälschter Artikel verstößt gegen die Richtlinien und kann eine Sperrung des Accounts zur Folge haben. Laut den Forschern aus der Studie von Ghost Data müsste Facebook aber diese Verkäufer schon im Vorfeld sperren: 

"Unsere Studie zielt darauf ab, den laxen Umgang von Instagram und Facebook im Umgang mit Händlern aufzudecken, die gefälschte Markenartikel dort zum Verkauf anbieten. Diese Praxis schade dabei nicht nur Unternehmen wie Apple oder Nike, sondern gleichermaßen Verbraucher und den Steuerzahler. Facebook hat laut unserer Auffassung nicht ausreichend genug investiert, um Kunden in den USA und der ganzen Welt ausreichend genug vor billigen Plagiaten zu schützen"

Wie Apple nun dagegen vorgeht

Wie bereits angemerkt, ist dies nicht der erste Vorfall mit dem sich der iPhone-Konzern konfrontiert sieht. Reichten vor knapp zwei Jahren einzelne Mitarbeiter wie Phil Schiller aus, um den Betrug bei gefälschten Lightning-Kabeln (neun von zehn Kabeln mit offiziell deklarierter MFi-Zertifizierung waren gefälscht) aufzudecken, muss heute deutlich mehr Man-Power her. 

Apple hat deshalb ein ganzes Team auf die Beine gestellt, welches sich der Identifizierung und Abschaltung betrügerischer Verkäufer und E-Commerce-Shops widmet. Das Unternehmen sei äußerst besorgt über das Risiko, welches billig gefälschtes Zubehör für den Kunden mitbringt, wie ein Sprecher des Unternehmens gegenüber Bloomberg erklärte:

„Wir haben ein engagiertes Expertenteam, das ständig mit Strafverfolgungsbehörden, Händlern, Social Media-Unternehmen und E-Commerce-Websites auf der ganzen Welt zusammenarbeitet, um gefälschte Produkte vom Markt zu entfernen. Im letzten Jahr haben wir versucht, über 1 Million Einträge für gefälschte und gefälschte Apple-Produkte von Online-Marktplätzen wie Facebook und Instagram zu entfernen. “

Natürlich haben auch wir einen Tipp parat, der Euch beim Erkennen von gefälschtem Zubehör helfen kann. Wie nämlich Oma und Opa schon zu sagen pflegten: "Was nichts kostet, ist auch nichts". Was sich flapsig anhören mag, ist aber nur gesunder Menschenverstand. Zubehör, welches dramatisch günstiger als das Original ist, sollte besser links liegen gelassen werden. Investiert lieber ein paar Euro mehr, dann seid Ihr auf der sicheren Seite. 

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statt eine Task Force ins Leben zu rufen, könnte APPLE doch mal Preise aufrufen, die nicht hemmungslos überteuert sind, Seit Jahren nutze ich ein Ligntning Kabel mit dem ich sehr zufrieden bin. Muss allerdings sagen, im Gegensatz zu Apple bricht das nicht so schnell.
Nun das alte Lied neu angestimmt: APPLE ist einfach im Zubehör zu teuer.
Aber der maclife Bericht wird vielleicht die Umsätze bei APPLE ankurbeln.

Hallo Hubertus,
danke für ihr Feedback. Sie haben Recht, über die Preisgestaltung beim Originalzubehör lässt sich sicherlich diskutieren. Das bedeutet aber nicht, dass schlecht gefälschte Artikel, die zudem noch ein potenzielles Sicherheitsrisiko darstellen, von Apple zu akzeptieren sind

Hallo Patrick,
vorab vielen Dank für die sachliche und nette Form der Ansprache.
Deine Anmerkung teile ich zu 100%.
Mein Haus ist komplett mit Apple Equipment bestückt. Zwischendurch findet man aber weitere Gadgets die nicht von Apple stammen. Also ein Cover wird nicht gleich brennen weil es nicht von Apple ist.
und ja, ich habe auch schon (Fremd-) Adapter gekauft , die nur 1x funktionierten.
Meine Zeppeline sind auch nicht von Apple, leider auch nicht Airplay2 fähig.

Manche Dinge sind mir einfach den Apple Zuschlag nicht wert, auch wenn der Preis für Poweruser gerecht sein mag.

So muss sich letztlich jeder Gedanken machen, ob er das Risiko mittels Fremdprodukte eingehen möchte.
Ich bin happy dass mein externer Monitor am MBpro noch nicht brennt.

Für mein Geschmack etwas viel Rauch um eine Sache.

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