Quartalsbericht für Q2 2018

Apples Quartalszahlen: iPhone X mischt mit, viel Phantasie für den Sommer?

Apples Quartalszahlen für das Q2 2018: Gegenüber dem Vorjahr konnte der Konzern aus Cupertino wieder einmal mehr iPhones verkaufen. Doch während die Verkaufszahlen nur moderat stiegen, wuchs der Umsatz deutlich an. Ein Indiz dafür, dass sich das iPhone X besser verkaufte als von Analysten zuvor orakelt. Es bietet eine höhere Marge. Ebenfalls etabliert hat sich das Servicegeschäft rund um den Apple Store und Apple Music. Es wirft mittlerweile einen erklecklichen Betrag ab. Die Voraussage Apples für das nächste Quartal fällt wie üblich sehr konservativ aus. Spannend wird der Sommer trotzdem. Denn gerade auf der WWDC 2018 wird die Augmented Reality in den Mittelpunkt gerückt. Möglich außerdem, dass Tim Cook das Cloud-Geschäft aus dem Zylinder zaubert, das bislang Amazons AWS dominiert. Das verspricht bis Sommer sehr viel Phantasie in den Kurs der Aktie zu treiben.

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Im Vorfeld von Apples Quartalsbericht hielten sich hartnäckig die Gerüchte, das iPhone X bliebe hinter den Erwartungen zurück. Immer wieder verwiesen Analysten auf Zulieferer-Betriebe. Auch die Geschäftsberichte mancher Apple-Partner ließen Böses ahnen.

Das iPhone X mischt mit

Doch allen Unkenrufen zum Trotz scheint das Face-ID-Smartphone den Umsatz von Apple angekurbelt zu haben. Wie viele Geräte genau der Hersteller verkaufen konnte, werden wir nicht erfahren. Doch das iPhone-Geschäft wuchs auch im Fiskalquartal Q2 2018 weiter. Apple verkaufte über 52 Millionen iPhones.

QUARTALSERGEBNISSE VON APPLE (Q2 2018)

Apple hat den Geschäftsbericht für sein zweites Steuerquartal 2018 veröffentlicht. Der Konzern konnte die iPhone-Verkaufszahlen gegenüber dem Vorjahr steigern und blickt abermals auf mehr Umsatz und Gewinn als zum gleichen Zeitpunkt im letzten Jahr. Macs und iPads trugen ihr Scherflein zum Konzernumsatz bei. Dazu beschert das Servicegeschäft Apple neue Wachstumsimpulse.

iPhone X erhöht die Marge für Apple
iPhone X erhöht die Marge für Apple (Bild: CC0, designedbyjess via Pixabay)

Apple erzielt im Q2 2018 61,137 Milliarden US-Dollar Umsatz. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Plus von 16 Prozent. Unter dem Strich bleiben dem iPhone-Hersteller 13,8 Milliarden US-Dollar Gewinn.

Die nachfolgenden Angaben sind, wenn nicht anders angegeben, immer mit Blick auf das gleiche Quartal im Jahr zuvor zu betrachten.

  • Apple verkaufte 52,217 Millionen iPhones (3 Prozent Zuwachs, +14% Umsatz).
  • Das Unternehmen konnte weiterhin 9,113 Millionen iPads verkaufen (2 Prozent Zuwachs),
  • und außerdem 5,848 Millionen Macs (3 Prozent Minderung).
  • Apple Watch, Apple TV, HomePod, iPod und Co tragen in einem Sammelposten zum Konzernumsatz bei. Die Produkte trugen 3,954 Milliarden US-Dollar zum Betriebsergebnis bei (+38 Prozent Umsatz).
  • Etabliert hat sich das Servicegeschäft Apples. Der App Store, Apple Music, Apple Pay, iCloud und Co. sorgen im Q2 2018 für mehr als 9,19 Milliarden US-Dollar Umsatz (+31 Prozent Umsatz).

Das Unternehmen lag am oberen Ende seiner eigenen Prognose. Man erwartete zwischen 60 und 62 Milliarden US-Dollar Umsatz und erzielte 61,137 Milliarden. Für das kommende dritte Fiskalquartal 2018 prognostiziert der iPhone-Hersteller einen Umsatz zwischen 51,5 und 53,5 Milliarden US-Dollar. Damit liegt man über den Erwartungen der kritischen Analysten.

Aktionäre bekommen eine Dividende in Höhe von 73 US-Cent je Anteilsschein ausgeschüttet. Dies entspricht einer Steigerung von 16 Prozent gegenüber dem Quartal zuvor. Stichtag für die Gratifikation ist der 14. Mai 2018. Ausgezahlt wird der Bonus am 17. Mai.

Auf Apple ist Verlass

Das Unternehmen Apple scheint wie ein Uhrwerk zu arbeiten. Es macht – kleine Ausnahmen abgesehen – Analysten und Investoren viel Freude, selbst wenn diese vorderhand fast ausnahmslos kritisch sind. Das Unternehmen schüttet außerdem seit 2012 eine stetig steigende Dividende aus. Dadurch wird die Aktie auch für Apple-Kunden und Sparer attraktiv. Zwar wird das Papier als Risiko-Titel gehandelt. Doch letztlich ist auf Apple Verlass. Das Unternehmen wirkt auch nicht wie eines, dem der Totalverlust droht. Tim Cook und Co. machen gute Arbeit. Verloren gegangen ist Beobachtern einzig ein bisschen der Spirit aus den Tagen des verstorbenen Steve Jobs.

Grafik zur Einladung zur WWDC 2018
Grafik zur Einladung zur WWDC 2018 (Bild: Apple)

Wohin führt der Weg von Apple? Über Medien und AR

Auf der Suche nach der Antwort auf die Frage, wohin Apples Weg führt, begegnet man unweigerlich zwei Abzweigungen: Apple wird vermutlich beide beschreiten und irgendwann sogar Brücken bauen. Die Rede ist einerseits von der Ausweitung des Geschäfts mit Medien.

Es gibt handfeste Hinweise darauf, dass in Cupertino mittlerweile der Plan feststeht, einen eigenen Videostreaming-Service zu etablieren. Das soll vermutlich aber erst 2019 geschehen. Erste Serien und Inhalte werden mit einem ordentlichen Budget produziert und zudem mit Leuten, die etwas davon verstehen. Apple warb beispielsweise hochrangige Mitarbeiter von Sony Pictures ab.

Doch noch ein Thema bewegt Apple momentan sehr: Augmented Reality. ARKit ist bereits auf Version 1.5 aktualisiert worden; Die erweiterte Realität wird aber auch Thema auf der kommenden Worldwide Developers Conference 2018 im Sommer. Es gibt Hinweise, dass das Unternehmen sogar eine AR-Brille/-Headset zeigen könnte.

Amazon auf der Überholspur?

Klar ist aber auch, dass Apple sich nicht auf seinem Erfolg ausruhen kann. Dafür sorgen Unternehmen wie Google aber zuletzt vor allem Amazon. Hatte man bei Google Angst, es würde zu viel über seine Kunden wissen, ist es eigentlich Amazon, das mittlerweile überall „seine Finger im Spiel hat“. Tatsächlich besitzt Amazon sogar Ladengeschäfte und Lieferfahrzeuge. Nicht zu verachten ist außerdem die Cloud-Plattform AWS für Webentwickler und Unternehmen, die zuletzt neue Rekord-Umsätze bescherte. Ein Feld, auf dem Apple noch nicht selbst aktiv ist und aber Ressourcen vom Konkurrenten nutzt. Der Bau von Rechenzentren könnte aber zu mehr Unabhängigkeit führen. Der iPhone-Anbieter könnte aber sogar mit einem eigenen Cloud-Angebot in Konkurrenz zu AWS, Googles Cloud Plattform oder Microsofts Azure treten. Die Veröffentlichung einer Datenbank (FoundationDB) als Open-Source und andere Dinge mehr deuten für Fachleute darauf hin.

In einem anderen Gebiet heizt Amazon übrigens Apple schon mächtig ein. Sieht man von HomePod und Echo ab, dann stecken dahinter vor allem die Bereiche Smart Home und Künstliche Intelligenz mit einer Schnittstelle zum Kunden in Form eines Sprachassistenten. Bei Amazon ist dies Alexa, bei Apple Siri. Den Vorsprung, den der Konzern aus Cupertino vor Jahren mit Siri hatte – er ist heute verschwunden. Vielmehr ist der iPhone-Hersteller gerade beim Sprachassistenten ins Hintertreffen geraten. Aber auch mit HomeKit hat Apple im Bereich von Smart Home Boden verloren. Google und Amazon verfügen über dutzende Produkte, die miteinander funktionieren und harmonieren. Doch auch in diesem Bereich legt Amazon einen Schritt zu, kaufte zuletzt die Türklingel Ring und verknüpft sie mit Alexa.

Apple in Zugzwang?

Apple muss sich anstrengen. Denn tatsächlich bietet das Servicegeschäft viel Potenzial, aber im Kampf mit der Konkurrenz erwarten sowohl Kunden als auch Investoren ein bisschen mehr Risiko, damit das Unternehmen übermorgen wieder einen Vorsprung hat. Der Bau von Macs mit eigenen Prozessoren wäre so ein Vorsprung.

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Zuviel Fakenews die letzte Woche, es wird zu oft wenn Zulieferer was sagen auf Apple bezogen , wo andere Hersteller auch vom Zulieferer Komponenten beziehen das wird nicht in Betracht gezogen dabei. Weniger Gerüchte, mehr Fakten!

Genau

Schön dass apple sein Ding durchzieht und nicht auf irgendwelche Analysten und Besserwisser hört.
Anregung für die Redaktion dieser Seite:
Mehr Fakten, weniger pseudonews, Überschriften richtig formulieren mit evtl. mehr Frage- als Ausrufezeichen.

Für mich sind das alle Spinner die einSmartfon für über 250€ kaufen! Das Gerät kann so viel , die Allermeisten beherschen höchstens 5% des Geräts.
Schlimm ist, daß viele immer das neueste Gerät haben wollen und sich abhängig machen (das ist wie Rauschgift)!

Gleiches Argument könnte man auch für Computer hernehmen. Den allermeisten würde auch ein Taschenrechner für 2,50 und eine Schreibmaschine 150 reichen. ;-)
Da wäre dann die Gefahr jedes Jahr ein Neus haben zu wollen auch sehr gering.

gruss

sedl

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