Whatsapp führt KI-Zusammenfassungen für verpasste Nachrichten ein

WhatsApp führt eine neue KI-Funktion ein, die verpasste Nachrichten automatisch zusammenfasst und dabei Metas „Private Processing“-Technologie für den Datenschutz nutzt. Die Funktion ist zunächst nur für englischsprachige Nutzende in den USA verfügbar und standardmäßig deaktiviert. Ähnlich wie Apple Intelligence bietet auch WhatsApp nun KI-gestützte Zusammenfassungen, die jedoch ausschließlich in der App und nicht in Benachrichtigungen erscheinen.

Whatsapp hat eine neue KI-Funktion eingeführt, die das Aufholen verpasster Unterhaltungen deutlich vereinfacht. Die Messaging-App von Meta nutzt künstliche Intelligenz, um ungelesene Nachrichten automatisch zusammenzufassen – eine praktische Lösung für alle, die nach längerer Abwesenheit nicht durch dutzende Nachrichten scrollen möchten.

So funktioniert die KI-Zusammenfassung

Die neue Funktion ist denkbar einfach zu nutzen: Nutzende können auf die Anzahl der ungelesenen Nachrichten tippen und dann „Privat zusammenfassen“ auswählen. Meta AI erstellt daraufhin eine strukturierte Zusammenfassung in Stichpunkten, die die wichtigsten Inhalte der verpassten Unterhaltung wiedergibt.

Anders als bei anderen Messaging-Apps erscheinen diese Zusammenfassungen nicht in den Benachrichtigungen, sondern ausschließlich innerhalb der Whatsapp-App selbst. Andere Teilnehmende in Gruppenchats oder Einzelunterhaltungen erfahren nicht, dass eine KI-Zusammenfassung verwendet wurde.

Private Processing für maximalen Datenschutz

Für den Schutz der Privatsphäre setzt Meta auf eine Technologie namens „Private Processing“, die stark an Apples Private Cloud Compute erinnert. Das System soll sicherstellen, dass weder Meta noch Whatsapp-Mitarbeitende Zugriff auf die Nachrichten oder deren Zusammenfassungen haben.

Die Verarbeitung erfolgt in einer sicheren Cloud-Umgebung, die nach Abschluss der Anfrage keine Daten zurückbehält. Meta verspricht außerdem, dass unabhängige Dritte das System überprüfen können, um die Datenschutz- und Sicherheitsgarantien zu verifizieren.

Verfügbarkeit und Ausblick

Die KI-Zusammenfassungen stehen zunächst nur englischsprachigen Nutzenden in den USA zur Verfügung. Meta plant jedoch, die Funktion später im Jahr auf weitere Länder und Sprachen auszuweiten.

Die Funktion ist standardmäßig deaktiviert und optional – Nutzende müssen sie bewusst aktivieren. Über die erweiterten Chat-Datenschutzeinstellungen lässt sich außerdem verhindern, dass andere Personen KI-Funktionen in Gruppenchats verwenden.

Vergleich zu Apple Intelligence

Apple bietet mit Apple Intelligence bereits ähnliche KI-Zusammenfassungen für Nachrichten und Benachrichtigungen an. Allerdings ist Apples Funktion nur auf ausgewählten Geräten verfügbar und hatte in der Vergangenheit mit Genauigkeitsproblemen zu kämpfen, insbesondere bei Nachrichten-Apps.

Apple musste sogar KI-Zusammenfassungen für News-Apps deaktivieren, nachdem irreführende Schlagzeilen entstanden waren. Die Funktion trägt mittlerweile einen Beta-Hinweis und Warnungen vor möglichen Ungenauigkeiten.

Ob Whatsapps Ansatz, der sich ausschließlich auf private Unterhaltungen konzentriert, ähnliche Probleme vermeiden kann, bleibt abzuwarten. Die Beschränkung auf persönliche Chats könnte jedoch das Risiko für Fehlinformationen reduzieren.

Teil einer größeren KI-Strategie

Die neuen Zusammenfassungen sind Teil von Metas umfassender KI-Integration in Whatsapp. In den vergangenen Monaten hat das Unternehmen bereits verschiedene KI-Funktionen eingeführt, darunter die Möglichkeit, Meta AI direkt in Chats zu befragen und Bilder in Echtzeit zu generieren.

Nicht alle Nutzenden sind von diesen Neuerungen begeistert. Viele kritisieren den Meta-AI-Button, der in der unteren rechten Ecke der App erscheint und sich nicht entfernen lässt. Auch die Einführung von Werbung in Status-Updates sorgte für Unmut – ein Schritt, den die ursprünglichen Whatsapp-Gründer einst kategorisch ausgeschlossen hatten.

Mit den KI-Zusammenfassungen versucht Meta, den Spagat zwischen nützlichen neuen Funktionen und dem Schutz der Privatsphäre zu schaffen – ein Balanceakt, der angesichts der wachsenden Konkurrenz durch andere Messaging-Apps wie Telegram und Discord immer wichtiger wird.