Jony Ive geht

Kolumne: Die letzte Rate eines Rückzugs

Die letzte Rate eines Rückzugs. Mit dem Abgang von Apples Design-Chef Jonathan Ive zerbricht eine Beziehung, die schon seit mehreren Jahren nur noch am seidenen Faden hing. Das jedenfalls erklärt Frank Krug in seiner Kolumne für Mac Life.

Von   Uhr

Nach dem Tod von Steve Jobs 2011 haben sich viele zu trösten versucht, indem sie sich sagten, dass ja zumindest Jonathan Ive noch da wäre und dem Unternehmen erhalten bliebe. Der Verbleib Ives, dessen Designsprache Apple geprägt hat, nährte die Hoffnung, dass es trotz des großen Verlusts zumindest gestalterisch wie gehabt weitergehen würde – schließlich waren Jobs und Ive Brüder im Geiste. Gemeinsam schlenderten sie über den Apple-Campus im Silicon Valley und entwickelten plaudernd die ersten Ideen zu vielen technischen Errungenschaften, die den digitalen Lebensstil bis heute prägen.

Jetzt kostenfrei ausprobieren: Mac Life+

Mehr Apple-Wissen für dich.

Mac Life+ ist die digitale Abo-Flatrate mit exklusiven, unabhängigen Tests, Tipps und Ratgebern für alle Apple-Anwenderinnen und Anwender - ganz egal ob neu mit dabei oder Profi!

Mac Life+ beinhaltet

  • Zugriff auf alle Online-Inhalte von Mac Life+
  • alle digitalen Ausgaben der Mac Life, unserer Sonderhefte und Fachbücher im Zugriff
  • exklusive Tests, Artikel und Hintergründe vorab lesen
  • maclife.de ohne Werbebanner lesen
  • Satte Rabatte: Mac, iPhone und iPad sowie Zubehör bis zu 15 Prozent günstiger kaufen!

✔ SOFORT gratis und ohne Risiko testen: Der erste Monat ist kostenlos, danach nur 4,99 Euro/Monat.
✔ Im Jahresabo noch günstiger! Wenn du direkt für ein ganzes Jahr abonnierst, bezahlst du sogar nur 2,99 Euro pro Monat.

Ive schuf Produkte, die durch ihre Einfachheit und Schnörkellosigkeit überzeugen. Ihre Schönheit ergibt sich aus der Reduktion auf das Wesentliche. Dass sich hinter der schnörkellosen Oberfläche ein komplexes System verbirgt, war ganz im Sinne von Steve Jobs. Man kann sich gut vorstellen, wie die beiden sich wechselseitig inspiriert und gegenseitig hochgeschaukelt haben. Allzu gern würde ich all die „ungelegten Eier“ betrachten, die aus dieser außergewöhnlichen Beziehung hervorgegangen sind. Voraussichtlich wäre bereits ein Bruchteil dessen um ein Vielfaches spannender als Apples Entwicklungen der letzten fünf Jahre.

Die Abschiedsworte Jonathan Ives, der wiederholt beteuerte, Apple nicht im Streit, sondern im Frieden zu verlassen, deuten zwischen den Zeilen darauf hin, dass die Beziehung zwischen Apple – in Person von Tim Cook – und ihm selbst schon seit geraumer Zeit zerrüttet war. Wie viele gemutmaßt hatten, konnte Apple den Verlust von Steve Jobs nie wirklich kompensieren. Cook, der „Buchhalter des Erfolgs“, passt nicht so recht zu Ive, dem Visionär.

Aber das Wachstum und die Innovationskraft eines Unternehmens messen sich eben nicht nur an den Börsenwerten. Was ebenso zählt, ist die Fähigkeit, quer zu denken. Den anderen einen Schritt voraus zu sein. Und aus diesem Vorsprung Produkte zu entwickeln, die der Zeit ihren Stempel aufdrücken. Jobs und Ive waren das ideale Paar, um dies umzusetzen. Die beiden bedingten sich gegenseitig. Sie gaben sich immer wieder wechselseitig Impulse. Das Vakuum, das Steve Jobs hinterließ, hat dann aber über kurz oder lang auch Jonathan Ive die Energie entzogen. Gerüchten zufolge beklagen sich Apple-Mitarbeiter hinter vorgehaltener Hand, dass sie seit Jahren nur noch Updates bestehender Produkte entwickeln. Mit dem Abgang von Sir Jonathan Ive hat sich die Chance, dass sich daran in den kommenden Jahren etwas ändern wird, sicherlich nicht verbessert.

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "Kolumne: Die letzte Rate eines Rückzugs" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Die Menschen sind teilweise aber auch verwöhnt und die Erwartungshaltung sehr groß. Einer der Designer des originalen Motorola Razr sagte einmal bei einer Vorstellung eines Nachfolgers „Just a screen in your palm“. Das sprach mich sofort an. Eines Tages sollte es diese Geräte geben. Nur ein Bildschirm. Eine Fachleute schrieben dazu, dass dies längst möglich sei, die Individualität der Geräte von Herstellern jedoch verloren gehen würde. Es brauchte Jahre bis dann eine große Marke, die von mir ausgewählte, eben ein solches Design brachte.
Apple mit dem iPhone X
Ich glaube, hier hat man sich etwas getraut und auch ein frisches Design gebracht. Weg mit der Touch ID, weg mit den Rändern, bis auf die Notch, blieb nur ein Bildschirm. Und auch hier ist es nur eine Frage der Zeit, bis der/die Notch verschwindet. Seit dem legendären iPhone 4 hat mich kein Smartphone im Design so angesprochen, wie dieses Gerät. Gerade als ich mich von Apple lösen wollte, wegen diverser Hardware und Software Problemen, die Apple einfach unter den Tisch redete, kamen erste „Leaks“ zu einem Smartphone, dass meine „Just a screen in your palm“ Vorstellung erfüllen könnte. Und das tat es auch. Apple hat hier etwas tolles gezaubert. Aber schon nach dem XS sind Kunden auf einmal beim iPhone 11 enttäuscht, dass es „wieder“ dieses Design hat. Ja das Design ist doch erst 2 Jahre alt! Verstehe ich nicht.
Nur Apple müsste dringend eben auch an der Software arbeiten. Der Dark Mode ist perfekt für diese neuen Geräte, aber nützt ja nichts, wenn all die Fehler einem den Spaß nehmen, und vor allem auch den Nutzen eines Smartphones.

Zum "Design" gehört auch die Rückseite und die Kamera hat insbesondere beim iPhone 11 (Pro) nichts mehr mit Design zu tun.

"Aber das Wachstum und die Innovationskraft eines Unternehmens messen sich eben nicht nur an den Börsenwerten" Die Größe eines Unternehmens wie Apple war nur durch permanete Innovation und letztendlich Design_Künstler wie Ive möglich. Selbst bei Catalina merkt man den Mangel an Kreativität und Design. Was als nächstes, also nach Ive kommt, will ich gar nicht mehr wissen. Ich bin drauf und dran zu Crome OS und Android zu wechseln. Datenschutz gibts bei Apple geanu so wenig und Chrome OS ist Bildschön, modern und Sau-schnell----------- ---- !!!!!

Eine Firma deren Geschäftsmodell Datenerhebungen sind ist grundsätzlich eine andere Firma als eine deren Geschäftsmodell gute Hard- und Software aus einer Hand sind.

Datenschutz bei beiden auf gleiche Stufe zu stellen zeugt höchstens von fehlendem Sachverstand, Zusammenhänge zu erkennen.

Ich sage: Wechsle unbedingt! Dann musst Du hier nicht mehr Kommentare eintragen.

Ich werde hier Kommentare eintragen so lange ich es für notwendig halte. Und DEINEN mangelnden Sachverstand demonstriert du hier ja fast regelmäßig in dem du unglaubwürdige Werbung für Apple machst. Doch nachdem dich hier sowieso keiner mehr ernst nimmt wäre es vieleicht besser wenn du zum Kabarett gehen würdest....

gast22 hat Recht, du nicht.
:-)

gast22 hör auf dir selbst positive Antworten zu schreiben :-)

Der war gut....! :D

Der Gast22 soll ja Aktionär sein daher wohl der ständige unreflektierte Apple-ist-Super Quatsch! L

Meckern, motzen, mobben - habt ihr keine anderen Hobbys?

Na ja,
immerhin schafft Apple immer noch Emotionen und bewegt die Menschen, (merkt man ja auch hier in den Diskusionen) das ist doch schon viel mehr als bei all den anderen Firmen!

Timmt auch nur teilweise :) Allgemein diskutiert man zur Zeit viel über das Huawei P30. Das ist Hardwaretechnisch dem iPhone11 Lichtjahre voraus.... Problem ist der Wirtschaftskrieg....

Ich sehe es positiv, dass Ive Apple verlassen hat: Das Design hat viele Produkte kaputt gemacht, denn schlussendlich hat Ive non-stop das iPad mini Design auf alle Geräte übertragen.
Das iPad Pro mit USB-C sticht da positiv schon als Post-Ive-Werk heraus: Neues Aussehen und eine Form, die nicht Funktionen behindert - ein durchdachtes Design, das perfekt zur Hardware passt.
Auch das iPhone 11 Pro (Max) zeigt weg von "immer dünner, egal zu welchem Preis" einen Schritt in die richtige Richtung: Größerer Akku, dafür etwas schwerer. Auch hätte Apple viel weniger Probleme gehabt, wenn sie das MacBook nicht auf Kosten der Tastatur um 1 mm dünner gemacht hätten.
Auch wenn viele über die Kamera meckern: Wenn man drei Kameras einbauen möchte, sieht es eben anders aus als zwei oder eine Kamera und die Lösung ist ziemlich gut gemacht: Ohne Case nimmt man nämlich den "Kamera-Buckel" nicht wahr.

.....willkommen bei Microsoft! Da stand immer das praktische und ergonomische vor dem Design.... Und da ich auch viel mit Microsoft-Produkten arbeite kann ich nur sagen es stimmt :-)

Was treibt Menschen, die alles an Apple so schlecht finden, dazu sich auf einer Seite die sich mit Apple beschäftigt, dumme Kommentare abzugeben? Dazu wäre mir meine Zeit echt zu Schade. Wenn es wenigstens qualifizierte Kommentare von Erwachsenen Menschen wären...

Ich frage mich auch oft wie dumm manche Menschen sein müssen wen sie einen Kommentar nicht sinnbezogen lesen können....

beschäftigt sich hauptsächlich mit Software - wie es ja schon der Name suggeriert. Außer Xbox, Tastaturen und Mäusen fällt mir da nicht viel ein. Na ja, vielleicht noch das Hobby Surface. Der Vergleich hinkt also immer etwas.
Ein Designer, der sich als Künstler versteht, wird wenig Lust haben, bis an sein Lebensende, immer wieder an den gleichen Produkten zu feilen und sie neu zu erfinden.
Deshalb geht die Welt nicht unter, das können andere auch.

Apple zeichnet doch deutlich aus, dass ein sehr gut funktionierendes Gerät kein gutes Design ausschließt.
Es hat nichts mit Microsoft zu tun, dass mich langsam der 100ste iPad mini Verschnitt gelangweilt hat. Es war eher die fehlenden Ideen von Ive, der immer das gleiche Design durchgesetzt hat.
Man wählt doch die Apple-Produkte nicht primär wegen des Aussehens, sondern wegen den Funktionen, der Zuverlässigkeit etc., die Microsoft nicht bietet.

Immerhin war das Design beim Kauf von Apple-Produkten ein wichtiger Teil der Verkaufsstrategie. Es stand für den von Apple suggerieren Lifestyle. Arbeiten kann man mit einen Windows oder Linux PC auch. Angeben aber nicht so richtig. :-)

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.