Lobbyismus

Apple kämpft gegen „Recht auf Reparatur”

Apples Geräte sind ohne Zweifel schwer zu reparieren - und sind damit nicht allein. Reparaturdienstleister in den USA fordern, dass Apple wenigstens Ersatzteile und Reparaturanleitungen herausrückt. Gegen ein entsprechendes Gesetzesvorhaben wehrt sich aber nicht nur Apple.

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Was haben Apple und der Traktorhersteller John Deere gemeinsam? Beide sind angeblich gegen die Pläne des US-Bundesstaats Nebraska, dort per Gesetz ein „Recht auf Reparatur” (Right to Repair) zu etablieren. Zwar handelt es sich nur um einen Gesetzesentwurf, doch nach einem Bericht der Website Motherboard will Apple dagegen vorgehen. Würde der Entwurf zum Gesetz, könnten Apple und andere Hersteller beliebiger technischer Geräte dazu verpflichtet werden, Reparaturanleitungen und Ersatzteile anzubieten - auch Händlern, die nicht vom Hersteller autorisiert wurden, Reparaturen durchzuführen. Das Unternehmen iFixit lebt beispielsweise davon, inoffizielle Reparaturanleitungen zu erstellen und Werkzeug zum Öffnen der Geräte zu verkaufen.

Dem Bericht nach will Apple Anfang März 2017 gegen das geplante Gesetz Stellung beziehen. Wie das geschehen soll, scheint noch nicht ganz klar zu sein. Entweder sollen Lobbyisten diese Aufgabe übernehmen oder Mitarbeiter des Konzerns. Motherboard hat allerdings nur eine einzige anonyme Quelle für diese Behauptung.

Neben Apple gibt es aber dem Bericht nach noch weitere Unternehmen wie AT&T oder John Deere, die die Pläne ablehnen. So könnten eingebaute Akkus beschädigt werden, wenn unautorisierte Personen daran herumschrauben. Das würde eine Gefahr darstellen.

Nicht nur in Nebraska sondern auch in angeblich sieben weiteren US-Bundesstaaten sollen entsprechende Gesetzesvorschläge in den Schubladen liegen, meint Motherboard.

In New York wurde bereits eine solche Gesetzesvorlage zurückgewiesen. Ob dies an der guten Lobbyarbeit von Apple und anderen Unternehmen lag, ist nicht nachzuweisen.

Die Initiative kommt nicht etwa von Verbraucherschützern sondern von den Mitgliedern des Reparaturanbieterverbands Repair.org, die sich ein lukratives Geschäft aufbauen will.

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Bestimmte Dinge kann der Konsument nicht reparieren. Beispiel: Auto

Von der Warte her vollkommen berechtigt, dagegen anzugehen.

Wieso nicht?

Autoreifen wechseln, Scheibenwischer und auch wenn es gegen Deine jegliche Vorstellung ist - soll Menschen geben (mich inbegriffen) die schon selbst Dinge wie Benzinfilter, Auspuff und Ähnliches repariert / getauscht haben.

Und es geht ja hier (bei Apple und Co) ja nicht nur um Kunden alleine. Ginge es nach den Firmen - dürften nur die Hersteller alleine (in unserem Fall Apple) in Zukunft dort Hand anlegen. Und niemand anderes mehr.

Sprich nur noch BMW darf und kann einen BMW reparieren - freie Autowerkstätten ade. So ein Schmarrn sowas. Logisch - den Herstellern wäre es am liebsten. Für den Kunden nur ein Nachteil.

Völlig richtig, ImpCaligula. Es ist für mich sowieso fragwürdig, warum immer alles kleiner, dünner und irreparabel gebaut werden muss. Ein gesunder Markt lebt von Konkurrenz, und auch mal an einem MacBook sollte man die RAM, SSD etc. selber wechseln können (wie früher). Alles andere ist Knebelung der Kunden.

Blödsinn! Der Kunde kann vor dem Kauf entscheiden. Ich kaufe nur 20 Jahre alte Autos. Da kann ich fast alles reparieren. Geht auch ständig was kaputt! Immerhin kann ich Motor und Getriebe nach Lust und Laune wechseln!

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