Mac OS X: Schallplatten digitalisieren am Mac

Lieder bearbeiten und benennen

Nach der Aufnahme wird nun im Hauptfenster von CD Spin Doctor die Wellenform (Wave Form)-Ansicht der Aufnahme dargestellt. Sie erkennen in der Regel genau, wo die einzelnen Tracks aufhören und beginnen. Doch zunächst sichern Sie die gesamte Aufnahme als AIFF-Datei. Falls Sie die Filter zur Geräuschreduzierung oder gar Klangverbesserung anwenden wollen – zu erreichen über das Symbol Filter in der Menüleiste von CD Spin Doctor – sollten Sie dies mit viel Bedacht tun. Hier ist weniger mehr, denn die Klang­qualität leidet durch einen intensiven Gebrauch der Filter sehr.

Besser man akzeptiert ein paar Knackser bei der Aufnahme, aber erhält dabei die Klangqualität der Aufnahme. Achten Sie außerdem darauf, immer eine unbearbeitete Version als Sicherungskopie abzuspeichern. Anschließend können Sie mit der Maus die einzelnen Tracks markieren. Diese erhalten unterschiedliche Farben und werden zudem in der unteren Trackliste aufgelistet. CD Spin Doctor besitzt eine Funktion mit der die Tracks automatisch erkannt werden können – diese funktioniert ziemlich zuverlässig. Aber besonders bei Musikstücken mit längeren leisen Partien oder Pausen gelangt sie an ihre Grenzen. Daher sollten Sie die automatischen Markierungen von CD Spin Doctor noch einmal prüfen. Anschließend benennen Sie die einzelnen Tracks wie auf dem LP-Cover angegeben und speichern diese als einzelne Titel ab.

Import in iTunes

Anschließend können Sie über den Befehl Aktive Tracks an iTunes senden die einzelnen Titel in die Mediathek von ­iTunes aufnehmen lassen. Hierbei werden diese – je nach Wunsch – ins AAC-, MP3 oder Apple Lossless-Format konvertiert. Nun legen Sie in iTunes eine Wiedergabeliste der LP an, in dem Sie über das Menü Darstellung die Übersicht einblenden, die entsprechenden Titel suchen, auswählen und mit der Maus auf den linken Quellenbereich von iTunes ziehen. Wer die Titel der LP in der richtigen Reihenfolge sortiert haben will, kann dies dann in der Wiedergabeliste „zu Fuß“ erledigen.

Was nun noch fehlt, ist das Cover. Das LP-Cover fotografieren Sie am besten mit einer Digitalkamera ab, da sich diese aufgrund ihrer Größe nur schlecht mit einem herkömmlichen Flachbettscanner scannen lassen. Stellen Sie dazu das LP Cover auf oder lehnen Sie es möglichst senkrecht beispielsweise an das Display Ihres Mac. Achten Sie dabei auf gute, indirekte Beleuchtung und halten Sie die Kamera möglichst gerade. Dank den Segnungen der modernen Bildbearbeitung ist es ohne­hin später möglich, die Fotos zuzuschneiden und zurechtzurücken. Speichern sie es in etwas verkleinerter Form als JPG-Datei ab. Wollen Sie das Cover den importierten Titeln zuweisen, so gehen Sie wie folgt vor: In iTunes markieren Sie alle Titel des Albums und rufen mit der sekundären Maustaste das Kontextmenü auf. Dort wählen Sie den Eintrag Informationen. Über Ziehen & Ablegen fügen Sie die JPG-Datei in das Eingabefeld mit der Bezeichnung Cover ein.

Fazit

Dank einfach zu bedienender Software und relativ günstiger Hardware ist die Digitalisierung von Schallplatten auch für den Heimanwender kein großes Problem mehr. Besonders fein raus ist derjenige, der noch einen guten Plattenspieler und eine dazugehörige Stereoanlage sein Eigen nennen kann. Er benötigt an zusätz­licher Hardware eigentlich nur ein Cinch-Kabel zum Anschluss an den Audioeingang des Macs. Wessen Plattenspieler schon lange das zeitliche gesegnet hat, aber noch eine Menge alter Schallplatten besitzt, für den kann sich der Kauf eines USB-Plattenspielers lohnen, der problemlos an jeden halbwegs aktuellen Mac ange­schlossen werden kann. Bei der Digitalisierung alter Schallplatten darf man natürlich keine Wunder erwarten. Eine Klangqualität wie bei einer herkömmlichen Audio-CD aus dem Handel ist mit dieser relativ günstigen Ausstattung natürlich nicht möglich. Die Digitalisierung kann allerdings auch ratsam sein, wenn man seine Vinylschätzchen schonen und für die Nachwelt erhalten will. Denken Sie daher auch an die Langzeitarchivierung Ihrer digitalisierten LP-Sammlung. Es ist vor allem sinnvoll, die bei der Aufnahme erzeugten unkomprimierten und unbearbeiteten AIFF-Dateien auf einem externen Speichermedium – am besten einer Festplatte – zu sichern. MP3- oder AAC-Dateien in der iTunes Mediathek sind weniger geeignet für die Langzeitarchivierung und außerdem kann man die unkomprimierte Audiodatei – bei Bedarf – jederzeit ohne Qualitätsverluste weiterverarbeiten.

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