Kaum eine Shareware ist so bekannt wie Delicious Library. Die Software will den Anspruch erfüllen, eine Art iTunes für das „wahre Leben“ zu sein. Während digitale Güter, etwa Musik-Downloads, Fotos und Filme in iTunes und iPhoto ein Habitat finden, führt Delicious Library all die materiellen Dinge Ihres Heims in einem virtuellen Regal zusammen.
Die Frage nach dem „Warum?“
Nicht nur Krämerseelen dürften einen tieferen Sinn in der Katalogisierung ihres Haushalts sehen. So ist eine Liste des eigenen Hab und Guts beispielsweise in Versicherungsfällen sinnvoll. Auch wer gerne mal eine DVD oder ein Buch verleiht, kann sich an einem solchen Katalog erfreuen – schließlich kann das Programm auch an überfällige Leihgaben erinnern. Nicht zu unterschätzen ist zudem, dass bekanntlich oft der Weg das eigentliche Ziel ist: Das Einpflegen neuer Gegenstände in Delicious Library bereitet einfach Spaß.
Meine Bücher, mein Mac, meine Turnschuhe
Delicious Library 2 ist ein großes Update. Der Kritikpunkt, dass die Anwendung bei vielen zu verwaltenden Gegenständen recht zäh reagiert, wurde durch die Umstellung vom XML-Format auf eine SQL-Datenbank entschärft. Davon konnten wir uns im Test mit mehreren hundert Büchern, DVDs und Videospielen überzeugen. Die neu hinzugekommenen intelligenten Regale orientieren sich an den intelligenten Wiedergabelisten aus iTunes. Durch eine zusammenklickbare Liste an Bedingungen und Eigenschaften lassen sich schnell Regale erschaffen, die sich anhand der vorgegebenen Bedingungen selbst befüllen. Ebenfalls neu: Delicious Library 2 kann seinen Inhalt ganz ohne zusätzliche Software für das Web aufbereiten. Das Veröffentlichen der entsprechenden Webseite geschieht direkt aus der Anwendung heraus.
Dabei werden sowohl .Mac, iWeb, FTP-Zugänge sowie das Veröffentlichen in einem Ordner auf der eigenen Festplatte unterstützt. Genial: Fügt man dem Programm einen Kontakt aus der systemweit verfügbaren Adressbuch-Datenbank hinzu, sucht das Programm eigenständig nach dessen Delicious-Library-Website und integriert die dort hinterlegte Bibliothek direkt in die Anwendung. Neben Büchern, Musik-CDs und Videospielen lassen sich nun übrigens auch Werkzeug, Kleidung, Spielzeug, Elektronikartikel und Software inventarisieren. In Sachen Musik gibt es zudem die Option, die eigene iTunes-Bibliothek einlesen zu lassen – das erspart einem womöglich, alle CDs nach dem Rippen zum Einscannen der Barcodes nochmals in die Hand nehmen zu müssen.
Es geht nicht mit, aber auch nicht ohne…
Der größte Kritikpunkt an der Vorversion betraf die Beschränkung auf die ausschließliche Abfrage der Amazon-Datenbank. Das funktioniert im Ursprungsland der Software, den USA, sehr gut. Bemüht man jedoch die Datenbank der deutschen Amazon-Niederlassung bleiben auch mal Lücken – und das sowohl die Auswahl an geführten Artikeln, wie auch deren Beschreibung betreffend. Trotz der Nachteile mag selbst uns keine richtige Alternative einfallen. Wünschenswert wäre lediglich eine Möglichkeit, um spezialisierte Abfragen in das Programm einbinden zu können, beispielsweise um den Bereich der Comics oder wissenschaftlicher Fachliteratur besser abzudecken. Das Plug-in-Modell der Pedia-Serie könnte hier als Vorbild dienen.
Fazit
Delicious Library 2 ist ein fantastisches Stück Software. Ganz neben seiner Funktionalität als Katalogisierungssoftware hat dieses Programm etwas zu bieten, dass anderen Anwendungen oft fehlt: einen eigenen Charakter. Wichtiger als die schmucke Optik sind aber noch immer die inneren Werte. Auch hier gibt sich Delicious Library keine Blöße: Das Programm lief im Testzeitraum trotz kleiner Macken der Vorabversion den Erwartungen gemäß.
Produktname | Delicious Library 2 |
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Hersteller | Delicious Monster |
Preis | 40 US-Dollar (Upgrade v1: 20 US-Dollar) |
Webseite | www.delicious-monster.com |
Pro |
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Contra |
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Systemvoraussetzungen | Mac OS X 10.5, Universal Binary |
1,5sehr gut |
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