Portables Audio-Interface

Alesis IO|2

Mit dem IO|2 schrumpft Alesis sein jüngstes Recording-Interface auf die Größe eines Notizblocks und bietet damit Mobile-Audio für wirklich alle Gelegenheiten.

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Das Alesis IO|2 ist mit knapp 700 Gramm ein wahres Leichtgewicht und präsentiert sich in einem robusten, edlen Aluminium-Gehäuse mit soliden Potis und stabilen Klinken- und XLR-Buchsen. Es wird via USB direkt vom Mac oder PC mit Strom versorgt, benötigt also für den normalen Betrieb kein zusätzliches Steckernetzteil mehr. Weiterhin besitzt es vier Status-LEDs, die eine korrekte USB- und MIDI-Verbindung sowie die zugeschaltete Phantomspeisung anzeigen. Das integrierte Level-Meter fällt mit seinen vier Stufen von -20, -6, -3 und 0 dB recht grob aus, eine Clipping-LED fehlt ganz.

In und Out

An Anschlüssen bietet das IO|2 alles, was man für die kleine Session unterwegs oder im Studio benötigt. Neben zwei integrierten Mikrofon-Vorverstärkern mit gemeinsam schaltbarer 48-Volt-Phantomspeisung bietet es je Kanal einen symmetrisch beschalteten 6,3-Millimeter-Klinkenein- und ausgang sowie einen Hi-Z-Input für die Aufnahme hochohmiger Instrumente wie Bass oder einer cleanen E-Gitarre. Ergänzt wird jeder Eingangskanal durch einen eigenen Insert-Weg, der – direkt hinter den Eingängen abgegriffen – das Einschleifen weiterer Dynamik- oder Klang-effekte wie Gate und Kompressor oder Equalizer vor der Signalwandlung erlaubt. Denn nur auf diese Weise lässt sich das Plus an Dynamik und gutem Klang in die digitale Welt hin-über retten.

Neben den analogen Anschlüssen besitzt das IO|2 noch jeweils einen koaxialen S-/PDIF-I/-O, der sich natürlich nur wahlweise statt des Analog-Anschlusses verwenden lässt, da das Interface maximal zwei Kanäle verarbeiten kann. Zwischen Line- und Gitarren-Eingang kann der Anwender bequem umschalten, der Vorverstärker liefert satte +30 dB Pegelhub. Der Kopfhörerausgang, der mittlerweile auch im unteren Segment zu einer Selbstverständlichkeit wird, ist extra im Pegel regelbar und kann von stereo auf mono zurückgeschaltet werden. Dies ist insofern praktisch, als dass man dann auch Monosignale wie Gesang oder Gitarre vernünftig direkt abhören kann. Ein MIDI-Duo macht das IO|2 neben seinen vielfältigen Audiofähigkeiten auch zu einem vollwertigen MIDI-Interface, um beispielsweise externe Keyboards oder Controller anschließen zu können.

Samplingraten

Alesis mobiles Recording-Interface unterstützt Samplingraten von 44.1 oder 48 kHz. Es steht in dieser Preisklasse mit dem Wettbewerb auf gleicher Stufe, was angesichts einer Qualität von 24 Bit nicht ganz so schwer wiegt. Dennoch ist der Trend auch in diesem Segment zu 96 kHz unverkennbar, den man gerade im Hinblick auf die gebotene S-/PDIF-Schnittstelle nicht aus dem Auge verlieren sollte. Denn nicht selten wird im wachsenden Studio mit digitalem Outboard das Audio-Interface zum qualitativen Nadelöhr.

Treiber

Alesis bietet für das IO|2 Ultra-Low-Latency ASIO 2.0 Treiber und ermöglicht via Monitor-Mix-Poti auch ein Zero-Latency-Hardware-Monitoring. Wenn irgend möglich, sollte man jedoch über den Umweg des Audio-Sequenzers abhören, weil man nur dann das hört, was man auch wirklich aufnimmt. Prima, dass Alesis dem Interface gleich den Recording-Sequenzer Cubase LE beilegt, sodass der Anwender nach dem Auspacken sofort loslegen kann.

Klang

Klanglich gibt es in dieser Preisklasse am IO|2 nichts zu meckern. Es überzeugt durch ein recht geringes Eigenrauschen – auch oder gerade der MicPres. Bei einem nahezu linearen Frequenzgang und nur einer leichten Senke oberhalb der 10 kHz sowie musikalisch irrelevanten Verzerrungen liegt es in seiner Kategorie über dem Durchschnitt. Seine Werte für Dynamikumfang und Kanal-trennung bewegen sich ebenfalls im erwarteten Rahmen und gehen in Bezug auf den Anwendungsbereich des Interfaces voll in Ordnung.

Fazit

Wer auf der Suche nach einer wirklich vielseitigen und mobilen Interface-Lösung ist, kann beim IO|2 von Alesis bedenkenlos zugreifen. Es überzeugt durch eine solide Verarbeitung und für Recording-Zwecke vollständige Ausstattung. Seine MicPres sind rauscharm und klingen vernünftig, die Kanal-Insets erleichtern das Routing von zusätzlichem Outboard erheblich. Einziger Kritikpunkt bleibt neben den groben Level-Metern die fehlende Unterstützung von 96-kHz-Samplingraten, die aber auch vom Wettbewerb bei gleicher Ausstattung erst weit jenseits der 200 Euro geboten wird.

Testergebnis
ProduktnameIO|2
HerstellerAlesis
Preis159 €
Webseitewww.alesis.de
Pro
  • rausarm
Contra
  • grobe Pegel-LEDs
Bewertung
2,3gut

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