„It was twenty years ago“ – Teil 70

eMac: „e“ für „Education“

Anfang 2002 entwickelte sich der iMac immer mehr zum Umsatzbringer, Apple aber wollte noch mehr Marktanteile. Dazu sprach man vermehrt die Profi -Anwender an. Doch damit war der Ideenreichtum Apples noch lange nicht ausgeschöpft ...

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Gesunder Apfel

Nach den Terroranschlägen im September 2001 brach die Wirtschaft weltweit zusammen. Auch Apple hatte nicht nur damit, sondern auch mit Lieferproblemen des vielgefragten neuen iMac „nach Art einer Sonnenblume“ (siehe Mac life 03.2009) zu kämpfen. Als man am 17. Februar 2002 aber die Ergebnisse für das zweite Quartal des Geschäftsjahres bekannt gab, zeigte sich ein rundum gesundes Unternehmen. Unter anderem die 813.000 verkauften Rechner verschafften Apple einen Umsatz von 1,5 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn von 40 Millionen US-Dollar. Doch das sollte nicht alles sein. Schon zur Zahlenbekanntgabe kündigte Steve Jobs „bemerkenswerte Neuvorstellungen" und die Eröffnung von 20 weiteren Ladengeschäften in den USA bis zum Jahresende an.

Neue PowerBooks und der 17"-Rechner

Nur wenige Tage später, am 29. April 2002, gab es die ersten neuen Rechner. Neben dem Titanium Power- Book G4 mit neuem Display, schnellerem PowerPC-G4-Prozessor und dem ersten integrierten DVI-Anschluss sowie Gigabit Ethernet, bewahrheitete sich vor allem ein schon seit Weihnachten 2001 rumorendes Gerücht, wonach Apple an einem mit 17"-Monitor ausgestatteten iMac arbeiten würde. Als im Januar dann der Schreibtischlampen- iMac vorgestellt wurde, vergaßen viele ob der Freude über die Flachbildschirme den Wunsch nach einem 17"-Modell. Zumal Apple den 15"-Flat- Panel-iMac mit den Worten bewarb: „Besitzt den gleichen Sichtbereich wie ein 17"-CRT-Monitor“. Das Ganze hatte aber auch seinen stolzen Preis ab 1300 US-Dollar, sodass sich viele selbst die kleinste Variante nicht leisten konnten.

Studentenmittel

Vor allem Schüler und Studenten, die oft über wenig Geld verfügten, blieben außen vor. Nach einer Untersuchung des Marktforschungsinstituts InsightExpress aber waren gerade sie es, die nicht nur zu 90 Prozent im Besitz eines Computers waren, sondern auch zu 76 Prozent selber darüber entschieden, welche Hardware angeschafft werden soll. Die Eltern standen hier nur noch selten als Ratgeber zur Verfügung, und ganze 40 Prozent der Studenten zahlte ihre Technologie sogar aus eigener Tasche. Dieser Markt besaß also ein enormes Potential, das auch Apple bislang mit dem iBook und dem alten iMac-Modell gut zu besetzen wusste. Immerhin ein Viertel des gesamten Umsatzes konnte Apple bislang mit Computern erzielen, die in Universitäten und Schulen eingesetzt wurden. Doch auch die Konkurrenz sah, dass sich im Ausbildungssektor (engl.: education) nicht nur Geld verdienen ließ, sondern auch Marktanteile zu gewinnen waren. Dell hatte deshalb Apple im vorangegangenen Jahr in diesem Bereich überrundet. Apple aber wollte die Führungsposition zurückerobern.

Der neue eMac

„Unsere Kunden aus dem Bildungsbereich fragten uns, ob wir einen Desktop- Computer speziell für sie entwerfen können“, erzählte Steve Jobs am 29. April 2002 und stellte den neuen eMac vor. Das „e“ im Namen stand für „education“, denn der einzigartige, ganz in weiß gehaltene Rechner mit einer „experimentell aussehenden Form, die an die Nase des Space Shuttle erinnert, nur aus Acryl gebaut“ (David Pogue, NYTimes), sollte nur im Bildungssektor veräußert werden und allein Schülern, Lehrern, Studenten, Schulen und Universitäten zur Verfügung stehen. Für Schulen kostete die günstige Variante 999 US-Dollar, die größere mit DVD-/CD-Combo-Laufwerk gab es für 1199 US-Dollar. Schüler und Studenten aber mussten jeweils 50 US-Dollar mehr zahlen, denn der Preis galt nur für Unterrichtsanstalten. Ausgestattet war der eMac – anders als dessen großer Bruder – mit einer klassischen Bildröhre mit 17 Zoll Durchmesser. Zwar war diese etwas fl acher als die herkömmlichen Röhrenmonitore, dennoch ähnelte der eMac deutlich dem alten iMac. Viele Marktbeobachter reagierten deshalb verwundert auf den neuen Rechner, denn noch im Januar hatte Steve Jobs den Röhrenmonitor noch vollmundig für tot erklärt, nun aber stellte er selbst wieder einen solchen vor.

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