Mac OS X auf Intel-Prozessoren: Ungewöhnliche Einblicke in das „Marklar“-Projekt

Bei Quora ist eine interessante Story aus Apples Geschichte aufgetaucht. Die Ehefrau eines Apple-Mitarbeiters erzählt dabei, wie ihr damals einjähriger Sohn der ausschlaggebende Punkt war, aus dem Apple im Endeffekt den Wechsel von PowerPC zu Intel vollziehen konnte.

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Kim Scheinberg hat eine persönliche Geschichte aus dem Jahr 2000 bei Quora veröffentlicht, die einen ungewöhnlichen Einblick in das „Marklar“ genannte Projekt, gibt. Marklar war der Codename bei Apple für eine Intel-Version von Mac OS X.

Kims Ehemann John Kullmann arbeitet bereits seit rund 13 Jahren für Apple, als sie sich entschieden, zurück an die Ostküste zu gehen, damit ihr damals einjähriger Sohn in der Nähe der Großeltern aufwachsen kann. Für Kullmann hieß das, er musste sich bei Apple am besten mit einem eigenen Projekt einbringen, das es ihm ermöglichte, als Telearbeiter von der anderen Seite des Kontinents aus zu arbeiten.

Er schrieb an seinen Vorgesetzten Joe Sokol am 20. Juni 2000 folgende Mail:

Er bat darum, sein Projekt Mac OS X auf Intel-Struktur lauffähig zu machen, auszubauen.

Acht Monate später, Kullmann hatte bereits drei PC mit Mac OS in seinem Büro laufen, wollte Sokol Fortschritte sehen. Was er dann zu sehen bekam, war ein Intel PC, der ganz selbstverständlich das Mac OS bootete. Sofort holte er Bertrand Serlet (Projektverantwortlicher Entwickler bei Apple, später Senior Vice President Mac Software Engineering) hinzu. Serlet bat um eine weitere Kostprobe. Er wollte wissen, wie lang Kullmann benötigen würde, um das Mac Betriebssystem auf einem Sony Vaio zum laufen zu bringen. „Zwei Wochen, drei Wochen?“ fragte er. Kullmanns Antwort war zwei Stunden - im Höchstfall drei.

Man ging also los, kaufte das Highend-Modell von Vaio und am gleichen Abend lief auf dem Rechner Mac OS X. Und schon am nächsten Morgen saß Steve Jobs im Flugzeug nach Japan, um sich mit dem Präsident von Sony zu treffen.

WWDC 2012: Ausführliche Berichterstattung auf maclife.de

Bis zu einer offiziellen Ankündigung erhielten alle involvierten Personen ein Redeverbot. Im Jahr 2002 stießen schließlich weitere Personen zu dem Projekt, das dann erstmals in der Gerüchteküche mit dem Namen „Marklar“ auftauchte. Das Projekt selbst wurde viel mehr als ein Plan B in der Hinterhand gehalten, bis die Ankündigung des Wechsels auf Intel während der WWDC 2005 Tatsachen schuff.

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Interressant, also war der erste Intel-Mac ein Hackintosh.

Wow super geiler Artikel! Endlich mal etwas ohne Gerüchte!

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