Interview

Tim Cook: Apple-Chef ist ein einsamer Job

Apples Geschäftsführer Tim Cook hat der Washington Post ein umfassendes Interview gewährt. Darin spricht er über seinen Chefposten bei Apple, die langfristigen Pläne des iPhone-Herstellers, Künstliche Intelligenz (KI), aber auch Virtual Reality (VR) und mehr.

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Offenbar bereits Ende Juli hat die Washington Post gleich zwei Interviews mit Apples CEO Tim Cook geführt. Der Anlass war nicht das Erreichen eines Meilensteins; Apple hatte just sein einmilliardstes iPhone weltweit verkauft. Stattdessen besprach man nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen in der Rückschau die bald ersten fünf Jahre als Chef von Apple.

Cooks Jubiläum

Ende August feiert Tim Cook sein fünfjähriges Jubiläum. Sein Vorgänger Steve Jobs hatte die Amtsgeschäfte an Cook am 24. August 2011 übergeben, sechs Wochen, bevor er starb.

Laut Washington Post sei Cook in den Interviews durchaus ins Detail gegangen. So soll er verraten haben, an wen er sich in Krisenzeiten gewendet hat. In dem Augenblick, in dem Cook den Aktionären Geld per Dividendenzahlung zurückgeben wollte, wandte er sich an Warren Buffet. Als er in der Öffentlichkeit bekannte, homosexuell zu sein, sprach er darüber vorher mit Anderson Cooper.

Fehler

Er habe Fehler gemacht, gesteht der Apple-Chef. Nicht alle Personalentscheidungen zu Beginn seiner Amtszeit seien glücklich gewesen.

Gleichzeitig verteidigte er im Gespräch die Steuermentalität Apples und erwähnte sogar die Planung für einen Nachfolger. Man müsste mögliche Kandidaten intern auf so einen Fall vorbereiten, erklärt er. Besonders ausschweifend sprach Cook allerdings über die langfristigen Pläne Apples und die Zukunft des iPhone. Für Cook ist Apples Marktposition ein Privileg und kein Problem. Irgendwann wird jeder auf der Welt ein Smartphone haben – das kann dauern, erklärt Cook. Gleichzeitig wird aber nicht jeder ein iPhone haben – das wäre aber nicht schlimm. Der Apple-Chef betont an der Stelle auch, dass er „enormes“ Potenzial in Indien sieht, wo viele Leute derzeit noch ein „Feature Phone“ oder Klapphandys haben.

Einsamkeit

Beizeiten, erklärt Cook im Interview, kann sein Job einsam sein. Er wolle deshalb kein Mitleid. Geschäftsführer bräuchten kein Mitleid.

Der Apple-Lenker möchte aber kein klassischer CEO sein, der den Kontakt zu den Kunden verliert, weil er nur in Profiten und Verlusten denkt. Man habe als Geschäftsführer eine Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Partnern, Kunden, Entwicklern, Zulieferern und – neben anderen – den Ländern, in denen man Handel treibt.

Geduld

Cook vermittelt den Eindruck als ließe er sich nicht von Analystenmeinungen und Investorendenken treiben, das nicht weiter als 90 Tage reicht. Was Apple mit dem vielen Bargeld anstellen wolle, beantwortete Cook nur ausweichend. Technologie sei eine Industrie, in der jede Woche das neue nächste beste Ding aus der Taufe gehoben werden kann. Er erinnert an das Netbook, das für viele schon die nächste unglaubliche Technologie hätte sein sollen. Heute redet niemand mehr darüber. Das gleiche sei mit PDA geschehen, ein Auf und Ab.

Zukünftige Produkte

Im Interview wollte sich Apples CEO jedoch keine Details zu zukünftigen Produkten entlocken lassen. Es gäbe zu wenig Überraschungen in der Welt, deshalb wolle er nicht über Produkte sprechen, die Apple noch nicht angekündigt hat. Sehr wohl gab er aber zu, dass man hinter den Kulissen an Konzepten der erweiterten Realität probt, ähnlich wie sie zuletzt in Pokémon Go zum Einsatz kamen.

Weitere Details sind in dem eingangs verlinkten Interview enthalten.

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Mann ist das ein Schleimer! Er soll sich bitte mit seiner Nachfolge beeilen, damit wir diesen Lügner endlich los sind!

Vielleicht beeilt er sich ja, hat dich aber noch nicht gefunden.

Pech für ihn... :-) ;-)!

Naja einen guten Eindruck macht das nicht.Es wird allerdings sicherlich Lösungen geben.

???? Irgendwie verstehe ich deinen Beitrag nicht....

Das geht glaub ich nicht nur dir so.

Wie wäre es mit folgendem: Wenn ein CEO einen Nachfolger "sucht", könnte das verschiedene Gründe haben, nicht nur eine Sicherheitsmassnahme! Macht im ersten Augenblick wirklich keinen guten Eindruck, oder? Und eine Lösung anzustreben wäre dann ja die Folge.

Das kann gut sein, aber Tim Cook sucht ja keinen Nachfolger. Er hat nur gemeint, dass man das Thema nicht außer Acht lassen sollte und immer darauf vorbereitet. Vielleicht hat er Erfahrungen bei der Übergabe von Steve Jobs gemacht, von denen er nicht möchte, die ein potenzieller Nachfolger "irgendwann" noch mal machen sollte.

Kann schon sein, du müsstest dich allerdings an R.M. wenden, ich habe nur übersetzt ;-)

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