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REDS.box – Eine neue, bessere Cloud aus Deutschland

Was wäre das moderne Leben ohne Dropbox, iCloud, Google Drive oder all die anderen Cloud-Anbieter? In vielen Fällen mindestens komplizierter. Einen faden Beigeschmack haben all diese Lösungen jedoch immer spätestens dann, wenn es um wirklich private Daten geht. Flowy Apps, ein Startup aus unser Heimatstadt Kiel, will mit der „REDS.box“ – einer Cloud-Lösung für Zuhause oder auch fürs Büro – höchste Datenschutzansprüche erfüllen.

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Es ist beinahe egal, welchem Cloud-Anbieter man sich anvertraut; praktisch nie bleibt man in voller Kontrolle über die Daten, die man auf die Server von Dropbox und Co. lädt. Natürlich gibt es auch eine ganz Reihe alternativer Anbieter mit besseren Datenschutzbedingungen. Diese haben dann in der Regel mindestens eins der folgenden beiden Probleme: Entweder sie sind deutlich teurer oder werden von so wenigen Menschen genutzt, dass man selbst auch nicht glücklich mit der jeweiligen Lösung wird.

Abhilfe schaffen möchte Flowy Apps mit der REDS.box, deren finale Umsetzung über eine Kickstarter-Kampagne finanziert werden soll.

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Die Cloud auf dem Schreibtisch

Mit der REDS.box – REDS steht im Übrigen für Remotely Encrypted Distributed Storage – betritt Flowy Apps einen praktisch noch unbeschrittenen Pfad. Das Konzept basiert grundsätzlich auf zwei elementaren Entscheidungen: Die Cloud bleibt nicht länger ein undefiniertes Etwas, sondern kommt in Form eines Mini-Computers, der schick genug ist, so dass man sich auch nicht schämen muss, ihn auf dem Schreibtisch oder in einem Regal im Wohnzimmer zu platzieren. Außerdem werden Daten und Applikationen strikt getrennt. Währen die Apps in der „öffentlichen“ Cloud laufen können, findet die Verarbeitung und Speicherung der Daten stets auf der REDS.box selbst statt. Der Datentransfer wird dabei stets und ausnahmslose Ende-zu-Ende verschlüsselt.

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Einrichtung und Apps

Die Installation der REDS.box gestaltet sich da bei spielend einfach. Man verbindet die frisch ausgepackte REDS.box mit dem eigenen Netzwerk und steckt den Stromstecker ein, tippt die auf die Box gedruckte Adresse in seinen Webbrowser ein, vergibt Benutzername und Passwort – et voilà!

Damit ist man allerdings noch nicht so ganz fertig. Zwar ist die Box damit komplett eingerichtet, viel damit anfangen kann man so aber noch nicht. Dafür benötigt man Apps, die für die Verwendung mit einer REDS.box geschrieben wurden. Eine ganze Hand voll Apps will Flowy App zum Start oder kurz nach Release der REDS.box zur Verfügung stellen. Dazu gehört REDS.notes, die aus FlowyNotes hervor gegangene Notizen-Anwendungen, REDS.drive, um Daten zu speichern und mit anderen zu teilen, REDS.contacts als sichere Adressbuch-Lösung und REDS.calendar, um Termine im Blick zu behalten.

Mit REDS.io bietet Flowy Apps allerdings auch gleich ein Open-Source-Framework an mit dem man selbst Apps für die REDS.box entwicklen kann.

Von der Idee zum Produkt

Flowy Apps wurde von den Geschwistern Annika Schulz und Torben Haase gegründet. Die Idee, die heute als Basis für die REDS.box dient, entstand bereits 2012 im Rahmen von Torbens Thesis für sein Studium der Medieninformatik.

„Wir sind davon überzeugt, dass Datenschutz und Privatsphäre in der digitalen Welt unerlässlich sind. Wir brauchen Lösungen, die von jedem  genutzt werden können, nicht nur von Technikexperten“, erklären die beiden. Datenschutz sei nicht nur eine Frage der Privatsphäre, sondern auch eine Frage der Freiheit.

Torben ist vor allem für die technische Entwicklung und das Webdesign der REDS.box verantwortlich, während Annika sich um vorwiegend um die kaufmännische Seite des Unternehmens kümmert.

Bereits 2012 konnte sich Flowy Apps den 1. Platz im „Schleswig-Holstein Ideenwettbewerb“ sichern, 2014 folgte ein Ehrenpreis für IT-Sicherheit der Integrata-Stiftung.

Zwei Modelle zum Start

Die Kickstarter-Kampagne sieht derzeit zwei verschiedene Versionen, die REDS.box und die REDS.box+, vor. Die beiden Modelle unterscheiden sich dabei lediglich durch den integrierten Speicherplatz. Die Standard-Version kommt mit 32 Gigabyte Flash-Speicher, die Plus-Variante wird mit einer 1 Terabyte großen Festplatte geliefert. Dabei lässt sich der Speicher beider Modelle via USB erweitern.

Im Rahmen der Kampagne sind beide Modelle für 139 Euro (REDS.box), respektive 249 Euro (REDS.box+) zu haben. Die Kickstarter-Kampagne läuft noch bis zum 18. Februar 2016. Ausgeliefert werden sollen die ersten REDS.boxen im Mai dieses Jahres.

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Und was ist jetzt besser wie bei einem NAS von Synology etc.? Da ist doch nichts bahnbrechendes dabei. Ausser die Verschlüsselung. Abgesehen davon ist es sehr teuer für den Minispeicher und sehr schlecht erweiterbar scheint es auch.

Zum Teil beantwortest Du Deine Frage ja selber - und zum anderen wird hier wohl die Einfachheit im Vordergrund stehen. Und ich denke dass der Betrieb ziemlich kosteneffizient sein wird. Ein Synology NAS zieht ja doch relativ viel Strom - so ein Mini NAS mit Flash Speicher und wahrscheinlich ohne Lüfter ist bestimmt sparsamer (auch im Standby) und wird hoffentlich ganz schnell aufwachen. Da schwächelt Synology auch.

Hallo Jack,

auf den ersten Blick kann die REDS.box tatsaechlich wie ein NAS wirken, aber unsere Box ist deutlich einfacher zu handhaben, da man nichts auf dieser installieren oder konfigurieren muss. Auch die Konfiguration des Routers entfaellt. Man muss nur am Anfang einmal einen Namen und ein Passwort vergeben. Durch die einfache Handhabung kann praktisch jeder eine eigene Cloud betreiben - auch ohne technisches Know-How.

Die REDS.box ist nicht nur zum Filesharing gedacht, sondern kann mit verschiedenen Anwendungen verwendet werden, insofern ist die Erweiterbarkeit durchaus gegeben. Mit unserem Open Source Framework REDS.io kannst Du sogar eigene Anwendungen fuer die REDS.box schreiben.

Ich hoffe, das beantwortet Deine Fragen. Meld Dich sonst gerne nochmal.

Viele Gruesse
Torben

Ist das dementsprechend eine Konkurrenz für die Protonet-Box (https://protonet.info)?

Ja - aber wohl in einer anderen Preisklasse (Protonet startet ab 1.599,-) und Zielgruppe...

Hallo Klimbo,

Protonet verfolgt eine aehnliche Vision wie wir. Allerdings, sehen wir uns alleine durch den Preisunterschied nicht als direkten Konkurrenten.

Ein großer Unterschied zu den Angeboten von Protonet ist, dass diese eine feste Menge an Anwendungen mitbringen, wohingegen die REDS.box ohne zusätzliche Softwareinstallation mit neuen Anwendungen verwendet werden kann. So kann der Pool an Anwendungen, die REDS.box Besitzer nutzen können, kontinuierlich wachsen. Abgesehen davon funktioniert die Ende-zu-Ende Verschlüsselung bei der REDS.box auch ohne Extrakonfiguration ;)

Viele Gruesse
Torben

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