Ab Herbst

iOS 12 angekündigt: Das ist das neue Betriebssystem für iPhone, iPad & iPod touch

Vor wenigen Minuten hat Apples Software-Chef Craig Federighi iOS 12 offiziell angekündigt. Wie sich schon vorher abzeichnete, wird Apple mit dem nächsten großen Update für iPhone, iPad und iPod touch vor allem unter der Haube Verbesserungen vornehmen. Daneben kündigen sich natürlich auch zahlreiche neue Funktionen an. Wir haben alle wichtigen Informationen zu iOS 12 und den neuen Features für Sie zusammengefasst.

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Eines gleich vorweg: Apple wird iOS 12 für alle Geräte verfügbar machen, die auch iOS 11 unterstützen. Vor allem ältere iOS-Geräte sollen deutlich schneller werden. In vielen Fällen wird die Ladezeit um die Hälfte verkürzt.

(Bild: Apple)

ARKit wird deutlich besser – ARKit 2

Nachdem Apple sich sowohl zur Performance als auch zu den unterstütztem Geräten geäußert hat, ging Craig Federighi auf ARKit ein. Die Augmented-Reality-Plattform wurde mit iOS 11 eingeführt und erreicht in iOS 12 schon die zweite Generation mit vielen neuen Funktionen. Neben einem neuen Dateiformat namens USDZ, das Entwicklern eine Integration von AR-Inhalten in Webseiten und anderen Medien erlaubt, wurde auch eine neue App vorgestellt. Diese hört auf den Namen Measure und misst Längen auf allen Oberflächen. Die Demo zeigt bereits ein präzises Ergebnis. ARKit 2 wird zudem erstmals auch mehrere Geräte gleichzeitig unterstützt, sodass alle Nutzer dasselbe AR-Erlebnis haben. Sogar Zuschauer sind hierbei möglich, um ein AR-Spiel zu beobachten. 

(Bild: Apple)

Fotos mit besserer Suchfunktion & neue Sektion

Apple macht in iOS 12 Fotos besser „entdeckbar“. Dazu gibt es demnächst nicht nur intelligente Suchvorschläge, die Ihnen Bilder Ihrer Liebsten und schöne Orte aus Ihren Aufnahmen vorschlägt, sondern auch eine „Für dich“-Sektion. Diese kennen wir bereits aus Apple Music und dem App Store. In Fotos werden die Highlights aus Ihren Fotos durch maschinelles Lernen ausgewählt und anschließend nochmals aufbereitet.

Die Vorschläge halten in Fotos noch nicht bei der Highlight-Auswahl an, sondern die erkannten Personen auf Fotos werden vorgeschlagen für das Versenden der Aufnahmen. Dies erfolgt natürlich via iMessage und in voller Auflösung. Nutzt Empfänger ebenfalls ein iPhone oder iPad, dann wird dessen Fotos-App nach anderen Aufnahmen von dem Event durchsucht. Anschließend werden Sie als Empfänger für die gefundenen Aufnahmen vorgeschlagen, um alle Fotos des Abends zu erhalten.

Siri lernt von Ihnen neue Routinen

Ähnlich wie Alexa und der Google Assistent kann Siri nun auch „programmiert“ werden und Ihnen so tägliche Aufgaben abnehmen. Dies beginnt bereits auf dem Sperrbildschirm. Hier erhalten Sie nun Vorschläge, die auf Ihren Terminen und Ihren alltäglichen Routinen basieren. Zusätzlich stellt Apple eine neue App bereit, mit der Sie ganz einfach Sprachbefehle für eine Reihe an Aktionen festlegen können. So lässt sich beispielsweise eine Routine für den Heimweg erstellen. Diese kann die Wegzeit, ein Terminupdate, einen Wetterbericht sowie den Start Ihres Hörbuchs umfassen. Alternativ dazu können auch Entwickler Routinen verfassen und diese innerhalb der aktivieren lassen.

(Bild: Apple)

(Bild: Apple)

Kleine Updates mit großer Wirkung für Standard-Apps

Apple hat in diesem Jahr auch an Apps gedacht, die seit langer Zeit kein Update mehr erhalten haben. Dazu gehört etwa die Aktien-App, die nun leicht überarbeitet wurde und um Nachrichten aus Apple News ergänzt wird. Diese finden sich unter den aktuellen Kursen. Aktien findet in iOS 12 auch den Weg auf das iPad, sodass keine zusätzliche App mehr benötigt wird. Auch die Sprachmemos-App schafft im Herbst den Sprung auf das große Display und wird zusätzlich via iCloud synchronisiert. iBooks erhält ebenfalls eine Frischzellenkur und wird modernisiert. Allerdings wird die App dann auf den Namen „Apple Books“ hören. 

Als kleine Randnotiz erwähnt Federighi auch, dass CarPlay ebenfalls verbessert wird und ab iOS 12 auch Drittanbieter-Navigations-Apps unterstützen wird.

(Bild: Apple)

„Nicht Stören“ stört bald noch weniger

In Cupertino ist man sich überaus bewusst, dass der Alltag stressig sein kann und unzählige Benachrichtigungen täglich unsere Aufmerksamkeit fordern. Daher hat man sich entschieden den „Nicht Stören“-Modus stark für iOS 12 zu überarbeiten. So gibt Apple den Nutzern neue Modi an die Hand, damit „Nicht Stören“ etwa zu einer bestimmten Zeit oder nach einem Ereignis endet. Über Nacht bleibt das iPhone beispielsweise im Schlagenmodus und zeigt keinerlei neue Benachrichtigungen an und begrüßt Sie dann am nächsten Morgen wieder. 

(Bild: Apple)

Mehr Kontrolle über Benachrichtigungen 

Schon jetzt lassen sich verschiedene Einstellungen für die Benachrichtigungen in der Einstellungs-App vornehmen. Dieser Weg ist jedoch vielen Nutzern nicht bekannt und Apple hat sich daher entschlossen, die Einstellung direkt auf dem Sperrbildschirm vorzunehmen. Für lange nicht genutzte Apps wird Siri Ihnen vorschlagen, dass Sie die Benachrichtigungen für diese Apps deaktivieren.

Für mehr Übersicht auf dem Sperrbildschirm soll hingegen ein kleiner Kniff sorgen. iOS 12 wird es erlauben, dass Sie die Benachrichtigungen nach Apps,  Kategorien oder gar Themen gruppieren können. 

(Bild: Apple)

Screen Time als neuer Aktivitätsreport für Ihr Nutzungsverhalten

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie oft Sie eine bestimmte App starten und wie lange Sie sie nutzen? In iOS 12 wird Ihnen eine umfangreiche Übersicht geboten, die Sie über Ihre täglichen Aktivitäten informiert. Dadurch können Sie Ihr Nutzungsverhalten besser verstehen und gegebenfalls ändern. Auch hier hilft Ihnen Apple, indem Sie für Apps ein tägliches Zeitlimit festlegen können, um die Nutzung zu reduzieren. Als gutes Beispiel nennt Apple hier die Erziehung. So können Sie für Ihre Kinder ebenfalls Zeiten für Apps und Kategorien festlegen, wohingegen andere Apps eine stetige Freigabe erhalten können.  Dadurch kann zwar die Spielzeit am iPhone vorüber sein, aber Ihr Kind kann Sie dennoch telefonisch erreichen. 

(Bild: Apple)

Animojis zeigen Zunge & werden persönlicher

Das iPhone X samt TrueDepth Kamera zeichnen sich besonders für eine Funktion aus: Animojis. In iOS 12 erhalten die bisherigen Charaktere ein weiteres Mal Zuwachs. Neben einem T-Rex werden auch ein Koala, Geist und ein Tiger hinzugefügt. Gleichzeitig bestätigt Apple ein Verbesserung der Zwinkererkennung und lässt nun auch erstmals das „Zunge rausstrecken“ zu. 

Ergänzt werden die Animojis durch eine persönliche Variante namens Memojis. Memojis können individuell angepasst werden, sodass Sie als Emoji-Abbildungen des Nutzers eingesetzt werden können. Dazu stellt Apple viele Detaileinstellungen für Gesichter und Accessoires bereit, um die eigenen Eigenschaften perfekt zu reflektieren. 

Zusätzlich fügte Apple neue Kameraeffekte zu iMessage hinzu. Die Neuerungen ermöglichen es Animojis, Memojis, Clips-FIlter, Text und Sticker in Videonachrichten sowie in Facetime zu verwenden. 

(Bild: Apple)

Bei FaceTime wird es gesellig

Schon längere Zeit wurde erwartet, dass Apple den Videodienst FaceTime für Gruppen erweitern wird. Auf der WWDC folgte nun die Ankündigung für iOS 12. Apple gibt bekannt, dass bis zu 32 Teilnehmer bei einem Gruppen-Videoanruf möglich sind. Um das Prozedere zu vereinfachen, können Anrufe direkt aus Gruppenchats in iMessage heraus initiiert werden und jeder Teilnehmer kann jederzeit ein- oder aussteigen. Damit eine gewisse Übersicht erhalten bleibt, werden stets vier der Teilnehmer groß angezeigt, während der Rest verkleinert am unteren Bildschirmrand zu finden ist. Jedes Teilnehmer kann vergrößert werden. Ansonsten wird stets der aktuelle Redner hervorgehoben, damit der Videoanruf nicht im Chaos endet. Als nette Dreingabe lässt Apple verschiedene Kameraeffekte wie Animojis, Sticker und ähnliches zu.  

(Bild: Apple)

Diese Geräte werden unterstützt

iOS 12 wird im Herbst diesen Jahres erwartet und wird, wie in den vergangenen Jahren, zeitgleich mit der neuen iPhone-Generation veröffentlicht. Die Liste der kompatiblen Geräte ist in diesem Jahr besonders lang. iOS 12 kann auf folgenden Geräten installiert werden:

  • iPhone 5s
  • iPhone 6 / iPhone 6 Plus
  • iPhone 6s / iPhone 6s Plus
  • iPhone 7 / iPhone 7 Plus
  • iPhone 8 / iPhone 8 Plus
  • iPhone X
  • iPhone SE
  • iPad (5. Generation oder neuer)
  • iPad Air 
  • iPad Air 2
  • iPad mini 2 
  • iPad mini 3
  • iPad mini 4
  • iPad Pro 12-Zoll
  • iPad Pro 9,7-Zoll
  • iPad Pro 10,5-Zoll
  • iPod touch (6. Generation)

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Krass

Finde ich gut, lass mich mal überraschen.

Das ist doch mal was, dann wird das 5s immer noch unterstützt finde ich sehr gut. Dann werde ich das wohl noch länger behalten. :)

Apple Geräte sind zwar teuer aber dafür bekommt man echt sehr lange Updates. Da kann man Androide echt vergessen die sind froh wenn nach einem Jahr noch ein Update kommt

das arkit 2 und und Siri shortcuts sind praktisch und Notwendig(Siri) sonst nur Spielereien bisher

Im September 2019 wurde das 5s dann 6 Jahre mit Updates versorgt.
Respekt Apple!

Wow dann wird auf meinem iPad Air auch noch iOS 12 laufen und wahrscheinlich sogar schneller

Finde gerade die neuen „Nicht Stören“-Funktionen super. Habe in letzter Zeit auch bemerkt wie oft man aufs Handy schaut oder sogar nachts von irgendwelchen Firmengedanken im Schlaf gestört wird. Ich habe es bei mir etwas reduziert und schaue die erste Stunde nach dem Auftstehen nicht mehr aufs Handy und versuche bei Gesprächen und Treffen mit anderen seltenere draufzuschauen. Da sieht man gerade bei anderen mal dass man richtig am Display klebt. Zeitbegrenzungen finde ich für Socal Media Apps echt sinnvoll. Denke das sind große Schritet, um die Kommunikation im „Real Life“ wieder mehr zu beleben...

Moin,

gute ich habe keine Kinder, daher stelle ich es mir recht witzig vor mittels der Screentime Funktion den Kindern nur 1 Stunden WhatsApp zu gönnen. Ich vermute aber dass der Kaltenkrieg dagegen Pippifax ist was die Eltern dann erwartet.

gruss

sedl

Kalterkrieg ist gut. :D Aber es ist vielleicht eher ein leichter Fröstelkrieg. Viele haben aus Verzweiflung ihren pubertierenden Kids das Smartphone komplett abgenommen. Jetzt kann man es auch mit Einschränkugen versuchen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Und wieder kein Dark Mode. Ich dachte eigentlich, dass dieser spätestens mit dem iPhone X endlich kommt, aber nun auch in iOS12 nicht. Wo ist das Problem? In MacOS haben sie es doch auch geschafft.

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