Knappe Kleidung unerwünscht

Wie weit geht Apple bei „sexy Apps“?

„Kein Porno im App Store“ wurde schon beim Start des App Store den Entwicklern mitgeteilt, aber die Grenze dessen, was Apple als anstößig beurteilt, hat sich schon mehrfach verändert.

Von   Uhr

In keiner der Apps dürfte es allerdings zu Sex gekommen sein und auch Nacktheit wurde nicht toleriert. Sieht man von den Namen der Apps ab, sind die „Sex-Programme“ so aufregend wie die Dessous- und Bademoden-Seiten eines Versandhauskatalogs. Doch nicht nur diese Apps erhielten die Altersfreigabe ab 17, auch Wörterbücher (App-Store-Prüfer suchen gezielt nach schmutzigen Wörtern) und alle Apps mit Webbrowser-Funktion (weil über das Web fast alles zu finden ist). Obwohl die meisten schmutzigen Wörter deutlich kürzer als 140 Zeichen sind, sind Twitter-Apps derzeit ab 4 freigegeben.

Derzeit scheint Apple wieder keine nackte Haut zu dulden, selbst wenn sie nicht zu echten Frauen gehört: Daisy Mae’s Alien Buffet musste laut den Entwicklern aus dem App Store entfernt werden, vermutlich wegen der knappen Outfits der Protagonistin. Der Dual-Stick-Shooter wirkte mit seinen überdimensionalen Waffen, Monstern und eben der Hauptdarstellerin wie eine B-Movie-Parodie durch. Der Hersteller plant nun, die App zu überarbeiten.

Amüsanter als das Spiel ist jedoch das Gespräch, welches angeblich jonaeu von Chilifresh mit einem Apple-Angestellten geführt haben soll. Chilifresh hatte eine Anwendung namens "Wobble iBoobs", die selbst keine Fotos enthielt, aber zur Animation weiblicher Brüste gedacht war, im App Store. Den Animationseffekt gibt es in in ähnlicher Form sogar im Nintendo DSi, allerdings ohne Brustsilhouette.

9to5Mac hat die "Richtlinien" veröffentlicht, die der Apple-Angestellte jonaeu genannt haben soll:

  • keine Bilder von Frauen im Bikini (enge Eiskunstlauf-Hosen sind ebenfalls nicht erlaubt)
  • keine Bilder von Männern in Bikinis (jonaeu hat nicht nach Eiskunstlauf-Hosen gefragt)
  • keine nackte Haut (bei der Frage, ob Frauen in Burkas akzeptabel wären, wurde er wütend)
  • keine Silhouetten die suggerieren könnten, dass Wobble zur Animation von Brüsten verwendet werden könnte
  • keine Wörter wie boobs, babes, booty, sex
  • nichts, was sexuell erregend sein könnte
  • keine Apps, die sexuelle Inhalte enthalten könnten

Kommentar

Die Apps werden aus allen App Stores entfernt. Eine Stellungnahme von Apple gibt es noch nicht, es ist aber zu erwarten, dass die Richtlinien nach einiger Zeit wieder etwas gelockert werden. Ob die Punkte, die der Entwickler in einem Gespräch so mitgeteilt bekommen haben soll, tatsächlich die neue Richtlinie sind, darf bezweifelt werden. Nicht jeder Prüfer beurteilt gleich streng und auch wenn laut Apple immer zwei Prüfer einen Blick auf eine App werfen, ist es schon häufig vorgekommen, dass eine App unverändert beim zweiten Mal durchgekommen ist.

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "Wie weit geht Apple bei „sexy Apps“?" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.