Passiver Monitorcontroller

Test: SM Pro Audio MPatch 2.1

Generell tut Bewegung ja gut. Herumrabbeln in staubigen Studioecken und durch britzelndes Kabelgewirr aber nervt. Monitorcontroller sind die Helden der Stunde. Allen voran: der MPatch 2.1.

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Im Studioalltag hat längst nicht jede Beschäftigung mit Kreativität zu tun. Oft finden sich Musiker und Tontechniker im Kampf mit Kabelsalat wieder, der nicht selten zu ungewollter körperlicher Ertüchtigung führt. Um dem Herumkrabbeln hinter Effektrack und Mischpult ein Ende zu bereiten, hat SM Pro Audio die MPatch-Familie ins Leben gerufen. Vom einfachen Lautstärkeregler bis zur umfangreichen Monitorzentrale werden hier verschiedene Lösungen angeboten, die sowohl Heimanwendern als auch professionellen Studios den Alltag erleichtern sollen. Der M-Patch 2.1 ist der jüngste Spross dieser passiven Controller. Ob er wirklich nach nichts klingt, wie die Werbung verspricht?

Alles Blech!

Schon auf den ersten Blick wirkt der MPatch 2.1 wie ein Stück Militärtechnik. Unverwüstlich kommt das schwarz-rote Metallgehäuse daher, auf dessen abgeschrägter Frontplatte diverse Regler, Schalter und eine Klinkenbuchse für den Kopfhörerverstärker angebracht sind. Die übrigen Anschlüsse finden sich auf der Rückseite des Gerätes. Wie das Gehäuse wirken auch die Bauelemente absolut bruchsicher und vermitteln den Eindruck, hier ein Gerät für die Ewigkeit vor sich zu haben. Zum leichten Transport oder bei akuter Platznot kann der MPatch auch in ein Rack eingeschraubt werden, entsprechende Winkel sind im Lieferumfang enthalten.

Kein Anschluss?

Das Konzept des MPatch ist so einfach wie genial. Zwischen Soundkarte und Monitoranlage geschaltet, verstärkt das Gerät Signale nicht zusätzlich, sondern schwächt sie mit seinen passiven analogen Schaltungen ab. Dank Präzisionstechnik geschieht dies auf unhörbare Art und Weise, sodass das nachstehende Abhörsystem seine Wirkung voll entfalten kann. Ein interessanter Nebeneffekt: Sofern auf leuchtende LEDs und den aktiven Kopfhörerverstärker verzichtet werden kann, benötigt man zum Betrieb des MPatch 2.1 auch keinen Stromanschluss. Trotzdem wird ein externes Netzteil natürlich mitgeliefert.

Rein …

An Eingängen stehen zwei L-/R-Paare als symmetrierte XLR- und 6,3-mm-Kombibuchsen bereit, zwischen denen auf der Frontplatte umgeschaltet werden kann. Zusätzliche Audioquellen können über zwei ebenfalls umschaltbare Auxwege angebunden werden. Diese sind mit Cinch- und Miniklinkeneingängen bestückt. Sowohl die symmetrierten Kanäle als auch die Auxwege verfügen über einen eigenen Lautstärkepoti, um Quellen zueinander pegeln zu können. In der Mastersektion findet sich zusätzlich ein großer, in zwölf Schritten gerasterter Drehregler, der die Gesamtlautstärke regelt. Weitere hier verfügbare Optionen umfassen die Wahl zwischen symmetriertem und Auxkanal, Mono- und Stereo-Abhörfunktion sowie einen Master-Mute-Knopf.

Mag die Verkettung der Lautstärkeregler und Schalter zunächst ein wenig verwirren, erweist sie sich in der Praxis spätestens bei Mischung und Mastering als sehr praktisch. Einmal eingepegelt, kann schnell zwischen verschiedenen Quellen umgeschaltet werden, was gleichmäßige A-B-Vergleiche mit nur einem Knopfdruck ermöglicht. Schade nur, dass der MPatch nicht als Minisummierer verwendet werden kann, sodass mehrere Klangquellen gleichzeitig abgehört werden könnten. Dies hätte den Anwendungsbereich noch einmal deutlich erweitert.

… und Raus

Ausgegeben werden Audiosignale mittels drei Paar analoger Audioausgänge im XLR-Format. Zusätzlich steht ein Subwooferausgang bereit, der aktive Tiefbasslautsprecher direkt füttern kann. Als besonderes Feature lässt sich der Subwoofer mit Crossoverfunktion in den MPatch zurückführen und so die zugehörigen Satellitenlautsprecher mit einem zweiten Ausgangspaar steuern. Eine zusätzliche Option, die den MPatch voll crossoverfähig macht, ist in Vorbereitung und wird in Kürze erscheinen. Sämtliche Ausgänge verfügen über einen eigenen Mute-Schalter, sodass auch A-B-Vergleiche zwischen verschiedenen Monitorsystemen mit einem Handgriff realisiert werden können.

Die Klangqualität des MPatch konnte im Test vollkommen überzeugen. Absolut unhörbar fügte sich das System in die Studioumgebung ein, Klangverfärbungen konnten nicht festgestellt werden. Auch Schaltgeräusche hielten sich in einem angenehm geringen Rahmen, was dem Direktvergleich von Signalen abermals zugutekommt.

Fazit

Für Besitzer mehrerer Aufnahme- oder Abhörsysteme ist der MPatch 2.1 eine Offenbarung. Zu einem günstigen Preis wird ein Gerät angeboten, das mit lästigem Umstecken gründlich aufräumt. Die Qualität ist klanglich als auch in puncto Verarbeitung über jeden Zweifel erhaben, lediglich das Fehlen einer Summiermöglichkeit trübt subjektiv das sonst rundum positive Bild.

Testergebnis
ProduktnameMPatch 2.1
HerstellerSM Pro Audio
Preis282 €
Webseitesmproaudio.de
Pro
  • rauscharm
  • keine Klangverfärbungen
  • solider Aufbau
  • hochwertige Bauteile
  • stromloser Betrieb möglich
  • günstiger Preis
Contra
  • mehrere Quellen nicht mischbar
Bewertung
1,5sehr gut

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