PES 2010

Was ist bloß mit Jogi Löw los? Im Freundschaftsspiel gegen Österreich wechselt er in der Halbzeit den zweiten Torwart als Stürmer ein – der sich aber prompt mit einer roten Karte wieder aus dem Spiel verabschiedet. Anstoß für die iPhone-Version von Konamis Pro Evolution Soccer 2010!

Auf Konsolen gilt PES als der große Konkurrent von FIFA und auch auf dem iPhone kann EA gut Konkurrenz vertragen. Der Test von PES 2010 musste etwas verschoben werden, denn auf dem Test-iPhone (wie immer ein iPhone 3G) lief schon iOS 4. PES zeigte kurz nach dem Start der App die Tastatur an und das Spiel konnte nicht fortgesetzt werden. Auch zum iPad war es inkompatibel, weshalb dieses Mal auch auf einem iPod touch 1G (OS 3.1.3) getestet wurde. Die Inkompatibilitäten wurden inzwischen behoben, es lief auf allen drei Testgeräten.

In Sachen Lizenzen kann es natürlich auch Konami nicht mit EA aufnehmen: Viele der wichtigen Nationalmannschaften (Deutschland, Österreich, Japan) wurden lizenziert und stehen mit den echten Spielernamen zur Verfügung wie diverse Klubmannschaften (unter anderem aus Italien und England). Bundesliga-Mannschaften sind nicht vertreten, anders als Gameloft hat Konami darauf verzichtet, eine Bundesliga voller Phantasie-Mannschaften und -Namen einzubauen.

Gespielt werden können die Champions- und Europa-Liga (offiziell lizenziert), Länderturniere, der internationale Cup und der Konami-Cup, in dem Nationalmannschaften und Klubs aufeinandertreffen können. Außerdem kann trainiert werden (Elfmeterschießen und freies Training) – sehr empfehlenswert, um sich mit der Steuerung vertraut zu machen. Man muss es Konami zu Gute halten, dass sich die Entwickler offenbar Gedanken um eine sinnvolle Steuerung gemacht haben. Neben der klassischen Konsolensteuerung (virtueller Joystick mit zwei Feuertasten) gibt es eine Joysticksteuerung mit einer Feuertaste (Aktion wird kontextbezogen ausgeführt) und eine, bei der die Spieler durch Neigen gesteuert werden. Letztere hat den Vorteil, dass kein Teil des Bildschirms verdeckt wird.

Im Spiel fühlt sich die Neigungssteuerung an, als würde man Slalomstangen umkurven - gewöhnungsbedürftig, aber sie funktioniert. Schneller gelingt die Gewöhnung an die Steuerung per Joystick, bei der die ganze Displayfläche der Feuerknopf ist: Lange und kurze Pässe und Schüsse aufs Tor sind kein Problem. Es hilft auch, dass sich die Spieler relativ intelligent bewegen, Pässe kommen in der Regel an. Können ist dennoch erforderlich, trotz Vereinfachungen ist PES 2010 kein Fußball-Canabalt.

Trotz KI können sich die Spieler über den Haufen rennen - unangenehm, aber schön anzusehen, wenn die Pixelspieler stolpern und den Ball verlieren. Kein Fußballspiel für die iOS-Plattform bietet so schöne Animationen wie PES und auf grauenhafte Cut-Scenes (wie beim FIFA-WM-Spiel) hat Konami verzichtet. Die Soundeffekte, beispielsweise Lattentreffer oder der Aufschrei gefoulter Spieler, sind ebenfalls hervorragend, nur ein Audiokommentar fehlt.

Geschwindigkeit

PES 2010 ruckelt auf dem iPhone 3G und iPod touch 1G - nicht so schlimm, dass es unspielbar wäre (wie Ridge Racer), aber spürbar. Natürlich wurde auch ein Test auf dem iPad durchgeführt. Ergebnis: Özil ist nach wie vor für alle wichtigen Tore verantwortlich und das Spiel läuft deutlich flüssiger und schneller. Auf dem iPhone 3GS und 4 dürfte es nicht anders sein.

Fazit

Ein bisschen ist PES 2010 wie Street Fighter IV: Beide Spiele bieten nicht unbedingt den größten Umfang, aber das, was vorhanden ist, ist hervorragend spielbar und technisch sehr gut gelöst. Neben der verbesserungswürdigen Performance auf älteren Geräten ist der fehlende Mehrspieler-Modus der größte Kritikpunkt.

App Infos
NamePES 2010
Version1.1
HerstellerKonami
Preis7.99 EUR
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Bewertung

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