GoodReader for iPad

Der GoodReader ist eigentlich viel mehr als ein PDF-Reader, trotzdem soll es in diesem Test hauptsächlich um die PDF-Darstellung von GoodReader auf dem iPad gehen. Inzwischen wurde die App ein paar Mal aktualisiert und sollte damit alle Kinderkrankheiten abgelegt haben.

Schon die iPhone-Version war sehr flexibel, was die Datenbeschaffung angeht. GoodReader öffnet Dokumente aus dem Internet und E-Mail-Anhänge, verbindet sich mit iDisk, Google Docs, Dropbox und mehr und unterstützt natürlich auch das iTunes-Filesharing über USB. Wer Fotos in voller Auflösung auf dem iPad anzeigen möchte - iTunes verringert beim Sync die Auflösung -, kann dies über GoodReader tun.

Die Funktionsvielfalt macht den Startbildschirm unübersichtlich, auch wenn im letzten Update daran etwas gearbeitet wurde. Auf eine Coveransicht, wie sie beispielsweise iBooks bietet, wurde verzichtet. Dafür gibt es eine echte Dateiverwaltung, Dokumente lassen sich in Ordner verschieben und so sortieren. Ein Nachteil einer rein visuellen Ansicht ohne Ordner ist nämlich, dass sie bei vielen Dokumenten unübersichtlich wird - und warum sollten die Lernmaterialien für Koreanisch im selben Ordner wie PDFs der japanischen Mac Life liegen? Ein Nachteil ist jedoch, dass iTunes mit Ordnern nicht viel anfangen kann: Sie werden zwar angezeigt und lassen sich inklusive Inhalt auf den Mac kopieren, aber innerhalb von iTunes nicht öffnen oder mit Dateien füllen.

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Anders als iBooks zeigt GoodReader erst das bekannte (und verhasste) Schachbrettmuster an, ehe es der entsprechenden Seite weicht. Das „A” oben rechts wirkt zunächst wie ein Fortschrittsindikator, ist aber lediglich eine Animation. Spätestens nach dem zweiten Start der App gehen die Hinweise von GoodReader auf die Nerven: Wieso muss jedes Mal ein Hinweis erscheinen, wie man in PDFs blättert? Warum weist die App immer auf die Hilfsfunktion hin? Wenn GoodReader-Anwender bei jedem Start immer mehr verzweifeln, dann höchstens, weil sich die Hinweise nicht abschalten lassen.

Das ist schon deshalb überraschend, weil es sonst für alles mögliche eine Funktion gibt: Zwei Seiten gleichzeitig mit gesonderter Behandlung des Covers anzeigen, im Text suchen und in reinen Text konvertieren. PDF-Anmerkungen und -Hervorhebungen sollen in der Version 3 kommen. Es gibt keine Seiten-Miniaturen, aber einen Schieber, mit dem schnell Seiten übersprungen werden können. Geblättert wird mit einer Wischbewegung oder durch Antippen der unteren Ecken.

Die Darstellungsgeschwindigkeit hängt von der Anzahl der Bilder und der Auflösung des PDFs ab. Besteht ein PDF nur aus Bildern, zieht sich der Aufbau hin. Der geringe Speicher des iPads - Apple hat dem Gerät nur 256 MB RAM spendiert - ist ein weiterer Bremsklotz. Dies bedeutet übrigens nicht, dass alle PDF-Dateien über 100 MB nicht angezeigt werden können. Selbst wenn das PDF über 200 MB groß ist, lässt es sich noch öffnen. Abstürze gibt es aus Speichermangel oder weil GoodReader mit einer Seite nicht zurechtkommt. In letzterem Fall sind die Abstürze reproduzierbar und treten auf iPhone und iPad auf. Deswegen gibt es in den Systemeinstellungen auch einen Eintrag für den GoodReader mit einer einzigen Option: „Don’t open anything”. Diese Funktion verhindert, dass GoodReader bei App-Start das zuletzt geöffnete Dokument anzeigt und so eventuell gleich wieder abstürzt.

Fazit

Eine zusätzliche Coveransicht wäre schön, gerade für PDF-Magazine. Rein vom Funktionsumfang ist es für PDFs aber auch so besser gerüstet als iBooks: Doppelseiten-Anzeige und die weitgehende Unabhängigkeit von iTunes sind Pluspunkte. Seit jeher ist die App auch noch spottbillig, womit sich über Schwächen bei der Bedienung hinwegsehen lässt.

App Infos
NameGoodReader for iPad
Version2.8.4
HerstellerGood.iWare
Vorraus­setzungErfordert iOS 5.0 oder neuer. Kompatibel mit iPad.
Preis3.99 EUR
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Bewertung

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Ich habe GoodReader mittlerweile zugunsten ReaddleDocs auf meinem iPad in den einstweiligen Ruhestand geschickt. Wann testet MacLife die GoodReader-Konkurrenz ?

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