Air Display

Mit 9,7 Zoll ist das Display eines iPads im Vergleich zu Notebooks oder gar eines Cinema Displays klein - aber letzteres passt nicht in eine Reisetasche und erstere können eigentlich immer die paar Pixel mehr gebrauchen, die ihnen Air Display für iPhone und iPad gibt.

Air Display besteht aus zwei Teilen, der App und einer Anwendung, die auf dem Mac (Windows in Vorbereitung) installiert wird. Damit diese beiden Teile miteinander kommunizieren können, müssen sich iPad und Mac im selben Wi-Fi-Netzwerk befinden, nur dann erscheint im Menüleisten-Icon von Air Display das iPad.

Auch wenn das iPad über Wi-Fi verbunden und Air Display ausgewählt wird, verhält es sich wie ein normales externes Display. Es können also beliebige Fenster aus dem Hauptbildschirm heraus auf das iPad gezogen werden. Zur Reduktion der Datenmenge komprimiert Air Display das Videosignal, Spuren dieser Komprimierung sind auf dem Bildschirm zu sehen, verschwinden aber meistens nach ein paar Sekunden. Auch das Drehen des iPads führte im Test zu Grafikproblemen.

Die Geschwindigkeit der Darstellung ist hoch, dies gilt besonders für den Mauszeiger, der sich direkt per Touchscreen steuern lässt. Da Air Display keine Lupe hat, ist die Steuerung des Mauszeigers über den Mac aber immer noch komfortabler. Ungeeignet ist es als Kontrollbildschirm für Fotos und Videos - für Videos ist die Darstellung nicht schnell genug und Fotos leiden unter der Komprimierung. Wenn es nicht auf exakte Farbechtheit und jedes Frame ankommt, spricht jedoch nichts dagegen, beispielsweise das Canvas-Fenster von Final Cut Pro auf das iPad-Display zu legen. Der Sound kommt weiterhin vom Mac. „Lemmings” über Air Display war durchaus spielbar, sinnvoll ist es aber nicht.

Besser ist Air Display für eher statische Fenster geeignet: Werkzeugpaletten, der Taschenrechner, Webbrowser, PDF-Dateien - die zusätzliche Arbeitsfläche ist gut für Referenzmaterial geeignet. Eine eigene Tastatur bietet die App nicht, auch diese muss der Mac stellen.

Leider gibt es unter Mac OS X 10.6.4 auf einem MacBook Pro mit aktivierter automatischer Umschaltung der Grafikkarte Inkompatibilitäten, die dazu führen können, dass der Mac im sicheren Modus gestartet und Air Display dort entfernt werden muss. Die Mac-Anwendung macht darauf aufmerksam, dass die automatische Umschaltung nicht aktiviert sein sollte, auf dem Blog von Mark Coughlan ist mehr darüber zu lesen, auch das Support-Forum des Herstellers ist interessant. Ein Fehler in OS X soll dafür verantwortlich sein, diese Inkompatibilität wird von Hersteller Avatron aber ungenügend kommuniziert und sollte zumindest in der Beschreibung der App Erwähnung zu finden.

Es kann also nur eine eingeschränkte Empfehlung gegeben werden. Grundsätzlich beeindruckt die Geschwindigkeit und mit leichten Abzügen auch die Bildqualität, wünschenswert wären eine eigene Software-Tastatur und eine Lupe, falls der Mac nicht in Reichweite ist.

App Infos
NameAir Display
Version1.1
HerstellerAvatron Software
Preis7.99 EUR
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