Effekt- und Instrument-Host für Macs

Plasq Rax 2

Auf der Bühne haben es virtuelle Instrumente schwer: Kaum ein Musiker wagt es, Software-Klangerzeuger und Effekte auch „live“ zu nutzen. Oftmals ist die Benutzeroberfläche der Host-Anwendungen zu umständlich, um einen reibungslosen Ablauf der Performance zu garantieren. Rax nimmt sich dieses Problems an.

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Rax 2 ist ein Host für virtuelle Instrumente und Effekte. Im Gegensatz zu Logic und anderen Vertretern aus der Reihe der vollwertigen Sequenzer bietet Rax keine Funktionen zum Komponieren und Produzieren neuer Songs, sondern ist auf den Bühnen-Einsatz hin optimiert. Neben dem Zugriff auf alle AudioUnit-Effekte und -Instrumente bietet Rax einen Mixer und einen OnStage-Modus. Hinter dem Begriff OnStage versteckt sich eine alternative Bildschirmdarstellung die - ähnlich der Darstellung von Multimedia-Inhalten bei FrontRow – auf große, klar ablesbare und einfach zu bedienende Bedienelemente setzt. Zusätzlich bietet OnStage eine Auswahl an Bildschirmvisualisierungen – ähnlich denen, die aus iTunes bekannt sind.

Start me up!

Rax ist derzeit nur über das Internet zu beziehen. Zum Kauf benötigen Sie eine Kreditkarte oder einen PayPal-Account mit entsprechendem Guthaben. Eine 30 Tage lauffähige Demoversion finden Sie alternativ auf der beiliegenden Heft-CD. Die Installation von Rax 2 bereitet keine Probleme, das Programm liegt als Intel-taugliche Universal-Binary vor.

Das Hauptfenster ist ein virtuelles Mischpult. Wie auch unter Logic können Sie hier Ihre virtuellen Instrumente in den Kanalzügen aufrufen und um Plug-in-Effekte erweitern. Die gebotenen Möglichkeiten sind vielfältig: Einerseits können Sie klassische Synth-Layer (beispielsweise Piano und Streicher ) und -Splits (etwa: linke Hand spielt Bass, rechte Hand spielt Fläche) erstellen, andererseits kann Rax auch ausschließlich Effekte beherbergen, beispielsweise eine Kette aus Verzerrer-Effekte für Gitarristen.

Natürlich können Sie auch Effekte und Instrumente kombinieren. Für die Performance verschiedener Titel auf der Bühne legen Sie einfach mehrere Songs in Rax an. Jeder Song umfasst 16 Mischpult-Kanäle, in die jeweils ein Instrument geladen werden kann. Mehrere dieser Songs lassen sich in einem Set zusammenfassen. Zudem lassen sich in jedem Song über einen kleinen Player MIDI-Dateien einbinden. VST-Plug-ins lassen sich im Übrigen leider nur über einen so genannten Wrapper (FXpansion VST to AU [1]) einbinden. Sequenzer-spezifische Instrumente, beispielsweise der ES2 aus Logic Pro, bleiben leider auch außen vor.

OnStage

Während bereits das Hauptfenster durch sein kontrastreiches Design die Arbeit zu erleichtern weiß, setzt der OnStage-Modus nochmals einen drauf: Die Darstellung reduziert sich auf wenige Elemente, die aber im Vollbildmodus und in Bühnen-freundlicher Größe ausgegeben werden. So kann der Bildschirminhalt auch auf größere Entfernung noch abgelesen werden.

Im OnStage-Modus werden Ihnen die Ausgangslautstärke, die Systemlast, die aktuelle Uhrzeit und einige weitere Informationen angezeigt. Das Umschalten zwischen den verschiedenen Songs kann wahlweise über die Apple-Remote-Fernbedienung, über MIDI-Signale oder via Trackpad beziehungsweise Maus erfolgen. Zusätzlich können auch Visualisierungen auf einem zweiten Ausgabegerät ausgegeben werden, beispielsweise auf einem großen LCD-Fernseher oder einem Beamer. Die Visualisierungen sind interaktiv, reagieren beispielsweise auf den Rhythmus der von Ihnen gespielten Bassläufe. Über den Quartz Composer, Bestandteil der Entwickler-Suite von Apple, können zudem eigene Visualisierungen entwickelt und Rax 2 hinzugefügt werden.

Features

  • Plug-in-Host für Macs
  • kompatibel mit AudioUnit-Effekten und -Instrumenten
  • OnStage-Modus mit Bühnen-optimierter Bildschirmdarstellung
  • interaktive Visualisierungsmodule
  • Universal Binary für PowerPC- und Intel-Macs

Fazit

Rax 2 geht viele Schritte weiter als etwa das kostenlos erhältliche AU Lab.app (Bestandteil der Apple Developer-Tools). Der Fokus der Host-Software liegt auf dem unkomplizierten Zugriff auf Software-Effekte und -Instrumente, wobei insbesondere der OnStage-Modus begeistern kann. Die Einschränkung auf AU-Plug-ins wiegt allerdings recht schwer, obwohl die meisten Hersteller mittlerweile dieses Apple-Format unterstützen.

Trotzdem ist Rax 2 als gelungene und ausgereifte Applikation zu bezeichnen.

Testergebnis
ProduktnameRax 2
HerstellerPlasq
PreisVollversion 49 US-Dollar, Upgrade kostenlos
Webseitewww.plasq.com
Pro
  • Bühnen-optimiertes Interface
Contra
  • nur AU-Plug-ins nutzbar
SystemvoraussetzungenMac OS X
Bewertung
2,3gut

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