iPhoto '06

Von iTunes einmal abgesehen, spricht iPhoto von allen Programmen im iLife-Paket wohl den größten Anwenderkreis an. Kein Wunder also, dass die Fotoverwaltung und -bearbeitung ganz besonders im Mittelpunkt steht. Zur Erinnerung: Das letzte Update brachte eine verbesserte Geschwindigkeit, erweiterte Bearbeitungsfunktionen, sowie rudimentäre Video- und RAW-Unterstützung.

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Die iPhoto-Bibliothek der erneuerten Version befüllten wir auf dem Testrechner (iMac Core Duo) mit 3250 Fotos. Das liegt zwar weit unter der möglichen Obergrenze, aber die Vorgängerversion zeigte schon bei dieser Fotoanzahl klare Geschwindigkeitseinbußen. Mit Spotlight arbeitet iPhoto nun besser zusammen: Durchsucht werden sowohl die Kommentartexte, als auch die Titel und Stichwörter der Fotos. Wie alle Anwendungen des neuen iLife-Pakets verwendet iPhoto den von iTunes bekannten Plastik-Look, der eine leichte Umgewöhnung bei der Bedienung nach sich zieht. Beim Bewegen des Fensterinhalts mit der Maus fällt aber auch das neue halbtransparente Informationsfenster auf. Dieses erweist sich besonders bei größeren Fotosammlungen als nützlich, zeigt es doch das Datum und den Namen der Filmrolle an, die gerade im Fenster zu sehen sind.

Verwaltung

Auch bei der Verwaltung der Fotos gibt es Detailergänzungen. So können intelligente Alben nun beispielsweise auch nach Kriterien wie Blende, ISO oder Kameramodell erstellt werden, die maximale Anzahl der Bedingungen ist jedoch weiterhin auf zehn beschränkt. Eine gar nicht mal so offensichtliche, aber fast schon revolutionäre Änderung betrifft die Dateistruktur, welche von Apple überarbeitet wurde. Bisher zeigte sich iPhoto etwas zu fein sortiert bei den Fotos und erstellte Einzelordner für Jahr, Monat, Tag – das Auffinden eines Fotos ohne iPhoto war fast unmöglich. Jetzt wurde die Einteilung umgestellt, so dass sich im iPhoto-Ordner die beiden Unterordner „Originals“ und „Modified“ befinden. Beide enthalten wiederum Ordner für die Jahre, in denen dann Unterordner für die einzelnen Filmrollen existieren.

Jeder Importiervorgang erstellt eine Filmrolle und wer mehrere Rollen zusammenlegt, kann auch im iPhoto-Ordner auf der Festplatte beobachten, wie die Fotos verschoben und der dann überflüssige Ordner entfernt wird. Ändern Sie in iPhoto den Titel einer Filmrolle, ändert sich der Ordnername gleich mit. Allerdings ist dies bei den Dateinamen der Fotos nicht möglich, denn hierbei vermerkt iPhoto die Umbenennung nur in seiner Datenbank.

Nichts getan hat sich hingegen bei RAW-Dateien. Weiterhin unterstützt iPhoto nur sehr wenige RAW-Formate und zur Bearbeitung wird wie bei der Vorgängerversion eine JPEG-Kopie angelegt.

Nicht besser sieht es bei den Videos aus – irgendwie weiß iPhoto nicht wirklich etwas mit ihnen anzufangen und kann sie trotz vorhandenem Platz nicht im eigenen Fenster abspielen. Was wiederum positiv auffällt ist die Geschwindigkeit, die deutlich gesteigert wurde – sonst wären eine viertel Million Fotos auch nur für geschulte Masochisten zu ertragen.

Voll im Bild

Ganz professionell wirkt iPhoto im Vollbildmodus: Bildübersicht und Bearbeitungsleiste werden sanft eingeblendet und für die Bearbeitung steht der gesamte Bildbereich zur Verfügung. Wird gezoomt, erleichtert ein etwas klein geratenes Navigations-Fenster das Bewegen des Bildes. Ebenfalls neu ist das Effekte-Fenster, welches acht Effekte (unter anderem Sepia, S/W, Unscharf) zur Verfügung stellt, die munter auf das Foto angewandt werden dürfen.

Fazit

Auch wenn Apple mal wieder nicht an Baustellen gearbeitet hat, die vorher geschaffen wurden (RAW, Video-Verwaltung) ist iPhoto 6 ein empfehlenswertes Update.

Testergebnis
ProduktnameiPhoto 6
HerstellerApple
Preis79 Euro (Teil von iLife '06)
Webseitewww.apple.de
Pro
  • Vollbildmodus
Contra
  • RAW/Video-Verwaltung mangelhaft
SystemvoraussetzungenMac OS X, Universal Binary
Bewertung
1,9gut

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