Teuer optimiert

Exposure 2

In Sachen Farbwiedergabe, Kontrastverlauf und Körnung sind digitale Aufnahmen eher charakterlos. Heute ersetzen Softwarefilter und Ebenenakrobatik das pfiffige Kombinieren von Film, Entwickler und Fotopapier. Das Zusatzmodul Exposure 2 von Alien Skin Software ist ein digitales Werkzeug, das in kürzester Zeit ein bestechend analoges Ergebnis simuliert.

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Mit seiner digitalen Nachbildung klassischer Filmmaterialien und Entwicklungsprozesse bewegt sich Alien Skin Software in einem kleinen, aber exklusiven Anbieterkreis. Optimierungsspezialist DxO Labs und die Plug-in-Schmiede Nik Software bieten mit dem DxO-FilmPack 1.1 respektive Color Efex Pro 2 ähnlich gelagerte Lösungen an. Während Nik Color Efex Pro 2 einzelne Effekte simuliert, kann der Anwender im DxO FilmPack Gradations-, Schärfe- und Kornfilter in einem Arbeitsgang kombinieren.

Neue Ordnung

Äußerlich präsentiert sich die zweite Version des Zusatzmoduls aufgeräumt. Die Programmmacher haben die Liste der nachgebildeten Filmcharakteristiken in Ordner einsortiert und für mehr Überblick gesorgt. Über 300 Voreinstellungen finden im neuen Ordnungssystem ihren Platz. Neben Farb- und Schwarzweiß-Simulationen, die über zwei separate Module auszuführen sind, befinden sich Cross- und Push-Prozesse unter den Vorgaben. Ergänzt werden sie durch Eigen­kreationen und individuellen Anpassungen, die sich separat speichern lassen. Anwender der ersten Ausgabe brauchen nicht um ihre bisherigen Vorgaben zu bangen. Beim ersten Modul-Start sucht Exposure 2 nach dem Photoshop CS3-inkompatiblen Vorgänger und übernimmt seine Einstellungen in die neue Oberfläche.

Geschwindigkeitszuwachs

Nicht nur die Vorgaben wurden überarbeitet und erweitert. Auch das Grundgerüst hat Alien Skin Software den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Exposure 2 ist Universal, spielt mit Adobe Photoshop CS3 zusammen und nutzt die Kraft mehrerer Prozessorkerne. Im Vergleich zur ersten Version hat sich die Rechenzeit erheblich verkürzt. Nicht nur die Vorschau im Zusatzmodul aktualisiert sich schneller, auch beim Rechnen des Simulationsergebnisses legt Exposure 2 kräftig zu.

Arbeitsweise

An der bisherigen Vorgehensweise hat sich nichts geändert. Viele Anpassungen ähneln in Funktion und Handhabung den Photoshop-Filtern. Das Einbringen des Filmkorns erfolgt in den Stufen Tiefen, Mitten und Lichter. Die Größe passt sich prozentual dem gewünschten Aufzeichnungsformat an. Des Weiteren kann über Exposure 2 an der Fokussierung nachgearbeitet werden. Die Filmsimulation erzeugt eine separate Ebene in der Bilddatei. Die Funktion lässt sich in den Benutzervorgaben abschalten.

Aktuelle Probleme

Noch hat das Zusatzmodul die eine oder andere Hürde mit aktuellen Software-Versionen nicht überwunden. So existiert ein kleines Problem im Umgang mit Bildebenen. Werden sie zum Ausrichten freitransformiert, gedreht und skaliert und anschließend nicht auf den Hintergrund reduziert, entstehen sichtbare Störungen am Rand der Vorlage.

Schwerwiegend wirkt sich ein Kompatibilitätsproblem mit Adobe Photoshop CS3 und Mac OS X 10.5 aus. Der Start von Exposure 2 führt zum Absturz von Photoshop. Alien Skin Software kennt das Problem und arbeitet an einer Lösung, die für Dezember 2007 angekündigt wird.

Fazit

Exposure 2 überzeugt auf der ganzen Linie. Punktabzug gibt es wegen aktueller Kompatibilitätsprobleme und den erwähnten Schwierigkeiten mit freigestellten Ebenen. Der Preis von 249 US-Dollar fällt nicht in die Kategorie preisgünstig. Positiv hervorheben wollen wir die Verarbeitungsgeschwindigkeit, von der nicht nur Intel-Macs profitieren.

Testergebnis
ProduktnameExposure 2
HerstellerAlien Skin Software
Preis249 US-Dollar
Webseitewww.alienskin.com
Pro
  • optimierte Leistung
Contra
  • Preis
SystemvoraussetzungenMac OS X 10.4
Bewertung
2,3gut

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