Die passende Grafikkarte für den Mac Pro

Der Mac Pro bietet von Haus aus Prozessorleistung satt, die Grafikkarte NVIDIA GeForce GT120 der Standardkonfi guration gehört aber lediglich zur Mittelklasse – für die meisten Anwender dürfte die Leistung dennoch ausreichen. Die Karte leistet in Offi ce-, Kreativ- und Produktivitätsprogrammen hervorragende Dienste – auch zwei 30"-Cinema-HD-Displays lassen sich gleichzeitig betreiben. Wer jedoch professionell mit Anwendungen arbeitet, die den Grafikprozessor stark beanspruchen oder aktuelle Spiele in extremer Auflösung und hohen Detaileinstellungen spielen will, kommt an einer entsprechenden BTO-Konfi guration des neuen Mac Pro oder alternativ einem Austausch der Grafikkarte nicht vorbei. Auch Besitzer des älteren Mac Pros stehen oft vor diesem Problem. Eine Alternative muss deshalb her.

Trau, schau, wem

Die Retail-Version der Radeon HD 3870 Mac & PC-Edition eignet sich zum Einbau in alle Mac-Pro-Modelle, auch die der ersten Generation. Zu den Power- Mac-G5-Geräten mit PCI-Express-Schnittstelle ist der ATI-Neuling hingegen nicht kompatibel. Der Austausch beziehungsweise Einbau gibt keine großen Rätsel auf, selbst handwerklich unbegabte Mac-Pro-Besitzer können nichts falsch machen. Lediglich das Aufstecken des zusätzlich benötigten Stromkabels auf den entsprechenden Stecker des Mainboards bedarf einer ruhigen Hand. Eine gedruckte Anleitung statt eines schnöden englischsprachigen PDFs hätte es dann aber doch sein dürfen, denn gerade als Laie will man sich durch einen Blick ins Handbuch rückversichern.

Verspieltes Arbeitstier

In vielen Fällen dürfte eine erhoffte Verbesserung der Spieleleistung ausschlaggebend für den Wunsch nach einer neuen Grafi kkarte sein. Unsere Messergebnisse bescheinigen dem Mac-Pro- Testgerät nach geglückter Implantation des ATI-Spitzenmodells einen erheblichen Leistungszuwachs in populären Mac-Spielen, selbst eine Verdreifachung der angezeigten Bilder pro Sekunde konnten wir messen – kurzum: Die Radeon HD 3870 bietet genug Leistungsreserven für hohe Aufl ösungen, extreme Detaileinstellungen und in der Zukunft erscheinende, noch aufwendigere 3D-Spiele.

Auch fernab von 3D-Spielen hinterlässt die große Radeon einen sehr guten Eindruck. Der Cinebench attestiert hervorragende Werte, die deutlich über denen der Radeon 2600 XT liegen. Auch die Arbeit auf dem Desktop fühlt sich rein subjektiv empfunden „fl üssiger“ an.

Kein Leisetreter

Wo gehobelt wird, fallen bekanntlich Späne: Auch die leistungsfähige ATI-Grafikkarte bestätigt diese Regel mit einem unter Last deutlich wahrnehmbaren Lüftergeräusch: Bei 3D-Spielen arbeitet die Kühlung deutlich wahrnehmbar. Wird der Grafi kprozessor hingegen weniger stark gefordert, beispielsweise bei der Arbeit mit der Offi ce-Suite von Microsoft, schaltet die lautstarke Kühlung aber einige Gänge zurück.

Fazit

Die Radeon HD 3870 ist das Arbeitstier unter den Mac-Pro-Grafikkarten. Insbesondere Spiele-Fans profitieren von dem Leistungszuwachs, der sich in den Benchmarks eindrucksvoll in entsprechenden Zahlen niederschlägt. Interessant ist zudem die vollwertige Treiber-Unterstützung in Dual-Boot-Konfi guration. Die Unterstützung unter Windows ist dermaßen weitreichend, dass laut Hersteller sogar der Crossfi re-Modus mit zwei Exemplaren der Radeon HD 3870 genutzt werden kann. Aber auch unter Mac OS X kann die Qualität der Treibersoftware überzeugen.

Im neuen Radeon-Modell dürften viele Anwender eine kostengünstige Alternative zur in bisherigen Mac Pros verbauten ATI HD 2600 oder der neuen GeForce GT 120 finden – dem happigen Preisaufschlag gegenüber der Windows-Variante der Radeon HD 3870 zum Trotz.