LiveStation 2.0.13

Live-TV am Mac

Joost bekommt Konkurrenz: LiveStation, bisher nur für Windows erhältlich, liefert nun auch auf dem Mac Live-Fernsehen aus aller Welt. Ist das der Durchbruch für Online-TV?

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Internet-TV ist bisher ein Trauerspiel und die Sender trifft die geringste Schuld. Denn während lokale Sender oder Spartenkanäle in der Regel einen sehr hohen Prozentsatz ihres Programms selbst produzieren und somit auch alle Rechte an den Sendungen besitzen, kaufen die großen Sender auch viel Lizenzware aus dem Ausland ein. Diese wurde aber eventuell nicht nur nach Deutschland, sondern auch in andere Länder verkauft – Pech, wenn man im Ausland wohnt, denn dann sind einige Streaming-Angebote nicht zu erreichen.

Live und in Farbe

Daran kann natürlich auch LiveStation nichts ändern und stellt je nach IP-Adresse dem Zuschauer mehr oder weniger Kanäle zur Verfügung. Dafür sind diese Kanäle (Fernsehen und Radio) auch alle live.

Die zunächst geringe Auswahl an Kanälen liegt nicht alleine an Beschränkungen auf bestimmte Länder, denn zunächst werden immer weniger Kanäle angeboten, als angezeigt werden können. Diese Standardkanäle sind in erster Linie Nachrichtensender wie EuroNews, France 24 und Al Jazeera. Die Live Station-Website enthält allerdings über 600 Streams. Um zum Beispiel das Programm des Nachtclubs Ministry of Sound in die Liste aufzunehmen, muss dieser Kanal auf der Live- Station-Website mit einem Klick auf „Add to player“ hinzugefügt werden. In der Regel klappt dies auch dann, wenn sich die Website mit Fehlermeldungen zu wehren versucht – was im Test sehr häufi g vorkam. Benutzer haben die Möglichkeit, auf der Website Streams hinzuzufügen, diese „User Streams“ decken einen Großteil der Sender ab, die live ins Web übertragen. Ein Senderlogo und eine Beschreibung sind den Sendern vorbehalten, mit denen LiveStation kooperiert.

Bedienung

Während Joost versucht, eine Art Fernseherlebnis zu schaffen, hat LiveStation den Anspruch nicht. Schlicht fällt die Software aus und ein Vollbildmodus existiert zwar, ist aber nicht der Standardmodus für die Darstellung der Streams. Letztere werden nicht speziell für Live- Stream aufbereitet, Fernsehqualität sollte nicht erwartet werden, gerade im Vollbild erinnert es mehr an YouTube als an echtes Fernsehen.

Etwas fürs Auge bietet aber auch LiveStation: Die Liste der Kanäle erscheint als Kreis, in dessen Mitte der aktuelle Stream abgespielt wird. In diesem Modus ist aber das Videobild deutlich verkleinert, das Programm geht relativ verschwenderisch mit dem Platz um, auch im Vollbild.

Die Suchfunktion arbeitete im Test gar nicht und das Programm informiert den Benutzer nicht, was es gerade macht. Leicht entsteht dadurch der Eindruck, es sei abgestürzt.

LiveStation vs. Joost

Joost kooperiert mit mehr Medienpartnern, bietet aber außerhalb der USA nur ein eingeschränktes Programmangebot. Vor allem unterscheidet es sich aber von Live- Station dadurch, dass es ein On-Demand- Dienst ist. Ein in Joost verfügbarer Zeichentrickfi lm kann beispielsweise jederzeit von Anfang an betrachtet werden. Dies entspricht mehr den Web-Gewohnheiten als ein Live-Programm, bei dem die gewünschte Sendung vielleicht erst mitten in der Nacht läuft. Dafür ist Joost davon abhängig, welche Sendungen von den Medienpartnern hinzugefügt werden.

Eine Gemeinsamkeit gibt es aber doch: Beide Dienste beruhen auf Peer-to-Peer- Technologie, um die Daten möglichst reibungslos zum Zuschauer zu liefern.

Fazit

Auch wenn die Mac-Version von Live Station noch einige Schwächen hat, gibt es viele Programme zu entdecken. Wer bisher viel Web-TV geschaut hat, wird aber auch unter den Benutzerkanälen nicht viel neues finden.

Testergebnis
ProduktnameLiveStation 2.0.13
HerstellerSkinkers
PreisFreeware
Webseitewww.livestation.com
Pro
  • Benutzer-Streams
  • große Auswahl an Kanälen
Contra
  • Bedienung hakelig
  • offi zielles Programmangebot sehr Nachrichten-lastig
SystemvoraussetzungenMac OS X 10.4, Universal Binary
Bewertung
2,7befriedigend

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