Die beste Alternative zur Erinnerungen-App?

Things 3 im Test: To-Do-Listen am Mac „Made in Germany“

Als der App Store für iOS im Jahr 2008 online ging, befand sich Things als der wohl erste Aufgabenplaner auf dem iPhone unter den ersten 552 Apps. Die deutschen Entwickler von Cultured Code legten 2012 mit Version 2 die Messlatte nochmals höher. Nun ist Things 3 erschienen – und macht erneut vieles noch besser.

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Wenn wir uns zurückerinnern, dann war Things für das iPhone eine der ersten Apps, die wir aus dem App Store heruntergeladen haben. Bereits damals überraschte uns das deutsche Entwicklerteam Cultured Code mit einer – für damalige Verhältnisse – umfangreichen Aufgabenmanagement-Software, die im Gegensatz zu den meisten Konkurrenz-Apps alles andere als ein halbfertiges Produkt war. Man möchte meinen, dass man in Stuttgart nach dem Motto „Gut Ding will Weile haben“ arbeitet – und das ist auch gut so. Erst vier Jahre nach dem Debüt erschien Things 2 samt der Online-Synchronisationslösung „Things Cloud“, welches zu einer der besten Apps des Jahres 2012 zählte und mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht wurde. Man ruhte sich jedoch nicht auf den Lorbeeren aus, sondern verbrachte die vergangenen fünf Jahre mit der Entwicklung von Things 3 – neben der üblichen Optimierungsarbeit und der Unterstützung der Apple Watch.

Was ist neu in Things 3?

Kurz gesagt: alles. Die App wurde von Grund auf überarbeitet. Bereits beim ersten Start fällt auf, dass die Oberfläche nun weitaus moderner – beinahe minimalistisch – wirkt. Doch der Schein trügt. Things 3 ist trotz seines einfachen Auftretens ein mächtiges Werkzeug, um Aufgaben und Ideen optimal zu verwalten.

Einige Funktionen werden hinter unscheinbaren Symbolen und einfachen Fingertipps versteckt. Im Gegensatz zur Version 2 wird der Nutzer beim Antippen von Aufgaben nicht mehr auf eine weitere Seite mit den entsprechenden Details gebracht, diese öffnen sich vielmehr elegant nach unten und bieten dabei verschiedene weitere Funktionen wie das Verschieben, Löschen, Versenden oder Umwandeln in eigene Projekte an. Auch das nach links beziehungsweise nach rechts Wischen gibt Zugriff auf diese Funktionen, jedoch mit dem Zusatz, dass mehrere Aufgaben gleichzeitig geändert werden können. Daneben lassen sich Daten, Deadlines, Tags und kleinere Checklisten für Aufgaben einfügen.

Ebenfalls beachtenswert ist das neue große Plussymbol in der Ecke. Dieses erlaubt es, eine neue Aufgabe mit einer Wischgeste direkt an die gewünschte Position innerhalb der Liste zu ziehen. Auf ähnliche Weise können Sie einzelne Aufgaben, Projekte und Projektteile umsortieren: Finger beziehungsweise Maustaste darauf halten und die Aufgabe einfach an die neue Position ziehen.

In Things 3 hat man sich von dem Unterpunkt „Projekte“ verabschiedet. Diese befinden sich nun direkt unterhalb des Hauptmenüs und werden im Idealfall in die neuen Bereiche eingeordnet. Die Bereiche können als Themengebiete betrachtet werden. Dadurch lassen sich Projekte und Aufgaben beispielsweise in Themen wie Familie, Arbeit, Hobby oder Urlaub einordnen. Das verbessert die Übersicht erheblich und kann durch kleine Beschreibungen ergänzt werden. Daneben gefällt auch das neue Fortschrittssymbol neben den Projekttiteln, wodurch man stets über den aktuellen Status informiert bleibt, ohne extra das Projekt öffnen zu müssen.

Die Oberfläche von Things 3 ist klar und strukturiert.
Die Oberfläche von Things 3 ist klar und strukturiert. (Bild: Screenshot)

Bessere Integration

Einen großen Mehrwert bietet auch die „Heute“-Ansicht, die jetzt nicht mehr nur die täglichen Aufgaben einblendet, sondern die Termine des Tages aus der Kalender-App bezieht. Jedoch muss man diese erst in den Einstellungen aktivieren, wobei man die Anzeige auch nur für einzelne Kalender einschalten kann. Zudem gibt nun eine Sektion namens „Heute Abend“, die eine bessere Planung für den ganzen Tag ermöglicht. Wie schon beim Vorgänger wird auch Siri unterstützt. Diktieren Sie Siri also eine Aufgabe, dann wird diese direkt in den Things-Eingang importiert.

Nach den vielen Stärken gibt es leider auch kleine Schwächen. Während Things 3 der in iOS integrierten Erinnerungen-App Haus hoch überlegen ist und wir eigentlich gar nicht wissen, weshalb man in den Einstellungen eine Liste aus selbiger App importieren sollte, fehlen zwei Funktionen. Auf der einen Seite sind die ortsbasierten Erinnerungen, die man auch in Version 3 vergebens sucht. Und auf der anderen Seite sind es die fehlenden Prioritäten. Natürlich könnte man einfach die Aufgaben mit Schlüsselwörtern versehen und der Priorität nach sortieren, aber eine gesonderte Symbolik hätte der App das letzte i-Tüpfelchen verliehen.

Bei einer so großartigen App wie Things 3 möchten wir natürlich nicht auf den wenigen negativen Aspekten enden, sondern nochmals auf einige der „kleinen Dinge“ eingehen, die weniger auffallen, aber das Gesamterlebnis deutlich verbessern. Sollten Sie sich etwa die App für das iPhone zugelegt haben, dann dürfen sich über eine ebenfalls überarbeitete App für die Apple Watch freuen, die Ihnen jetzt sowohl Checklisten als auch Überschriften anzeigt. Nutzer des neuen MacBook Pro mit Touch Bar erhalten auch ein kleines Extra, denn dort stehen auf der OLED-Touchleiste die am häufigsten genutzten Befehle jederzeit zur Verfügung.

Egal, ob Sie Things 3 auf dem iPhone, iPad oder den Mac nutzen – mit dieser App bekommen mächtiges Werkzeug an die Hand, das jeden Euro wert ist. Ein großes Lob an die Entwickler!

Testergebnis
ProduktnameThings 3
HerstellerCultured Code
Webseitehttps://culturedcode.com/things/
Pro
  • schlichtes Design, einfache Handhabung, Cloud-Synchronisation, kein Abo
Contra
  • hohe Anschaffungskosten, keine Browserunterstützung, nicht für Teams geeignet
Bewertung
2,3gut

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Ich hab es gekauft für iPhone und Mac. Bin aber eigentlich entäuscht. Sync zwischen den Geräten funktioniert schlecht bis gar nicht. Aufgaben teilen mit meiner Frau oder sonst irgend jemand ist nicht möglich. Teilen geht praktisch nur mit dem selben Cloud Konto. Aber ich will nicht die ganzen Dinge von meiner Frau sehen und andersherum. Auf Anfrage ist das Feature auch nicht in Planung.

gesetzt dem fall die bewertung meines vorgängers stimmt, ist die app doch völliger schrott und zeigt nur mal wieder, dass hier eher werbung statt fundierter berichterstattung gemacht wird...echt armselig. und das bei dem preis !

Der Text wirkt etwas "überdreht" und eher so, als hätten die Macher um Things ihn selber geschrieben...
Ein Review sollte neutraler sein.

Things macht einiges besser, aber nicht optimal. Die Synchronisation z.B. ist bei Wunderlist nach wie vor ungeschlagen schnell. Auch unter schlechten Empfangsbedingungen. Derartiges wünsche ich mir.

Es gibt eigentlich nur 2 richtig gute To Do Apps für Mac/iOs. Things und OmniFocus.
Bei diesen Apps ist vom Design bis zur kleinsten Funktion alles durchdacht.

Wer hier mit Wunderlist kommt hat keine Ahnung. Aber klar, muss ja besser sein, kostet ja nix der Schrott.

Ich weiss nicht warum so viele Berichte über dieses Programm geschrieben werden. Vielleicht bezahlt? Egal. Das Programm ist definitiv hinter dem Todoist und Wunderlist einzuordnen und dann kostet es auch noch richtig Geld. Dateianhänge gehen "noch" nicht, etc...

"Things 3 ist trotz seines einfachen Auftretens ein mächtiges Werkzeug".......Ist das ernst gemeint? Das einzige was Things mächtig macht ist der Preis

Things ist kein schlechtes Programm, was ich genial finde sind die Überschriften und das sich die Notizen unterhalb des Eintrages öffnen, es wirk clean und aufgeräumt aber das war es dann auch schon.

Beim Start muss man aktiv werden, man hat nicht die Möglichkeit sich einen Unterpunkt als Starter festzulegen zb. die Inbox oder die Tagesübersicht, schnell mal die Inbox checken ist also nur per Aktion möglich. Vergebe ich in einem Eintrag in der Inbox ein Fälligkeitsdatum wird der Eintrag automatisch verschoben. Gehts noch, der Nutzer sollte entscheiden wann und wohin verschoben wird und nicht Things. Tja, dass Ko Kriterium für mich ist dann die fehlende Möglichkeit der Anhänge.

Things ist kein schlechtes Programm aber hoffnungslos überteuert. Things möchte praktischen Minimalismus verkörpern was auch durchaus gelingt aber wenn man dann aufs Preisschild schaut ist man schnell gelangweilt, da nützt dann nicht mal mehr das gelungene Design denn am Ende zählt nur Preis und Leistung und in dieser Kategorie fällt Things gnadenlos durch.

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