Philips Bluetooth HiFi-Adapter vs. AirPlay - Musik-Streaming im Vergleich

Eine AirPort-Express-Station ist für viele Apple-Anwender erste Wahl, wenn es darum geht, Musik vom Mac oder iOS-Gerät auf die HiFi-Anlage zu streamen. Doch wird die Box ausschließlich für die Audioübertragung angeschafft, ist der Preis von 99 Euro nicht eben gering. Zudem klagt mancher Anwender über Aussetzer bei der Musikübertragung. Ist ein Bluetooth-Adapter wie das Modell AEA2000/12 von Philips eventuell die bessere Lösung?

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Den Preis hat der Philips-Adapter schon einmal auf seiner Seite. Beim Hersteller ist das Produkt in der von uns getesteten Version zum Preis von 29,99 Euro erhältlich. Bei den bekannten Händlern kann der Adapter mitunter auch für einige Euros weniger den Besitzer wechseln. Etwas teurer (39,99 Euro beim Hersteller) ist das Modell AEA2500/12, das sich zusätzlich auf den NFC-Standard versteht und den Bluetooth-Codec aptX, der eine hochwertigere Audioübertragung verspricht, unterstützt.

Ersteres Feature der kostenintensiveren Variante ist für Apple-Anwender dabei (noch) grundsätzlich uninteressant: Weder iPhone noch iPad unterstützen NCF. Besitzer eines NFC-fähigen Smartphones (oder Tablets), wie zum Beispiel des Sony Z2, können hingegen Ihr Gerät einfach über eine kurze Berührung mit der NFC-Variante des Bluetooth-Adapters koppeln und sparen sich das Pairing via Bluetooth.

Die Tatsache, dass das Modell AEA2500/12  aptX unterstützt, könnte hingegen auch für Mac-Anwender interessant sein. Aktuelle Modelle verstehen sich grundsätzlich nämlich ebenfalls auf diesen Bluetooth-Codec, der eine Audioübertragung in CD-Qualität garantieren soll. iPhone- und iPad-Anwendern wiederum ist auch dies egal: In iOS 7 ist bislang keine aptX-Unterstützung vorhanden.

Der Philips-Adapter in der Praxis

Wie bereits geschildert, haben wir das Philips-Modell ohne NFC- und aptX-Unterstützung getestet. Verglichen wurde das Streaming vom Mac über den Bluetooth-Adapter auf eine HiFi-Anlage zudem unter identischen Umständen mit der Musikübertragung per AirPay und AirPort-Express-Station. Letztere zeigte sich problembehaftet, da es hier regelmäßig zu Unterbrechungen beim Streaming kam. Die Ursprünge dieser Aussetzer können dabei genauso vielfältig wie die entsprechenden Lösungsansätze sein. Möglicherweise stören zum Beispiel andere Geräte die Funkübertragung oder das WLAN ist insgesamt überlastet, da sich zu viele Geräte im Netzwerk befinden.

Um Probleme zu beheben, kann man versuchen, die AirPort-Express-Station anders zu platzieren oder auch einfach nur neu zu starten. Zudem sollte man möglichst viele Geräte im Netzwerk per Kabel mit dem Internet zu verbinden. Genauso kann es helfen den Funkkanal am Router zu wechseln. Dennoch: Es bleibt oft ein Puzzlespiel, AirPlay-Störungen beheben zu wollen und nicht immer werden die Bemühungen am Ende vom Erfolg gekrönt. Natürlich KÖNNEN die beschriebenen Probleme im Zusammenhang mit einer AirPort Express auftreten, Sie MÜSSEN es aber keinesfalls. Dennoch: Sind entsprechende Probleme da, können die Lösungsversuche viel Zeit und Nerven kosten.

Auftritt: Philips Bluetooth HiFi-Adapter AEA2500/12. Der zierliche Adapter wird mit einem – sehr kurzen  – Doppel-Cinch auf Miniklinke-Kabel ausgeliefert und ist schnell mit dem Verstärker der HiFi-Anlage verbunden. Ein Klick auf den Button an der Oberseite versetzt das Gerät in den Pairing-Modus. Im Test fand unser MacBook Air den Adapter sofort und konnte sich problemlos via Bluetooth mit ihm verbinden. Um zwischen verschiedenen Geräten für die Audioausgabe zu wechseln, und zum Beispiel vom Bluetooth-Adapter wieder auf die internen Lautsprecher des Macs umzuschalten, klickt man bei gedrückter [alt]-Taste auf das Lautsprechersymbol in der Menüleiste und wählt die entsprechende Quelle aus.

Unser Modell nutzt im Gegensatz zur kostenintensiveren Variante für die Audioübertragung nur die verlustbehaftete SBC-Kodierung. Dies lässt sich einfach erkennen, indem man bei gedrückter [alt]-Taste auf das Bluetooth-Symbol in der Menüleiste von OS X klickt und dort den Bluetooth-Adapter auswählt. In den Details wird unter anderem der verwendete Codec angezeigt. Bei der Verwendung der lizenzfreien SBC-Kodierung werden sowieso schon komprimierte Musikdateien, zum Beispiel im MP3- oder AAC-Format, zunächst dekomprimiert und im Anschluss für die Übertragung erneut komprimiert, was theoretisch einen Verlust von Klangqualität zur Folge hat.

Klingt die Musikübertragung via Bluetooth (und ohne aptX) nun deutlich schlechter als ein verlustfreies Streaming von Musikdateien mit AirPlay? Bei unserem Setup mit einer älteren durchschnittlichen HiFi-Anlage zumindest ist die Antwort: Nein. Anfänglich hat auch der ungeübte Hörer zwar das Gefühl, die Musik wird etwas flacher wiedergegeben, doch der Gewöhnungseffekt setzt schnell ein – und schlechter Klang geht anders. Aber natürlich: HiFi-Enthusiasten werden dies anders sehen beziehungsweise hören. In unserem Test-Setup überwogen jedenfalls die Vorteile, denn Aussetzer erlaubte sich die Bluetooth-Verbindung nur äußerst selten. In dieser Beziehung zeigte sich der Philips-Adapter als Gewinn auf der ganzen Linie. Aufgrund möglicher Verzögerungen bei der Übertragung eignet er sich allerdings weniger, um zum Beispiel Filmton auf die HiFi-Anlage zu übertragen.

Licht und Schatten bei jeder Lösung

Vergleicht man die Musik-Streaming-Lösungen grundsätzlich, so verfügt jede der beiden sehr unterschiedlichen Übertragungstechniken über Vor- und Nachteile. Bluetooth bietet mit etwa zehn Metern eine deutlich geringere Reichweite als AirPlay, dafür sind entsprechende Adapter für die HiFi-Anlage jedoch sehr schnell angeschlossen und eingerichtet. Die Installation einer AirPort-Express-Station kann sich je nach Netzwerk-Konfiguration etwas schwieriger gestalten. Aufgrund der Tatsache, dass die Box ein Netzwerk benötigt, wird die Fehleranfälligkeit zudem angehoben. Darüber hinaus bietet die AirPort-Express-Station allerdings einen Funktionsumfang, der über das Musik-Streaming deutlich hinaus geht. So lässt sich zum Beispiel ein Drucker anschließen, um vom Mac oder iOS-Gerät aus drahtlos auf diesen zuzugreifen.

Nicht zuletzt ist die AirPlay-Technologie natürlich sehr gut in das Apple-Ökosystem integriert. So lässt sich zum Beispiel Musik mit AirPlay von iTunes auf die HiFi-Anlage streamen, während der Systemton auf den internen Lautsprechern eines Macs ausgegeben wird. Wählt man den Philips-Adapter als Ausgabequelle für Audiosignale, wird sämtlicher Ton über diesen ausgegeben.

Fazit

In der Theorie hat das Musik-Streaming auf die HiFi-Anlage mit einer AirPort-Express-Station einige Vorteile gegenüber einem Bluetooth-Adapter. In der Praxis kann ein günstiges Bluetooth-Device jedoch die Lösung für entnervte AirPlay-Anwender sein. Wer Probleme beim Streaming hat, sollte sich einen Adapter wie das Philips-Modell näher anschauen. Vorausgesetzt er kann mit möglicherweise für ihn wahrnehmbaren Sound-Abstrichen leben.

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Kann aus eigener Erfahrung die Ergebnisse bestätigen.
Ich habe einen AV-Receiver, der Bluetooth und Airplay beherrscht. Ein Unterschied in der Klangqualität ist für Ottonormalnutzer praktisch nicht wahrnehmbar. Sicher, Soundenthusiasten können eventuell Unterschiede hören, aber die nutzen auch keine MP3s vom iPhone, sondern legen direkt eine CD ein. In diesem Fall hat sich Airplay auch erledigt.
Für den "normalen" Alltags-Nutzer reichen beide Lösungen, wobei auch ich die Aussetzer durch Airplay bemerken durfte.
Vielleicht bringt iOS8 ja aptX, dann hat sich der Qualitätsunterschied auch erledigt.

Ich benutze seit Jahren die Kombination - Apple-TV-iPad-iTunes Match und muss, mich jetzt endgültig nach etwas brauchbarerem umsehen! Seit iOS7, trotz 30'000er Leitung synchron, ruckelt die ganze Schei... manchmal, dass es zum Verzweifeln ist. Es ist schon erstaunlich, wie sich Apple in die Niederungen von Windows hervorwagt und vor allem trotz aller neuen Produkte, die so amazing und incredible sind (mind. 50x an jeder Keynote) immer schlechter wird! Jetzt übernehmen sie sogar noch unbesehen die Fehler von Maverick in Yosamite. Ich finde es nur noch schade und vermisse Steve ganz eindeutig!

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